Reese Taylor trägt das Trikot der Denver Broncos und kämpft um einen Platz im aktiven Kader. In einer Liga, in der jedes Training über Karrieren entscheidet, steht er als Slot-Cornerback im Dauerkonkurrenzkampf. Was ihn von vielen unterscheidet: Er war nicht immer Verteidiger, sondern begann als gefeierter Quarterback. Taylors Karriere ist die Geschichte eines Spielers, der nie aufgab, sondern sich immer wieder neu erfand – und der nach Jahren voller Wechsel und Rückschläge weiter an seinen NFL-Traum glaubt.
Sein aktueller Stand im Team ist kein Zufall. Taylor hat sich diesen Platz durch eine ungewöhnliche Laufbahn erarbeitet. Vom High-School-Helden in Indianapolis über den Positionswechsel im College bis zum Undrafted Free Agent, der sich in der NFL behaupten will – sein Weg ist alles andere als geradlinig. Doch genau diese Umwege machen ihn heute zu dem Spieler, der er ist.
Wie kam es dazu, dass ein Quarterback-Star die Rolle des Cornerbacks annimmt? Warum gibt ein Spieler mit High-School-Lorbeeren nicht auf, obwohl er im Draft übergangen wird? Taylors Geschichte beginnt nicht im NFL-Umkleideraum, sondern auf den Feldern von Indianapolis – und sie ist noch lange nicht zu Ende.
Vom lokalen Helden zum College-Talent
In Indianapolis kennt fast jeder Footballfan den Namen Reese Taylor. An der Ben Davis High School führte er sein Team als Quarterback zur Staatsmeisterschaft und wurde als Indiana Mr. Football ausgezeichnet. Taylor war Spielmacher, Anführer und Hoffnungsträger – ein junger Athlet, dem scheinbar alle Türen offenstanden. Schon als Teenager zeigte er nicht nur auf dem Feld, sondern auch abseits davon Führungsqualitäten. Für viele galt er als einer der besten Quarterbacks seines Jahrgangs in Indiana.
Doch schon früh wurde klar: Taylors Weg würde nicht so verlaufen wie der vieler anderer High-School-Stars. Nach der High School entschied er sich für die Indiana University – ein Schritt, der ihm die Bühne des College Football eröffnete, aber auch neue Herausforderungen mit sich brachte. Taylor wollte eigentlich Quarterback spielen, doch im College warteten andere Pläne auf ihn.
Der Wechsel auf die nächste Stufe bedeutete nicht nur einen Sprung in Sachen Tempo und Niveau, sondern auch die erste große Anpassung. Taylor musste sich neu beweisen, denn die Konkurrenz war größer, die Erwartungen höher. Schon bald wurde klar, dass er sich nicht auf seine alten Erfolge verlassen konnte. Und genau hier beginnt die Geschichte seines Positionswechsels – und seines unermüdlichen Willens, sich immer wieder durchzusetzen.
Positionswechsel und Durchbeißen – Taylors College-Jahre
Die meisten Quarterbacks würden sich gegen einen Positionswechsel sträuben. Nicht so Reese Taylor. Bereits im zweiten Jahr bei Indiana wechselte er auf die Position des Cornerbacks. Was nach außen wie ein Rückschritt wirkte, war für ihn eine neue Chance. Taylor wollte spielen – egal wo, egal wie. Er nahm die Herausforderung an und kämpfte fortan als Verteidiger um Einsatzzeit.
Die Umstellung war alles andere als einfach. Plötzlich ging es nicht mehr darum, das Spiel zu gestalten, sondern den Gegner zu stoppen. Doch Taylor zeigte, dass er mehr kann als nur den Ball werfen. In seiner neuen Rolle sammelte er Tackles, Pass-Breakups und sogar Interceptions. Besonders in seinem dritten Jahr bei Indiana entwickelte er sich zum Leistungsträger in der Secondary, führte das Team bei den abgewehrten Pässen an und bewies eine schnelle Auffassungsgabe – Fähigkeiten, die ihm später in der NFL immer wieder helfen sollten.
Doch Taylor wollte mehr. Nach mehreren Jahren bei Indiana entschied er sich für einen Wechsel zur Purdue University. Der Grund: Er wollte Starter werden, mehr Verantwortung übernehmen und sich für den nächsten Schritt empfehlen. Bei Purdue gelang ihm genau das. Er startete in jedem Spiel, sammelte mehr Tackles als je zuvor und zeigte, dass er auch als Verteidiger auf höchstem College-Niveau bestehen kann. Mit insgesamt über 100 Tackles, zahlreichen abgewehrten Pässen und mehreren Interceptions beendete er seine College-Karriere als erfahrener und vielseitiger Spieler.
College-Statistiken (gesamt) | Zahl |
---|---|
Tackles | 108 |
Pass-Breakups | 18 |
Interceptions | 3 |
Forced Fumble | 1 |
Diese Zahlen erzählen nur einen Teil der Geschichte. Viel wichtiger war, wie Taylor sich in jeder neuen Rolle behauptete. Der Wechsel von Indiana zu Purdue brachte ihm mehr Spielzeit und Verantwortung – und machte ihn zum NFL-Kandidaten. Doch der Sprung ins Profilager sollte noch einmal alles verändern.
Undrafted und unterschätzt – Taylors NFL-Reise
Der NFL Draft ist für viele College-Spieler der große Traum. Für Reese Taylor blieb er unerfüllt. Kein Team wählte ihn aus. Doch Taylor ließ sich davon nicht entmutigen. Kurz nach dem Draft bekam er eine Einladung von den Kansas City Chiefs – die Chance, sich als Undrafted Free Agent zu beweisen.
Im Trainingslager der Chiefs zeigte Taylor, warum er trotz seiner Größe und fehlender Draft-Vorschusslorbeeren nicht zu unterschätzen ist. In der Preseason stand er auf dem Feld, sammelte Tackles und brachte sich durch seine Vielseitigkeit ins Gespräch. Doch am Ende reichte es nicht für den aktiven Kader. Taylor wurde entlassen, fand sich aber im Practice Squad wieder. Für viele wäre das das Ende gewesen – für ihn war es nur ein weiterer Anlauf.
Nach kurzer Zeit bei den Chiefs wechselte Taylor zu den Denver Broncos. Auch hier begann er wieder im Practice Squad. Immer wieder neue Anläufe, immer wieder das gleiche Ziel: den Sprung auf das aktive Roster schaffen. Mehrere Reserve/Future-Verträge folgten, verbunden mit der Hoffnung auf eine echte Chance. Taylor arbeitete weiter, blieb geduldig – und wurde schließlich für ein Spiel auf das aktive Roster berufen. Zwar verzeichnete er in diesem Einsatz keine Statistiken, doch allein die Nominierung war ein Beweis für seinen Status als verlässlicher Backup und Spezialist für die Secondary.
Der Weg von Practice Squad zu Spieltagskader ist in der NFL steinig. Gerade für Spieler ohne Draft-Status zählt jede Trainingseinheit, jeder Snap im Special Team. Taylor weiß das – und nutzt jede Gelegenheit, um sich zu zeigen.
Kampf um den Kader – Taylors aktueller NFL-Status
Inzwischen ist Taylor fester Bestandteil des erweiterten Kaders der Broncos. Seine Hauptrolle: Slot-Cornerback. Doch auch hier ist der Konkurrenzkampf groß. Die Broncos setzen auf Tiefe und Vielseitigkeit in der Secondary. Taylor bringt beides mit. Seine Erfahrung als ehemaliger Quarterback hilft ihm, das Spiel zu lesen. Seine Jahre als Cornerback im College und als NFL-Backup machen ihn flexibel einsetzbar. Im Training überzeugt er durch Agilität und Einsatzbereitschaft.
Verletzungen haben ihn bislang verschont. Körperlich bringt Taylor mit 1,75 Metern und rund 85 Kilo eine kompakte, athletische Statur mit. Seine Größe ist in der NFL eher Durchschnitt, doch er gleicht das durch Schnelligkeit und Spielverständnis aus. Im direkten Duell mit anderen Defensive Backs entscheidet oft die Tagesform – doch Taylor bleibt im Rennen um einen der begehrten Kaderplätze.
NFL-Stationen | Jahr(e) | Rolle | Statistiken |
---|---|---|---|
Kansas City Chiefs | erste NFL-Saison | Preseason, Practice Squad | 6 Tackles, 1 QB-Hit (Preseason) |
Denver Broncos | ab zweiter NFL-Saison | Practice Squad, Reserve/Future, aktives Roster | 1 Spiel im aktiven Kader (keine Statistiken) |
Die Tabelle zeigt: Taylor hat bislang vor allem im Training und in der Preseason überzeugt. Für einen festen Platz im aktiven Kader braucht es mehr – doch er ist so nah dran wie nie zuvor. Seine Entwicklung vom College-Verteidiger zum NFL-Kandidat ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit.
Mehr als nur Statistiken – Taylors Persönlichkeit und Heimat
Wer Reese Taylor abseits des Feldes erlebt, merkt schnell: Hier spielt einer, der nie zufrieden ist. Seine Wurzeln in Indianapolis haben ihn geprägt. Freunde, Familie und ehemalige Coaches berichten von einem Spieler, der immer das Team über sich stellte. Auch heute hält Taylor engen Kontakt zu seiner Heimat. Die Ben Davis High School ist für ihn mehr als nur ein Sprungbrett – sie ist Teil seiner Identität.
Im Team gilt Taylor als ruhiger, aber zielstrebiger Arbeiter. Coaches schätzen seine Lernbereitschaft, Teamkollegen seine Verlässlichkeit. Er spricht nicht viel über Rückschläge, sondern konzentriert sich auf das nächste Training, die nächste Aufgabe. Seine Vielseitigkeit – Quarterback, Cornerback, Special Teamer – macht ihn für Trainer wertvoll. Auch deshalb bekommt er immer wieder neue Chancen.
Persönliche Daten | Wert |
---|---|
Geburtsort | Indianapolis, Indiana |
Größe | 1,75 m |
Gewicht | 85 kg |
High School | Ben Davis (Indianapolis) |
Diese Werte sind die Basis – doch Taylors wahre Stärke liegt in seiner Bereitschaft, sich immer wieder neu zu beweisen. Seine Geschichte ist die eines Kämpfers, der nie aufgibt.
Der rote Faden – Taylors langer Weg und die offene Zukunft
Reese Taylors Karriere ist keine klassische NFL-Erfolgsgeschichte. Sie ist geprägt von Neuanfängen, Positionswechseln und der ständigen Suche nach einer festen Rolle. Was bleibt, ist der rote Faden: der Wille, immer wieder aufzustehen. Vom gefeierten High-School-Star über den College-Wechsel bis zum NFL-Backup – Taylor hat nie aufgegeben, auch wenn der Weg steinig war.
Heute steht er so nah vor einem festen Platz im NFL-Kader wie nie zuvor. Die Frage bleibt: Wird aus dem ewigen Kämpfer noch ein Stammspieler? Sicher ist nur: Reese Taylor wird weiter alles geben, um seinen Traum zu leben – und jede neue Herausforderung als Chance sehen. Sein Weg zeigt, dass im Profisport nicht nur Talent, sondern vor allem Beharrlichkeit zählt.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
DEN
|
3 | 7 | 6 | 0 |
Totals | 3 | 7 | 6 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | IND | 3 | 3 | 0 |
19 Aug. 2024 | GB | 1 | 1 | 0 |
25 Aug. 2024 | ARI | 3 | 2 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |