Jaden Hicks

Jaden Hicks spielt auf der Safety-Position für die Kansas City Chiefs und gilt nach einer starken ersten NFL-Saison als einer der spannendsten Verteidiger seines Jahrgangs. Kaum jemand hatte ihn vor dem Draft auf dem Zettel – doch heute setzt das Team große Hoffnungen in ihn. Hicks steht am Beginn seiner zweiten NFL-Saison und ist bereit, sich in einer Defense mit vielen jungen Gesichtern weiter ins Rampenlicht zu spielen.

Was macht diesen jungen Verteidiger so besonders? Bei den Chiefs schätzt man seine Spielintelligenz und Ballgefahr, aber auch die Art, wie er mit Rückschlägen umgeht. Schon jetzt wird er als „Steal“ des Drafts gehandelt. Die Chiefs haben mit ihm einen Spieler gefunden, der aus wenig viel gemacht hat – und der Weg dorthin war alles andere als selbstverständlich.

Doch wie konnte aus einem fast übersehenen College-Spieler ein Hoffnungsträger in einer der besten NFL-Defenses werden? Der Blick zurück zeigt, wie ausgerechnet schwierige Umstände und eine unsichere College-Karriere den Grundstein für Hicks' Durchbruch legten.

Vom Draft-Außenseiter zum festen Bestandteil der Chiefs-Defense

Jaden Hicks wurde in der vierten Runde des NFL Drafts ausgewählt – ein Pick, der damals wenig Aufmerksamkeit bekam. In einer Liga, in der Defensive Backs oft schon in den ersten beiden Runden gehen, galt er für viele Experten als Außenseiter. Doch schon in seiner ersten Saison zeigte er, dass er mehr zu bieten hat als viele dachten.

Die Zahlen sprechen für sich: In 17 Spielen sammelte Hicks 29 Tackles, davon 23 solo. Dazu kamen drei Interceptions und fünf Pass Breakups. Für einen Rookie, der sich zunächst mit einer Nebenrolle begnügen musste, ist das ein Ausrufezeichen. Im Laufe der Saison bekam er mehr Snaps, überzeugte mit Spielübersicht und setzte immer wieder Akzente in der Passverteidigung.

Coaches und Mitspieler loben vor allem seine Lernfähigkeit und seinen Instinkt. Schon nach wenigen Spielen war klar: Hicks kann mit dem Tempo und der Physis der NFL mithalten. Seine Interceptions kamen oft in wichtigen Momenten – ein Beleg dafür, wie schnell er sich an das Profi-Niveau angepasst hat. Die Medien zogen schnell nach: Kaum ein anderer Rookie auf Safety machte derart viel Eigenwerbung mit seinen Leistungen. Die Erwartungen an seine zweite Saison sind jetzt ungleich höher.

Diese Entwicklung kam nicht von ungefähr. Hicks' Weg in die NFL war geprägt von Rückschlägen und Umwegen – und genau daraus hat er seine Stärken entwickelt.

Vier Jahre Anlauf: Der steinige Weg vom High-School-Star zum NFL-Profi

Der Grundstein für Hicks' Karriere wurde in Las Vegas gelegt. An der Bishop Gorman High School war er als Junior ein Star – 27 Tackles, sieben Interceptions, davon drei direkt zum Touchdown zurückgetragen. Sein Name machte die Runde in der lokalen Szene, die Scouts wurden aufmerksam. Doch dann kam alles anders: Die COVID-19-Pandemie sorgte dafür, dass seine Senior-Saison komplett ausfiel. Kein einziger Snap, keine Bühne, um sich noch einmal zu präsentieren. Für viele Talente war das ein Karriereknick. Für Hicks bedeutete es: Abwarten, Unsicherheit und wenig Sichtbarkeit für die College-Coaches.

Er entschied sich für ein Stipendium an der Washington State University. Im ersten Jahr bekam er nur wenig Einsatzzeit, wurde als Redshirt geführt und spielte gerade einmal ein Spiel. Kein optimaler Start, aber Hicks blieb dran. Im zweiten Jahr folgte der Durchbruch: 76 Tackles, eine Interception, dazu wichtige Plays gegen starke Pac-12-Offenses. Im dritten College-Jahr steigerte er sich noch einmal – 79 Tackles, zwei Interceptions (eine davon für einen Touchdown), 2,5 Sacks und die Auszeichnung als Bednarik Award Defensive Player of the Week. Plötzlich tauchte sein Name in den Draft-Analysen auf.

Trotz dieser Zahlen blieb der große Hype aus. Viele Scouts zweifelten an seiner Athletik und sahen die fehlende Senior-Saison in der High School als Makel. Im Draft wurde er erst in der vierten Runde gezogen – ein klares Zeichen, dass er weiter um Anerkennung kämpfen musste. Doch genau das lag Hicks. Die Chiefs gaben ihm eine Chance, und er nutzte sie eindrucksvoll.

Diese Hartnäckigkeit ist kein Zufall. In seiner Familie wurde Sport immer großgeschrieben. Sein älterer Bruder Kalen spielte als Defensive Back für die University of Hawaii und zeigte ihm früh, wie viel Disziplin und Geduld im Football gefragt sind. Die Erfahrungen aus High School und College machten Hicks zu einem Spieler, der sich von Hindernissen nicht aus der Bahn werfen lässt. Heute profitiert er von diesen Jahren voller Unsicherheit und Kampf um Aufmerksamkeit.

Die entscheidenden Schritte: Von der Unsichtbarkeit zum NFL-Impact

Was hat den Ausschlag gegeben, dass Hicks in der NFL einschlug? Entscheidend waren seine letzten College-Monate. In der Saison vor dem Draft spielte er nicht nur konstant auf hohem Niveau, sondern setzte auch in den großen Spielen Akzente. Die Auszeichnung als Bednarik Award Defensive Player of the Week war sein Ritterschlag – plötzlich war er auf dem Radar der NFL-Teams.

Die Chiefs sahen in ihm mehr als einen klassischen Safety. Sie setzten auf seine Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, schnell zu lernen. Statt ihn langsam an das Tempo der NFL heranzuführen, gaben sie ihm schon früh Verantwortung. Hicks zahlte das Vertrauen zurück: In wichtigen Situationen war er zur Stelle, glänzte mit Ballgewinnen und zeigte, dass er das Spiel lesen kann wie ein Veteran.

Auch abseits des Feldes machte sich Hicks schnell einen Namen. Er gilt als ruhiger Arbeiter, der in jeder Trainingseinheit alles gibt und sich schnell an neue Systeme anpasst. Die Erfahrung aus den schwierigen Jahren zuvor – erst kaum Einsatz im College, dann Zweifel vor dem Draft – hat ihn abgehärtet. Heute sagt er selbst, dass die Unsicherheit damals sein größter Antrieb war.

Die Unterstützung aus der Familie spielte dabei eine große Rolle. Bruder Kalen stand mit Rat und Tat zur Seite, half in schwierigen Phasen und gab Tipps aus eigener Football-Erfahrung. So entstand ein Spieler, der sich durchbeißen kann und nie den Kopf hängen lässt – Eigenschaften, die in der NFL Gold wert sind.

Blick nach vorn: Hicks als Hoffnungsträger der Chiefs-Defense

Nach seiner ersten Saison haben sich die Vorzeichen verändert. Hicks ist kein Underdog mehr, sondern fester Bestandteil einer Defense im Umbruch. Die Chiefs setzen auf junge, schnelle Verteidiger, die flexibel einsetzbar sind – und Hicks passt genau in dieses Profil. Mit seinem aktuellen Vertrag, der über vier Jahre läuft und einen Gesamtwert von 4,54 Millionen Dollar hat, ist er für das Team ein echtes Schnäppchen.

In seiner zweiten Saison soll Hicks noch mehr Verantwortung übernehmen. Die Coaches trauen ihm zu, als Führungsspieler auf dem Feld voranzugehen und die Secondary zu organisieren. Seine Rolle wird wachsen, das Vertrauen ist da – jetzt geht es darum, die nächsten Schritte zu machen.

Hicks selbst sieht noch viel Luft nach oben. Er arbeitet an seiner Technik, will im Tackling noch sicherer werden und sich im Passspiel weiter verbessern. Das Ziel ist klar: Er will nicht nur als „Steal“ des Drafts gelten, sondern als einer der besten Safetys der Liga. Der Weg dahin ist lang, aber wer Hicks kennt, weiß: Er wird ihn gehen – Schritt für Schritt, wie schon so oft in seiner Karriere.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick: Hicks bringt ideale Maße für einen modernen Safety mit, hat schon in der ersten NFL-Saison für Aufsehen gesorgt und kann auf eine starke College-Karriere zurückblicken. Sein Vertrag macht ihn zu einem echten Value-Pick für die Chiefs, und auch familiär ist Football fest verankert.

Fazit: Vom „Nobody“ zum Leistungsträger – und das Beste kommt erst noch

Jaden Hicks hat sich den Weg in die NFL hart erarbeitet. Aus der Unsichtbarkeit in der High School, über eine College-Karriere mit Startschwierigkeiten, bis hin zum Durchbruch bei den Chiefs – sein Weg ist ein Musterbeispiel für alle, die im Schatten der Stars groß werden wollen. Die ersten Schritte im Profigeschäft sind gemacht, die Zeichen stehen auf Aufstieg.

Die Chiefs vertrauen ihm, die Zahlen sprechen für sich – und Hicks weiß, wie man mit Druck umgeht. Mit jedem Spiel wächst seine Rolle, mit jedem Training steigen die Erwartungen. Wer ihn heute sieht, erkennt einen Spieler, der nie aufgegeben hat und jetzt bereit ist, die nächsten Kapitel zu schreiben. Für Kansas City ist das ein Glücksfall – und für Hicks selbst der verdiente Lohn für Jahre voller Geduld und harter Arbeit.