Collin Johnson

Collin Johnson steht als Wide Receiver der Las Vegas Raiders wieder im Rampenlicht. Jahrelang pendelte er zwischen Hoffnung und Rückschlägen, doch jetzt bekommt er eine neue Chance, sich in der NFL zu beweisen. Seine Geschichte ist die eines Spielers, der nie aufgibt – egal wie steinig der Weg auch war. Im eng besetzten Receiver-Room der Raiders gilt Johnson als Außenseiter, doch seine Größe und sein Wille machen ihn für das Team interessant. Nach Verletzungen und mehreren Teamwechseln steht er vor einer entscheidenden Phase seiner Karriere: Kann Johnson das Blatt wenden und sich endlich durchsetzen?

Was Johnson von vielen anderen NFL-Profis unterscheidet, ist sein Weg zurück. Er war nie der Überflieger, der ohne Umwege den Durchbruch schaffte. Stattdessen kämpfte er sich immer wieder ins Rampenlicht – und das mit einer Beharrlichkeit, die in der NFL selten ist. Gerade deshalb rückt er jetzt wieder in den Fokus. Denn während andere längst aufgegeben hätten, sieht Johnson in jeder neuen Chance die Möglichkeit, die eigene Geschichte neu zu schreiben.

Doch wie wurde aus dem vielversprechenden College-Star ein Spieler, der heute vor der vielleicht letzten, aber größten Möglichkeit seiner Laufbahn steht?

Der Kämpfer: Johnsons langer Weg durch die NFL

Collin Johnsons Karriere ist kein Märchen von Aufstieg und Ruhm. Sein Weg ist eine Geschichte voller Rückschläge, Durchhaltewillen und immer neuen Anläufen. Schon früh zeigte sich, dass Johnson kein gewöhnlicher Spieler ist. Seine Körpergröße von knapp zwei Metern machte ihn schon am College zu einer Ausnahmeerscheinung auf dem Feld. Doch Größe allein reicht in der NFL nicht – und das sollte Johnson früh erfahren.

Geboren in Los Angeles, aufgewachsen in San Jose, kam der Footballsport bei ihm nicht von ungefähr. Sein Vater, Johnnie Johnson, ist nicht nur Mitglied der College Football Hall of Fame, sondern spielte auch selbst in der NFL. Football lag also in den Genen, und schon als Kind war für Collin klar, dass er in die Fußstapfen des Vaters treten wollte. Doch der Weg war alles andere als einfach.

Am College an der University of Texas entwickelte sich Johnson zu einem der besten Receiver seines Jahrgangs. Mit 188 Receptions, 2.624 Yards und 15 Touchdowns hinterließ er bleibenden Eindruck. Scouts lobten seine Physis und seine sicheren Hände. Viele rechneten damit, dass Johnson in der NFL schnell Fuß fassen würde. Doch der nächste Schritt sollte sich als deutlich schwieriger erweisen als gedacht.

Rückschläge und Neubeginn: Die NFL-Jahre

Im Draft wurde Johnson in der fünften Runde von den Jacksonville Jaguars ausgewählt. Schon in seiner ersten Saison zeigte er, was in ihm steckt: 18 gefangene Pässe für 272 Yards und zwei Touchdowns. Für einen Rookie keine schlechten Zahlen, aber auch kein Durchbruch. Schnell wurde klar, dass die NFL ein anderes Pflaster ist als das College. Konkurrenz, Spielsysteme und die enorme Athletik der Gegner fordern jedem Spieler alles ab.

Nach einem Jahr bei den Jaguars wechselte Johnson zu den New York Giants. Dort wollte er den nächsten Schritt machen, doch Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Besonders bitter: In seiner zweiten Saison bei den Giants zog er sich eine schwere Achillessehnenverletzung zu. Die Diagnose bedeutete das Aus für die gesamte Spielzeit. Für viele Spieler ist eine solche Verletzung das Ende der Karriere – vor allem auf einer Position, in der Schnelligkeit und Explosivität gefragt sind. Doch Johnson ließ sich nicht unterkriegen.

Nach langer Reha und unzähligen Stunden im Kraftraum kämpfte er sich zurück. Für einen Receiver, dessen Spiel von Größe und Reichweite lebt, ist das Vertrauen in den eigenen Körper nach einer solchen Verletzung schwer wiederzufinden. Doch Johnson blieb dran. Nach seiner Zeit bei den Giants folgte ein Engagement bei den Chicago Bears. Dort kam er hauptsächlich als Ergänzungsspieler zum Einsatz, sammelte aber weiter wichtige Erfahrungen. Auch wenn die Statistiken überschaubar blieben – eine Reception für sechs Yards in neun Spielen – zeigte er, dass er noch da ist.

Die Zahlen zeigen einen Spieler, der immer wieder kleinere Beiträge leistete, aber nie den großen Durchbruch schaffte. Doch der Grundstein für einen neuen Anlauf war gelegt – und genau darauf setzt Johnson heute.

Letzte Chance bei den Raiders: Größe, Erfahrung und der Wille zum Durchbruch

Mit dem Wechsel zu den Raiders bekommt Johnson noch einmal die Möglichkeit, sich zu beweisen. Der Receiver-Room ist voll besetzt, junge Talente drängen nach, und die Konkurrenz ist groß. Trotzdem bringt Johnson etwas mit, das viele andere nicht haben: Erfahrung, ein seltener Körperbau und der Wille, sich durchzubeißen. Mit 6 Fuß 6 Zoll und 222 Pfund ist er einer der größten Receiver der Liga – ein Vorteil, der gerade in der Redzone entscheidend sein kann.

Im Training überzeugt Johnson mit seiner Physis. Seine Reichweite macht ihn für Quarterbacks zu einem attraktiven Ziel, vor allem bei kurzen Pässen in der Endzone. Die Frage ist, ob er es schafft, diese Vorteile in die Spiele zu bringen. Die Raiders setzen auf Spieler, die auch unter Druck abliefern können – und genau das muss Johnson jetzt zeigen. Für ihn geht es nicht nur um einzelne Snaps, sondern um die Chance, sich einen festen Platz im Kader zu sichern.

Seine Karriere-Statistik mag unscheinbar wirken, doch Johnson bringt Qualitäten mit, die sich nicht immer in Zahlen messen lassen. Nach Jahren als Rollenspieler und Ersatzmann will er jetzt beweisen, dass er mehr kann als nur Ergänzung sein. Seine größte Stärke ist seine Beharrlichkeit: Trotz aller Rückschläge hat er nie aufgegeben. Das macht ihn im NFL-Alltag zu einem Vorbild für jüngere Spieler, die ähnliche Hürden nehmen müssen.

Gerade diese Kombination aus Erfahrung, Größe und der mentalen Stärke, immer wieder zurückzukommen, kann für die Raiders wertvoll sein. Die Coaches erwarten von ihm keine 1.000-Yard-Saison, aber sie setzen darauf, dass er in entscheidenden Situationen zur Stelle ist. Johnson weiß: In der NFL bekommt man nicht viele Chancen – und diesmal will er sie nutzen.

Was bleibt von Collin Johnsons Weg?

Collin Johnson steht heute für eine Geschichte, wie sie im Profisport selten geworden ist. Keine Sensation, kein kometenhafter Aufstieg – sondern jahrelanger Kampf um Anerkennung und einen festen Platz. Sein Weg von der College-Hoffnung über Verletzungen und Rückschläge bis zum erneuten Versuch bei den Raiders ist ein Beispiel für die Härte und Unberechenbarkeit der NFL. Jeder Snap zählt, jeder Catch kann der letzte sein – das weiß Johnson besser als viele andere.

Ob er den Sprung in den endgültigen Kader schafft, bleibt offen. Doch seine Karriere zeigt: Wer immer wieder aufsteht, kann auch in der NFL bestehen – selbst wenn der große Durchbruch auf sich warten lässt. Für die Raiders ist Johnson mehr als nur eine Notlösung. Er ist der Typ Spieler, der mit seiner Einstellung das Team bereichern kann – auf dem Feld und in der Kabine.

Die offene Frage bleibt: Gelingt Johnson nach all den Rückschlägen endlich der Durchbruch, oder bleibt er der ewige Kämpfer? Sicher ist: Sein Weg inspiriert – und 2025 könnte das Jahr werden, in dem Collin Johnson seine Geschichte neu schreibt.