Matt Henningsen steht an einem bekannten Punkt seiner Karriere: Er muss sich wieder beweisen. Seit seinem Einstieg in die NFL hat der Defensive Lineman der Denver Broncos immer wieder erlebt, wie hart umkämpft jeder einzelne Platz auf dem Kader ist. Inzwischen ist er ein gestandener Profi, doch der Konkurrenzdruck bleibt hoch. Henningsen, der sich einst als Walk-on an der University of Wisconsin durchgebissen hat, muss sich erneut gegen junge Talente und erfahrene Mitstreiter behaupten. Für ihn ist das längst Alltag – und trotzdem steht diesmal mehr auf dem Spiel als je zuvor.
Die aktuelle Situation bringt alles auf den Punkt, was Henningsens Weg ausmacht: Fleiß, Intelligenz, Teamgeist – und der feste Wille, sich nicht abschütteln zu lassen. Nach mehreren Saisons in Denver, in denen er als Rollenspieler auf dem Feld stand und mit soliden Leistungen überzeugte, ist der nächste Schritt ungewiss. Sein Einjahresvertrag gibt keine Sicherheit. Es ist die Phase der Wahrheit für einen Spieler, der nie den einfachen Weg hatte – und genau daraus seine größte Stärke zieht.
Doch wie ist Henningsen überhaupt so weit gekommen? Die Antwort liegt in einer Geschichte, die zeigt, warum in der NFL nicht nur Talent zählt, sondern auch Charakter. Denn Matt Henningsen ist nicht einfach irgendein Defensive Tackle. Wer seinen Werdegang kennt, versteht: Der Kampf um einen Platz im Kader ist für ihn nichts Neues – sondern der rote Faden seiner gesamten Karriere.
Vom Walk-on zum Hoffnungsträger – die Geschichte eines Unterschätzten
Matt Henningsens Karriere begann nicht mit einem Stipendium, sondern mit einer Einladung zum Probetraining. Als Walk-on an der University of Wisconsin musste er sich alles erarbeiten – vom ersten Snap bis zum Stammplatz. Schon damals fiel auf, wie fokussiert und diszipliniert er war. Henningsen, aufgewachsen in Menomonee Falls, Wisconsin, kam aus einer Familie, in der Sport und Bildung Hand in Hand gingen. Drei Brüder, die ebenfalls Football spielten und an der University of Wisconsin-Madison studierten, waren Vorbilder und Rivalen zugleich.
Seine ersten Schritte auf dem Footballfeld machte Henningsen an der Menomonee Falls High School, bevor er nach Madison wechselte. Dort stach er nicht nur sportlich, sondern auch akademisch hervor. Im Trikot der Badgers sammelte er in fünf Jahren 91 Tackles, 13 Tackles for Loss, 8 Sacks und erzielte sogar zwei Touchdowns nach Fumble-Recoveries. Auch abseits des Spielfelds setzte er Maßstäbe: Bachelor- und Masterabschluss in Elektrotechnik, Projekte in der neurochirurgischen Forschung – Henningsen war nie nur Footballspieler, sondern immer auch Denker und Tüftler.
Sein Durchbruch im College blieb nicht unbemerkt. Doch im NFL Draft wurde er trotzdem erst spät ausgewählt. In der sechsten Runde griffen die Denver Broncos zu. Für viele ein Risiko – für Henningsen der nächste Beweis, dass er sich immer wieder neu beweisen muss. Doch genau das war von Anfang an Teil seines Weges.
Durchhaltevermögen und Rückschläge – Henningsens NFL-Weg
Der Wechsel zu den Broncos bedeutete für Henningsen einen Neuanfang auf höchstem Niveau. Schon in seiner ersten Saison war er in allen Spielen auf dem Feld, sammelte 21 Tackles und setzte einen wichtigen Sack. Kein Star, aber ein verlässlicher Rollenspieler – das war sein Ruf. Im zweiten Jahr bestätigte er diesen Eindruck: Wieder alle Spiele im Einsatz, dazu 19 Tackles und zwei abgewehrte Pässe. Die Coaches schätzten seine Vielseitigkeit, Spielintelligenz und Arbeitsmoral.
Doch die NFL ist ein Geschäft, das keine Garantien kennt. Nach zwei Jahren als Backup und Rotationsspieler wurde Henningsen plötzlich aussortiert. Die Broncos setzten auf neue Kräfte, der Kader war eng. Für einen Moment stand seine Karriere auf der Kippe. Doch anstatt aufzugeben, meldete er sich im Practice Squad zurück. Ein Tag nach der Entlassung war er wieder Teil des Teams – nicht auf dem großen Feld, aber im Training und in den Meetings. Diese Rückkehr war kein Zufall: Wer Henningsen kennt, weiß, dass er sich durchbeißt, solange es eine Chance gibt.
Sein Einsatz blieb nicht unbeachtet. Die Broncos gaben ihm einen Reserve/Future-Vertrag, dann folgte ein neuer Einjahresdeal. Das Signal war klar: Henningsen bekommt noch einmal die Gelegenheit, sich zu beweisen. Doch der Konkurrenzdruck ist enorm. Junge Spieler drängen nach, in der Defensive Line zählt jeder Snap. Für Henningsen ist das kein Grund, den Kopf hängen zu lassen – sondern ein weiterer Ansporn.
Jahr | Team | Spiele | Tackles | Sacks | Abgewehrte Pässe | Vertrag |
---|---|---|---|---|---|---|
Rookie-Saison | Denver Broncos | 17 | 21 | 1 | 0 | 4 Jahre / $3,85 Mio. |
Zweite Saison | Denver Broncos | 17 | 19 | 0 | 2 | - |
Aktueller Stand | Denver Broncos | - | - | - | - | 1 Jahr / $1,1 Mio. |
Die Tabelle zeigt: Henningsen war nie der große Playmaker, aber immer zur Stelle, wenn das Team ihn brauchte. Sein Wert liegt in der Zuverlässigkeit – und in der Bereitschaft, jede Rolle zu akzeptieren. Genau das macht ihn für Coaches und Mitspieler so wertvoll.
Die letzte Bewährungsprobe – und was Henningsen ausmacht
Jetzt steht Henningsen an einer Schwelle. Die Defensive Line der Broncos ist voller Talente. Für ihn geht es nicht nur um Einsatzzeiten, sondern um die grundlegende Frage: Bleibt er Teil des aktiven Kaders? Seine Chancen hängen nicht nur von Zahlen ab, sondern auch von seiner Vielseitigkeit und seinem Football-IQ. Henningsen kann verschiedene Positionen spielen, versteht die Taktik und gilt in der Kabine als Vorbild.
Seine Stärken liegen nicht im Rampenlicht, sondern im Detail: Er liest Plays schnell, gibt nie auf und ist bereit, sich für das Team unterzuordnen. Diese Eigenschaften kommen nicht von ungefähr. Schon als College-Spieler war er bekannt dafür, mehr zu leisten als verlangt – im Training, im Studium, im Umgang mit Mitspielern. Der Bachelor- und Masterabschluss in Elektrotechnik sowie die Erfahrung in der medizinischen Forschung zeigen, dass Henningsen auch abseits des Footballfeldes Ehrgeiz und Disziplin lebt.
Seine Familie ist bis heute sein Rückhalt. Die Verbindung nach Wisconsin, die sportlichen Brüder und die akademische Tradition – all das hat ihn geprägt. Henningsen ist kein Lautsprecher, aber ein Charakterkopf. Wer mit ihm spricht, spürt sofort: Hier kämpft einer nicht nur um den nächsten Vertrag, sondern um seinen Traum.
Was bleibt – und wie geht es weiter?
Matt Henningsens Karriere ist die Geschichte eines Spielers, der nie aufgibt. Vom Walk-on zum NFL-Profi, von der Entlassung zurück ins Team, von der Ersatzbank wieder auf das Feld – immer wieder musste er sich beweisen. Sein Weg zeigt, dass Talent allein nicht reicht. Es sind Fleiß, Intelligenz und die Bereitschaft, für jede Chance zu arbeiten, die den Unterschied machen.
Ob Henningsen auch in Zukunft das Trikot der Broncos trägt, entscheidet sich auf dem Feld – und im täglichen Kampf um jedes Yard. Klar ist: Wer ihn kennt, weiß, dass er nicht kampflos aufgibt. Vielleicht reicht es noch einmal für den aktiven Kader. Vielleicht beginnt bald ein neues Kapitel, ob im Football oder mit Ingenieurprojekten, die weit über den Sport hinausgehen.
Doch eines bleibt: Matt Henningsen steht für all jene, die im Schatten der Stars an ihren Traum glauben – und mit Herz, Verstand und harter Arbeit ihren Platz in der NFL suchen. Heute kämpft er noch, wie am ersten Tag. Und das allein verdient Respekt.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
DEN
|
3 | 5 | 3 | 0 |
Totals | 3 | 5 | 3 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
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11 Aug. 2024 | IND | 1 | 0 | 0 |
19 Aug. 2024 | GB | 2 | 2 | 0 |
25 Aug. 2024 | ARI | 2 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |