Ezekiel Elliott

Ezekiel Elliott steht vor einem neuen Abschnitt. Nach Jahren als einer der bekanntesten Running Backs der NFL ist er aktuell ohne Vertrag. Kein Team, keine feste Rolle – das ist der Stand. Noch vor Kurzem jagte Elliott Rekorde, jetzt sucht er nach einer neuen Chance. Wie kam es zu diesem Wendepunkt? Und was bleibt von einer Karriere, die so vielversprechend begann?

Die Geschichte von Ezekiel Elliott ist mehr als nur eine Zahlenfolge. Sie erzählt vom schnellen Aufstieg, von Erfolgen in Dallas, von schwierigen Entscheidungen und der Suche nach einem neuen Platz in der Liga. Alles begann im Mittleren Westen, führte über Ohio State ins Rampenlicht der NFL – und steht heute an einem Scheideweg.

Diese Entwicklung kam nicht aus dem Nichts. Der Grundstein für Elliotts Laufbahn wurde schon früh gelegt – mit Disziplin, Talent und einer Familie, in der Sport immer eine Rolle spielte. Die ersten Jahre zeigen, wie aus einem jungen Hoffnungsträger ein NFL-Star wurde. Doch der Weg zum Ruhm war erst der Anfang.

Der kometenhafte Aufstieg: Von Missouri zum NFL-Star

Ezekiel Elliott wächst in Alton, Illinois, auf – später zieht es die Familie nach St. Louis. Sein Vater Stacy kennt das Geschäft: Er spielte College-Football als Linebacker und weiß, wie hart der Weg an die Spitze ist. Schon in der Kindheit wird deutlich, dass Ezekiel mehr als nur Talent besitzt. In der John Burroughs School glänzt er auf dem Footballfeld, überzeugt aber auch in Basketball und Leichtathletik. Schnell wird klar: Hier wächst ein Ausnahmespieler heran.

Sein Wechsel an die Ohio State University ist der nächste Schritt. Dort spielt Elliott von Beginn an eine zentrale Rolle. Besonders in seiner zweiten Saison lässt er aufhorchen: Mit 3.961 Rushing Yards und 43 Touchdowns in drei Jahren gehört er zu den besten Running Backs im College-Football. Im wichtigsten Moment liefert er ab – im nationalen Championship Game führt er Ohio State mit drei Touchdowns zum Titel und wird zum Offensive MVP gewählt. Spätestens jetzt träumt er vom nächsten Level.

Der NFL Draft rückt näher. Elliott gilt als einer der begehrtesten Spieler seines Jahrgangs. Als vierte Wahl geht er zu den Dallas Cowboys – ein Team, das auf der Suche nach einem neuen Gesicht ist. Die Erwartungen sind hoch, doch Elliott enttäuscht nicht. Sein Einstieg in die Liga ist ein Statement.

Auf dem Höhepunkt: Die Cowboys-Ära und die Jagd nach Rekorden

In seiner ersten NFL-Saison setzt Elliott ein Ausrufezeichen. Mit 1.631 Rushing Yards führt er die Liga an, schafft es in den Pro Bowl und wird ins First-Team All-Pro gewählt. Die Cowboys haben ihren Franchise-Running Back gefunden. Sein Spielstil – kraftvoll, schnell, ausdauernd – prägt das Team. In den nächsten Jahren bleibt er einer der wichtigsten Spieler auf dem Feld.

Auch abseits der Statistikblätter macht Elliott Schlagzeilen. Er übernimmt Verantwortung, wird zum Gesicht der Cowboys-Offense. Die Vertragsverlängerung nach drei Jahren – sechs Jahre, 90 Millionen Dollar – zeigt, wie sehr Dallas auf ihn setzt. In dieser Zeit sammelt er Rushing Yards und Touchdowns wie kaum ein Zweiter. Mit 8.488 Yards und 71 Touchdowns steht er auf Platz drei der ewigen Bestenliste der Cowboys, nur Emmitt Smith und Tony Dorsett liegen vor ihm.

Die Zahlen zeigen, wie dominant Elliott in seinen besten Jahren war. Doch auch für einen Star-Running-Back ist Erfolg nicht selbstverständlich. Mit der Zeit kommen neue Herausforderungen – Verletzungen, nachlassende Explosivität, Konkurrenz im Kader. Der Druck wächst, die Rolle verändert sich. Nach mehreren Saisons mit sinkenden Statistiken beginnt eine neue Phase seiner Karriere.

Der Wendepunkt: Verletzungen, Leistungsabfall und Abschied

Nach Jahren im Mittelpunkt der Cowboys-Offense spürt Elliott, dass sich etwas verändert. Die Yards pro Lauf werden weniger, Verletzungen werfen ihn zurück. Junge Running Backs drängen ins Team, die Konkurrenz wächst. Die Cowboys stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Nach mehr als sieben Jahren trennen sie sich von ihrem einstigen Superstar.

Für Elliott beginnt die Suche nach einem neuen Team. Er unterschreibt einen Einjahresvertrag bei den New England Patriots. Dort übernimmt er eine andere Rolle: Er teilt sich die Snaps, kämpft um jeden Einsatz, bleibt aber hinter seinen besten Zeiten zurück. Nach einem Jahr ist Schluss, die Rückkehr nach Dallas folgt – doch auch dort bleibt der Durchbruch aus. Am Ende der Saison verlässt er das Team erneut, um sich einem möglichen Playoff-Kandidaten anzuschließen.

Die Station bei den Los Angeles Chargers bringt Hoffnung auf einen neuen Start. Doch Elliott bleibt im Practice Squad, kommt nicht zum Einsatz. Die Zeit als unumstrittener Starter scheint vorbei. Trotzdem bleibt er gesund, arbeitet an sich und wartet auf die nächste Gelegenheit. Aus dem gefeierten Star ist ein erfahrener Veteran geworden, der sich mit einer veränderten Rolle anfreunden muss.

Diese Zahlen stehen für eine Karriere, die viele Höhen und einige Tiefen kennt. Die Zeit nach Dallas fordert Elliott heraus – sportlich, aber auch persönlich. Er muss sich neu definieren, den eigenen Anspruch hinterfragen und Wege finden, um im Geschäft zu bleiben. Heute profitiert er von den Erfahrungen dieser Jahre: Disziplin, Teamgeist und der Wille, nie aufzugeben, sind seine wichtigsten Begleiter.

Gegenwart und Ausblick: Zwischen Hoffnung und Neuanfang

Im Moment ist Ezekiel Elliott Free Agent. Er ist gesund, hält sich fit und wartet auf ein Angebot. Die NFL hat sich verändert: Junge Running Backs übernehmen, der Markt für erfahrene Spieler ist hart umkämpft. Trotzdem wissen viele Teams, was sie an einem Veteran wie Elliott hätten – Erfahrung, Führungsqualitäten, den Blick für das Spiel. Die Frage ist: Gibt es noch eine Rolle für ihn?

Möglich wäre vieles. Ein Platz als Backup, Mentor für junge Spieler, vielleicht ein letztes Jahr als Teil eines Playoff-Kaders. Auch ein Karriereende steht im Raum – doch Elliott selbst macht keinen Hehl daraus, dass er weiter spielen will. Sein Vermächtnis steht fest: Über 9.000 Rushing Yards, fast 100 Touchdowns, zwei Titel als Rushing-Leader, drittbester Running Back in der Geschichte der Cowboys. Kaum ein Spieler hat in so kurzer Zeit so viele Spuren hinterlassen.

Was bleibt, ist die Geschichte eines Spielers, der früh ganz oben war und sich später neu erfinden musste. Ezekiel Elliott hat gezeigt, wie schnell Ruhm kommen – und wieder gehen kann. Seine Karriere ist noch nicht zu Ende geschrieben. Ob als Mentor, Reservist oder vielleicht sogar mit einer letzten Überraschung auf dem Feld: Elliott bleibt ein Teil der NFL-Geschichte. Sein Weg zeigt, wie nah Sieg und Unsicherheit im Profisport beieinanderliegen – und wie wichtig es ist, immer wieder aufzustehen.