Devin Singletary

Devin Singletary läuft heute für die New York Giants auf – und ist mehr als nur der Nachfolger von Saquon Barkley. Der Running Back aus Florida steht im Mittelpunkt eines Backfields, das nach Stabilität sucht. Seine Vielseitigkeit und seine konstante Leistung machen ihn zum Herzstück der Offense. Doch der Weg dorthin war alles andere als vorgezeichnet. Singletary musste sich den Respekt in der NFL hart erarbeiten – und wurde gerade dadurch zum Motor, auf den die Giants heute setzen.

Mit seinem Wechsel nach New York bekam Singletary die Chance, sich als Starter zu beweisen. Die Erwartungen waren hoch: Nach dem Abgang eines Franchise-Players wie Barkley lastete viel Druck auf seinen Schultern. Trotzdem überzeugte er vom ersten Tag an – nicht mit großen Sprüchen, sondern mit harter Arbeit, sicheren Händen und klarem Fokus. Die Giants machten früh deutlich, dass sie ihm vertrauen: Ein Dreijahresvertrag sollte Ruhe in die Position bringen und dem Team eine neue Identität im Laufspiel geben.

Diese Rolle als Anführer und Konstante im Backfield ist kein Zufall. Singletarys Karriere ist geprägt von Durchhaltevermögen und der Fähigkeit, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Sein Spitzname „Motor“ ist nicht nur ein Produkt seiner College-Zeit, sondern beschreibt exakt die Mentalität, mit der er sich im Profi-Football behauptet hat.

Neuanfang in New York: Die Chance nach dem Umbruch

Mit dem Wechsel zu den Giants begann für Singletary ein neues Kapitel. Der Abschied von Barkley hinterließ eine große Lücke, die viele als schwer zu schließen betrachteten. Doch Singletary brachte genau das mit, was das Team brauchte: Erfahrung, Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit. Die Giants signalisierten mit seinem Vertrag, dass sie auf Kontinuität und Führungsstärke setzen wollten – und gaben dem Running Back einen klaren Vertrauensvorschuss.

Schon in seiner ersten Saison im Giants-Trikot zeigte sich, wie wichtig dieser Schritt war. Singletary übernahm Verantwortung, egal ob als Ballträger oder als Passempfänger. 437 Rushing-Yards und vier Touchdowns sprechen eine deutliche Sprache, vor allem wenn man bedenkt, wie oft er auch als Sicherheitsventil im Passspiel diente. Die Offense profitierte von seinem sicheren Stil und seiner Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen Yards zu gewinnen.

Diese Leistungen kamen nicht aus dem Nichts. Singletary bringt eine Mischung aus Geduld, Antritt und Spielintelligenz mit, die ihn von anderen Running Backs unterscheidet. Er ist kein reiner Power-Runner, aber auch kein reiner Receiving Back – sondern ein echter Allrounder. Für die Giants wurde er so zum Fixpunkt im Backfield, an dem sich junge Spieler orientieren können.

Doch der Weg hierher war lang. Die Grundlage für diese Entwicklung wurde schon früh gelegt – und sie erklärt, warum Singletary gerade in New York seinen Platz gefunden hat.

Der lange Weg zum NFL-Starter: Von Florida nach Buffalo und Houston

Devin Singletary stammt aus Deerfield Beach, Florida. Schon in der High School fiel er durch seine Explosivität und seinen unermüdlichen Einsatz auf. An der Florida Atlantic University bekam er den Spitznamen „Motor“ – nicht etwa, weil er der Schnellste war, sondern weil er nie aufgab, immer weiterlief und sein Team mitriss.

Sein Durchbruch kam in seiner zweiten College-Saison. Mit 32 Rushing-Touchdowns führte er die gesamte NCAA Division I FBS an – eine Zahl, die bis heute herausragt. Als Conference-MVP und zweifacher First-Team All-Conference-Spieler galt er als einer der produktivsten Running Backs seines Jahrgangs. Trotzdem wurde er im NFL Draft erst in der dritten Runde ausgewählt. Viele Teams zweifelten an seiner Größe – mit 1,70 Meter ist Singletary kleiner als die meisten seiner Kollegen.

Doch schon in seinem Rookie-Jahr bei den Buffalo Bills zeigte Singletary, dass er mehr kann als nur Lücken zu finden. 775 Rushing-Yards und zwei Touchdowns waren ein solider Einstand. In den folgenden Jahren steigerte er sich weiter, blieb aber oft im Schatten größerer Namen. Dabei war es gerade seine Konstanz, die ihn auszeichnete: Über mehrere Saisons hinweg sammelte er regelmäßig um die 800 Yards und zeigte kaum Schwächen im Ballhandling.

Nach vier Jahren in Buffalo kam der nächste Schritt: Singletary wechselte zu den Houston Texans. Dort bekam er mehr Verantwortung – und nutzte seine Chance. Mit 898 Rushing-Yards und vier Touchdowns setzte er ein Ausrufezeichen. Besonders sein Auftritt gegen Cincinnati mit 150 Yards und einem Touchdown zeigte, dass er auch als Workhorse überzeugen kann.

Houston war für Singletary der Wendepunkt. Zum ersten Mal stand er wirklich im Mittelpunkt eines NFL-Backfields. Seine Leistungen dort machten ihn für die Giants interessant – und bereiteten den Weg für den nächsten Schritt in seiner Karriere.

Stärken, Zahlen und der Wert von Erfahrung

Was macht Devin Singletary so wertvoll? Es ist die Mischung aus Vielseitigkeit, Ballgefühl und Disziplin. Er ist ein Running Back, der selten Fehler macht – Fumbles sind eine Seltenheit, sein Passspiel solide, sein Blocking zuverlässig. In einer Liga, in der die Anforderungen an Running Backs ständig steigen, bleibt Singletary ruhig und liefert ab.

Gerade die Tatsache, dass er in mehreren Systemen und unter verschiedenen Coaches erfolgreich war, spricht für seine Football-Intelligenz. Egal ob Zone-Run, Power-Scheme oder als Receiver aus dem Backfield – Singletary findet immer einen Weg, dem Team zu helfen. Sein Körperbau mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch mit 203 Pfund bringt er genug Kraft mit, um Tackles zu überstehen und Yards nach dem Kontakt zu holen.

Diese Zahlen stehen für Beständigkeit. Singletary hat sich nie von Verletzungen ausbremsen lassen und war immer dann zur Stelle, wenn das Team ihn brauchte. Sein Dreijahresvertrag bei den Giants ist auch eine Belohnung für diese Zuverlässigkeit. In einer Position, die in der NFL oft als austauschbar gilt, hat er sich mit harter Arbeit und klugem Spiel einen festen Platz erkämpft.

Heute profitiert Singletary von all diesen Erfahrungen. Die Giants schätzen besonders seine Vielseitigkeit – er kann laufen, fangen und blocken. Für junge Running Backs im Kader ist er ein Vorbild, das zeigt, wie man mit Disziplin und Einsatzbereitschaft in der NFL bestehen kann.

Der Blick nach vorn: Führungsspieler mit „Motor“-Mentalität

Mit seinem Spitznamen „Motor“ verbindet Singletary nicht nur seine Heimat in Florida, sondern auch eine klare Philosophie: Niemals stehenbleiben, immer weiterarbeiten. Dieser Ansatz hat ihn bis in die NFL getragen – und heute macht er ihn zum Leader im Giants-Backfield.

Die Erwartungen an ihn bleiben hoch. Die Giants brauchen einen Running Back, der Woche für Woche Leistung bringt, das Spiel lesen kann und auch in kritischen Situationen Ruhe bewahrt. Genau das hat Singletary in Buffalo und Houston gelernt – und in New York auf den Platz gebracht. Sein Weg zeigt, dass Größe nicht alles ist: Mit Herz, Übersicht und dem Willen, sich immer wieder zu beweisen, kann man auch in einer lauflastigen Liga bestehen.

Für Singletary selbst ist die Reise noch lange nicht zu Ende. Sein Vertrag gibt ihm Planungssicherheit, das Team baut auf seine Erfahrung. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie weit er die Giants-Offense tragen kann. Doch schon jetzt steht fest: Devin Singletary ist mehr als ein Lückenfüller nach Barkleys Abgang. Er ist das neue Gesicht des Giants-Laufspiels – und der beste Beweis dafür, dass Beharrlichkeit und Vielseitigkeit auch in der NFL belohnt werden.

Sein Werdegang ist ein Lehrstück für alle, die im Profi-Football nicht sofort im Rampenlicht stehen. Wer bereit ist, jeden Tag alles zu geben und sich nie auf Erfolgen auszuruhen, der findet am Ende seinen Platz. Für die Giants ist Singletary heute genau das: ein Motor, der nie aufgibt – und der das Team mit seiner Art voranbringt.