Jonas Griffith steht im Sommer 2025 an einer Weggabelung. Nach Jahren in der NFL, geprägt von Höhen und Tiefen, ist der gebürtige Kentuckianer aktuell ohne Team. Er arbeitet sich nach einer erneuten Knieoperation durch eine anstrengende Reha, während viele seiner Mitspieler längst wieder auf dem Feld stehen. Doch wer Jonas Griffith kennt, weiß: Aufgeben ist für ihn keine Option. Er hat sich seinen Platz im Profigeschäft nie geschenkt bekommen – und genau das macht seine Geschichte besonders.
Griffiths Weg in die NFL war nie der einer gefeierten Nachwuchshoffnung. Vielmehr ist seine Karriere ein Paradebeispiel für Beharrlichkeit, für den ständigen Kampf gegen Widerstände. Immer wieder musste er Rückschläge hinnehmen, immer wieder neu ansetzen. Was ihn antreibt? Die Überzeugung, dass Einsatz und Arbeit am Ende belohnt werden. Doch wie kam es dazu, dass ein College-Star heute um seine Zukunft in der Liga kämpft?
Immer wieder aufstehen – Griffiths Karriere als Kampfansage
Jonas Griffith hat sich nie auf Lorbeeren ausgeruht. Schon früh musste er lernen, Rückschläge wegzustecken. Als er nach vier Jahren an der Indiana State University in die NFL wollte, wurde er im Draft übergangen. Kein Team rief seinen Namen auf. Für viele wäre das das Ende des Traums gewesen. Nicht für Griffith. Er nahm die Herausforderung an, unterschrieb als Undrafted Free Agent und musste sich von ganz unten nach oben arbeiten.
Was ihn auszeichnet? Ein unerschütterlicher Wille, sich immer wieder zu beweisen. Entlassungen, Verletzungen, Wechsel zwischen Practice Squad und Kader – für Griffith war das Alltag. Doch aus jedem Rückschlag zog er neue Kraft. Diese Einstellung hat ihn bis in die NFL gebracht – und sie ist der rote Faden, der sich durch seine gesamte Laufbahn zieht.
Doch woher kommt diese Hartnäckigkeit? Der Grundstein wurde schon in seiner Heimat Louisville gelegt.
Von Louisville nach Indiana – Der lange Anlauf ins Rampenlicht
Aufgewachsen im Westen von Louisville, besuchte Griffith die Academy @ Shawnee. Dort spielte er bereits in der High School als Linebacker und Running Back – und sammelte erste Erfahrungen als Führungsspieler. Doch als er sich für das College entschied, war klar: Er würde nicht an einem Powerhouse-Programm landen. Indiana State ist kein Name, der in NFL-Kreisen für Aufsehen sorgt. Das hielt Griffith aber nicht davon ab, alles aus seiner Zeit im College herauszuholen.
In vier Jahren für die Sycamores entwickelte er sich zum Herzstück der Defense. 382 Tackles, davon 200 solo, 28,5 Tackles für Raumverlust, 14 Sacks, drei Interceptions und eine Serie von Auszeichnungen sprechen für sich. Besonders sticht ein Wert heraus: Sechs All-American-Ehrungen – damit stellte er den Rekord seines Colleges ein. Griffith ließ sich auch durch das geringere Renommee seines Programms nicht aufhalten.
College-Saison | Spiele | Tackles (Solo) | Sacks | All-American-Auszeichnungen |
---|---|---|---|---|
2015–2019 | 44 | 382 | 14,0 | 6 |
Seine College-Statistiken zeigen, wie dominant Griffith auf diesem Level war. Doch Ruhm im College garantiert keinen Platz in der NFL. Nach seinem Abschluss musste er sich erneut beweisen – diesmal auf der größten Bühne.
Der nächste Schritt war eine echte Geduldsprobe. Kein Team nahm ihn im Draft, stattdessen begann für ihn das Leben als Undrafted Free Agent. Die San Francisco 49ers gaben ihm eine Chance, doch nach wenigen Monaten folgte die erste Entlassung. Kurz darauf ein kurzes Gastspiel bei den Colts, dann wieder zurück zu den 49ers – diesmal nur im Practice Squad. Immer wieder stand Griffith vor dem Nichts, doch er blieb dran. Seine Arbeitsmoral und sein Ehrgeiz fielen auf – und schließlich kam die Gelegenheit, auf die er so lange gewartet hatte.
Die große Chance in Denver – und der Schatten der Verletzungen
Sein Wechsel zu den Denver Broncos war der erste echte Durchbruch. Nach dem Trade fand Griffith erstmals einen festen Platz im Kader. In seiner ersten Saison für Denver kam er in 13 Spielen zum Einsatz, startete viermal und sammelte 46 Tackles. Endlich konnte er zeigen, was in ihm steckt. Die Coaches lobten seinen Einsatz, Teamkollegen schätzten seine Energie. Griffith hatte sich in der NFL behauptet – zumindest für den Moment.
In der folgenden Saison bestätigte er seine Leistung, erneut mit 46 Tackles und seiner ersten Interception. Doch dann schlug das Verletzungspech zu. Eine schwere Knöchelverletzung kostete ihn fast die Hälfte der Saison. Für Griffith war das ein herber Rückschlag, doch er kämpfte sich zurück ins Team. Die Broncos hielten an ihm fest, verlängerten immer wieder seinen Vertrag, auch wenn die Rolle im Kader schwankte.
Doch der nächste Schlag ließ nicht lange auf sich warten. Zu Beginn seiner dritten Saison für Denver zog er sich einen Kreuzbandriss zu – das Aus für das komplette Jahr. Wieder musste Griffith von vorne anfangen, wieder hieß es Reha statt Spieltag. Doch wie schon so oft zuvor, ließ er sich nicht unterkriegen.
Eine Übersicht seiner NFL-Stationen und Leistungen macht deutlich, wie sein Weg verlaufen ist:
Team | Jahre | Spiele | Starts | Tackles | Interceptions | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|
San Francisco 49ers | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | Practice Squad, Entlassung |
Indianapolis Colts | <1 | 0 | 0 | 0 | 0 | Kurzes Gastspiel |
Denver Broncos | 3 | 22 | 4 | 92 | 1 | Verletzungen, Comeback-Versuche |
Die Tabelle zeigt: Erst in Denver erhielt Griffith die Chance, sich als NFL-Spieler zu beweisen. Doch immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Gerade als er sich im Team festspielen wollte, stoppte ihn das Knie. Nach einer weiteren Operation auf demselben Kreuzband folgte erneut das Aus – diesmal nicht nur sportlich, sondern auch vertraglich. Die Broncos trennten sich von ihm. Wieder stand Griffith vor einem Neuanfang.
Neustart oder Abschied? – Der Blick nach vorn
Heute ist Jonas Griffith Free Agent. Er hat keinen Vertrag, kein Team. Sein Alltag besteht aus Reha-Maßnahmen, Physio, Krafttraining – in der Hoffnung, noch einmal fit zu werden. Viele NFL-Spieler hätten nach zwei schweren Knieverletzungen längst die Football-Schuhe an den Nagel gehängt. Doch Griffith denkt nicht ans Aufgeben. Seine Vergangenheit hat gezeigt, dass er immer wieder zurückkommen kann.
Was spricht für ein weiteres Comeback? In erster Linie seine Einstellung. Niemand, der so oft zurückgeworfen wurde und trotzdem immer wieder aufgestanden ist, gibt leichtfertig auf. Dazu kommt seine Erfahrung: Über 20 NFL-Spiele, dazu die Vielseitigkeit als Linebacker und Special Teamer. Gerade in einer Liga, in der Verletzungen zum Alltag gehören, suchen Teams oft nach Spielern mit genau dieser Mentalität.
Doch es gibt auch Gegenargumente. Die Verletzungshistorie ist lang, das Knie inzwischen zweimal operiert. Die Konkurrenz auf seiner Position ist groß, jüngere Spieler drängen nach. Und auch wenn er mit knapp 1,93 Meter und 113 Kilo beste Voraussetzungen mitbringt – irgendwann setzt sich der Körper zur Wehr.
Griffith hat sein Studium an der Indiana State abgeschlossen, ist in Louisville verwurzelt. Vielleicht öffnet sich für ihn eine Tür im Coaching, vielleicht bleibt er dem Football in anderer Funktion erhalten. Doch solange er noch eine Chance auf dem Feld sieht, wird er alles versuchen, sie zu nutzen. Denn das hat ihn immer ausgezeichnet: der unbedingte Wille, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen.
Zahlen und Fakten – Griffith auf einen Blick
Kategorie | Wert |
---|---|
Geburtsjahr | 1997 |
Heimat | Louisville, Kentucky |
Körpermaße | 193 cm, 113 kg |
College | Indiana State University |
College-Statistiken | 44 Spiele, 382 Tackles, 14 Sacks, 6 All-American-Auszeichnungen |
NFL-Karriere | 22 Spiele, 92 Tackles, 1 Interception |
Verletzungen | Mehrere, darunter zwei Knieoperationen |
Diese Übersicht fasst die wichtigsten Stationen und Eckdaten seiner Karriere zusammen – von der High School in Louisville bis zu seinen NFL-Einsätzen in Denver.
Ein Kämpfer, der Spuren hinterlässt – Das Vermächtnis von Jonas Griffith
Jonas Griffith hat es nie leicht gehabt – und trotzdem immer alles gegeben. Vom College-Star mit Rekordauszeichnungen bis zum NFL-Spieler, der um jeden Vertrag kämpfen musste, zieht sich ein Thema durch seine Karriere: Wer nicht aufgibt, bekommt immer wieder eine Chance. Für junge Spieler ist seine Geschichte ein Beispiel dafür, wie weit man mit Einsatz und Wille kommen kann – auch ohne den großen Namen oder das perfekte Umfeld.
Ob Griffith noch einmal aufs Feld zurückkehrt, steht in den Sternen. Doch sein Weg zeigt: Es geht nicht darum, wie oft man zu Boden geht, sondern wie oft man wieder aufsteht. Die Liga ist schnelllebig, Chancen sind rar – aber Charakter bleibt. Und genau davon hat Jonas Griffith jede Menge.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
DEN
|
3 | 11 | 6 | 0 |
Totals | 3 | 11 | 6 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | IND | 2 | 1 | 0 |
19 Aug. 2024 | GB | 8 | 5 | 0 |
25 Aug. 2024 | ARI | 1 | 0 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |