Velus Jones Jr.

Velus Jones Jr. ist einer dieser Spieler, die in der NFL immer wieder auffallen – nicht wegen spektakulärer Rekorde, sondern durch ihre Vielseitigkeit. Heute steht er bei den New Orleans Saints im Kader, als Return Specialist und Wide Receiver mit Running-Back-Erfahrung. Sein Weg in die Liga war alles andere als gradlinig, doch gerade das macht seine Geschichte so besonders. Während viele Profis früh ihre feste Rolle finden, musste Jones sich immer wieder neu erfinden. Genau das ist sein Markenzeichen geworden.

Seit seinem Wechsel zu den Saints ist klar: Hier bekommt Jones eine neue Chance. Nach Stationen bei mehreren Teams und dem ständigen Wechsel zwischen den Positionen zählt für ihn nur noch eines – endlich seinen Platz zu finden. Die Saints setzen auf seine Erfahrung als Returner und seine Flexibilität in der Offense. Was für viele eine letzte Gelegenheit wäre, sieht Jones als Startpunkt. Doch der Weg dorthin war lang und voller Hürden.

Neustart bei den Saints – Jones sucht seine Nische

Mit seinem Wechsel nach New Orleans beginnt für Velus Jones Jr. ein neues Kapitel. Die Saints verpflichteten ihn mit einem Einjahresvertrag, in der Hoffnung, dass er frischen Wind in die Special Teams bringt. Die Rolle ist klar umrissen: Als Return Specialist soll er für wichtige Yards im Kick- und Punt-Return sorgen, dazu kommt seine Flexibilität als Receiver oder sogar Running Back. Verletzungsfrei, mit viel Erfahrung aus mehreren NFL-Jahren, will Jones hier beweisen, dass er mehr ist als ein Wandervogel der Liga.

Die Saints wissen, was sie an Jones haben. Seine Explosivität im Return Game ist unbestritten, sein Speed macht ihn zu einer gefährlichen Waffe bei jedem Special Teams Play. Doch auch in der Offense kann er mit seinem Skillset überraschen – sei es als Passempfänger im Slot oder als Ballträger bei Trick Plays. Nach einer Zeit, in der er bei anderen Teams oft nur als Notlösung galt, könnte New Orleans für Jones der Ort sein, an dem er endlich ankommt.

Doch diese Vielseitigkeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis eines langen Wegs, der schon in Alabama begann und Jones immer wieder zu neuen Aufgaben zwang.

Vom High School-Star zum College-Spezialisten

Geboren und aufgewachsen in Mobile, Alabama, machte Velus Jones Jr. schon an der Saraland High School auf sich aufmerksam. Als Wide Receiver mit großem Talent und All-State-Auszeichnung galt er früh als Hoffnungsträger. Doch der Sprung ins College brachte die erste Veränderung: An der University of Southern California (USC) wurde er kaum als klassischer Receiver eingesetzt, sondern vor allem als Kick Returner. Schnell zeigte sich, dass Jones mit seiner Schnelligkeit und seinem Instinkt für offene Räume zu den gefährlichsten Returnern der Pac-12 gehörte. 2019 wurde er dafür ins Second-Team All-Pac-12 berufen.

Doch Jones wollte mehr. Er wechselte zur University of Tennessee, suchte dort die größere Bühne der SEC – und fand sie. In Tennessee wurde er nicht nur zum wichtigsten Return Specialist der Volunteers, sondern entwickelte sich auch als Receiver weiter. 2021 wurde er zum SEC Co-Special Teams Player of the Year gewählt, fing 62 Pässe für 807 Yards und erzielte sieben Touchdowns. Seine Vielseitigkeit war nun sein größtes Kapital. Diese Leistungen weckten das Interesse der NFL-Scouts.

Im Draft wurde Jones in der dritten Runde von den Chicago Bears ausgewählt. Die Erwartungen waren hoch: Endlich sollte er beweisen, dass er auch auf Profi-Niveau ein Unterschiedsspieler sein kann. Doch die NFL ist ein anderes Pflaster. Für Jones begann eine Zeit des Suchens und Kämpfens um die richtige Rolle.

Positionswechsel und harte Jahre in der NFL

Die ersten Jahre bei den Bears waren geprägt vom ständigen Wechsel zwischen Receiver und Return Specialist. In 27 Spielen fing Jones nur 12 Pässe für 135 Yards, lief 20 Mal für 165 Yards und erzielte einen Touchdown. Seine größte Wirkung entfaltete er im Return Game: 40 Kickoff Returns für über 1.000 Yards sprechen eine klare Sprache. Doch in der Offense blieb der große Durchbruch aus.

2024 folgte der nächste Versuch: Die Bears setzten Jones als Running Back ein, um seine Explosivität noch besser zu nutzen. Doch auch auf dieser Position blieb ihm der dauerhafte Erfolg verwehrt. Nach dem Ende seines Engagements in Chicago folgten kurze Stationen bei den Jacksonville Jaguars (Practice Squad) und Carolina Panthers. Bei den Panthers kam er in zwei Spielen zum Einsatz, hauptsächlich als Return Specialist. Immer wieder musste Jones sich anpassen, neue Playbooks lernen, neue Coaches überzeugen – ein Leben als Grenzgänger zwischen den Positionen.

Die Tabelle zeigt: Jones war selten Stammspieler in der Offense, aber stets gefragt, wenn es um das Return Game ging. Gerade diese Spezialrolle verschaffte ihm immer wieder neue Chancen. Für viele wäre das ein Grund zur Frustration gewesen. Jones sah es als Ansporn, sich immer wieder neu zu beweisen. Und genau diese Einstellung führte ihn nach New Orleans.

Neue Chancen, alte Stärken – was Jones bei den Saints erwartet

Bei den Saints zählt für Jones vor allem eines: Zuverlässigkeit im Special Team. Die Coaches setzen auf seinen Speed, seine Erfahrung und den Instinkt, aus jedem Return das Maximum herauszuholen. Mit seinen 1,83 m und 91 kg bringt er die nötigen körperlichen Voraussetzungen mit, um sich auch gegen kräftige Tackler durchzusetzen. Seine Karriere-Statistiken belegen, dass er im Return Game zu den besseren Spezialisten der Liga zählt:

Diese Werte zeigen: Jones ist kein Star-Receiver, aber als Returner immer wieder für Big Plays gut. Die Saints bauen darauf, dass er mit seiner Erfahrung und seinem Instinkt für offene Räume das Special Team stabilisiert und vielleicht sogar für das eine oder andere Highlight sorgt.

Auch abseits des Feldes bringt Jones NFL-DNA mit: Sein Cousin Cor'Dale Flott spielt ebenfalls in der Liga. Die Familie aus Mobile, Alabama, ist stolz auf ihre Football-Tradition. Für Velus Jones Jr. ist das Rückhalt und Ansporn zugleich.

Kann Jones bei den Saints endlich durchstarten?

Die Ausgangslage ist klar: Velus Jones Jr. hat in seiner Karriere immer wieder bewiesen, dass er sich an neue Situationen anpassen kann. Ob als Receiver, Running Back oder Return Specialist – er ist ein Spieler, der sich nie aufgibt und immer wieder neue Wege sucht, um im Kader zu bleiben. Bei den Saints bekommt er nun die Chance, sich als Spezialist zu etablieren und vielleicht sogar noch einmal den Durchbruch in der Offense zu schaffen.

Seine größte Stärke bleibt die Vielseitigkeit. Im modernen Football, in dem Coaches immer mehr Wert auf flexible Spielertypen legen, ist das ein echtes Plus. Jones hat gelernt, dass nicht jeder Star werden kann – aber jeder, der seine Nische findet, kann in der NFL bestehen. Für die Saints ist er genau der Spielertyp, der in engen Spielen den Unterschied machen kann, sei es mit einem langen Return oder einem überraschenden Einsatz in der Offense.

Ob er sich langfristig einen festen Platz im Team sichern kann, wird sich zeigen. Die Konkurrenz ist groß, junge Talente drängen nach. Doch Velus Jones Jr. bringt etwas mit, das sich nicht trainieren lässt: Die Erfahrung, immer wieder zurückzukommen und sich jeder Herausforderung zu stellen. Seine Karriere ist der Beweis, dass man in der NFL auch als Spezialist und Allrounder bestehen kann – wenn man bereit ist, alles zu geben.

Für Velus Jones Jr. ist die Reise noch nicht zu Ende. Die Saints setzen auf seine Stärken, und er selbst glaubt an seine Chance. Vielleicht ist jetzt der Moment, in dem sich die jahrelange Suche nach der eigenen Rolle endlich auszahlt. Die NFL lebt von solchen Geschichten – und Jones hat gezeigt, dass er bereit ist, das nächste Kapitel zu schreiben.