Josh Johnson

Josh Johnson ist dritter Quarterback der Washington Commanders. Er bringt Erfahrung aus fast zwei Jahrzehnten NFL mit, kennt jede Rolle im Quarterback-Raum und gilt als Mentor für die jüngeren Kollegen. Johnson hält einen Rekord, den kein anderer Spieler vor ihm erreicht hat: Er hat für 14 verschiedene NFL-Teams gespielt. In einer Liga, in der Karrieren oft kurz und Chancen selten sind, hat er sich immer wieder zurückgekämpft. Was macht diesen Spieler so besonders? Johnson steht für eine Laufbahn, die von Ausdauer, Flexibilität und echtem Teamgeist geprägt ist.

Sein aktueller Vertrag mit Washington zeigt: Auch nach vielen Jahren im Geschäft bleibt Johnson gefragt. Seine Rolle ist klar, seine Geschichte einzigartig. Wer auf den Werdegang dieses Quarterbacks blickt, sieht mehr als nur Statistiken – er sieht ein Beispiel dafür, wie man sich in der NFL immer wieder eine neue Chance erarbeitet. Doch wie beginnt so eine Karriere, und was lässt einen Spieler immer wieder aufstehen?

Der Grundstein für diesen außergewöhnlichen Weg wurde schon früh gelegt. Johnsons Reise durch die NFL ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer Entwicklung, die schon in seiner Heimatstadt Oakland ihren Ursprung nahm.

Vom Oakland-Talent zum Profi: Wie alles begann

Josh Johnson wuchs in Oakland, Kalifornien auf, in einer Familie, in der Sport zum Alltag gehörte. Sein Cousin Marshawn Lynch wurde einer der bekanntesten Running Backs der Liga. Schon an der Oakland Technical High School zeigte Johnson sein Talent, aber erst an der University of San Diego machte er landesweit auf sich aufmerksam. Dort führte er das Team zu zwei Meisterschaften und wurde zwei Mal zum Offensivspieler des Jahres gewählt. Seine Leistungen am College öffneten ihm die Tür zur NFL – aber nicht den roten Teppich. Im Draft wurde er in der fünften Runde von den Tampa Bay Buccaneers ausgewählt. Kein Star-Status, keine Garantie für eine lange Karriere. Doch Johnson gab sich nicht geschlagen.

Sein Weg in der Liga begann mit Tampa Bay, ehe er nach wenigen Jahren schon zum ersten Mal wechseln musste. Für viele wäre das ein Rückschlag gewesen, doch für Johnson war es der Startschuss zu einer Reise, die ihn durch die halbe NFL führen sollte.

Nach seinen ersten Saisons in Tampa musste er sich immer wieder beweisen. Er wurde nicht zum Franchise-Quarterback, aber er blieb Teil der Liga – und das, obwohl die Konkurrenz Jahr für Jahr härter wurde. Wie geht ein Spieler damit um, wenn er nie die klare Nummer eins ist? Johnsons Antwort: Er bleibt dran, lernt jedes neue System, nimmt jede Herausforderung an.

Die große Reise: Zwischen Neuanfang und Routine

Nach Tampa Bay folgten Stationen bei den 49ers, den Browns, den Bengals und vielen weiteren Teams. Kaum ein Jahr, in dem er nicht umziehen musste. Für andere wäre das ein Zeichen gewesen, aufzuhören. Johnson aber blieb im Geschäft – mal als Backup, mal im Practice Squad, manchmal sogar außerhalb der NFL. In der UFL und später in der XFL hielt er sich fit und empfahl sich immer wieder für ein Comeback in der höchsten Liga.

Was Johnson auszeichnet, ist seine Fähigkeit, sich in neue Situationen einzufügen. Neue Coaches, neue Playbooks, neue Erwartungen – Johnson hat alles gesehen. Er war nie der Superstar, aber immer bereit, einzuspringen, wenn Not am Mann war. Kaum ein anderer Quarterback hat in so vielen verschiedenen Systemen gespielt. Seine Karriere ist geprägt von ständigen Veränderungen, aber auch von einer Zuverlässigkeit, auf die Trainer immer wieder bauen konnten.

Die Tabelle zeigt, wie oft Johnson seine Rolle wechseln musste. Kaum ein anderer NFL-Spieler hat derart viele Stationen erlebt. Doch genau diese Erfahrung macht ihn heute zu einem gefragten Mentor für junge Quarterbacks.

In dieser Zeit kam es immer wieder zu Momenten, in denen Johnson plötzlich ins Rampenlicht rückte – und seine Chance nutzte. Seine Reise durch die NFL war nie geplant, aber sie hat ihn zu einem Profi gemacht, auf den sich Teams in schwierigen Situationen verlassen können.

Wenn es darauf ankommt: Johnsons größte Chancen

In einer Karriere voller Umbrüche sind es oft die unerwarteten Gelegenheiten, die einen Spieler definieren. Johnson bekam diese Chancen – und nutzte sie. Nach mehreren Jahren ohne nennenswerte Spielzeit wurde er plötzlich als Starter für Washington gebraucht. Ohne lange Vorbereitung führte er das Team aufs Feld und zeigte, dass auf ihn Verlass ist. Auch im Trikot der San Francisco 49ers musste er einspringen, als alle anderen Quarterbacks verletzt waren. In einem der wichtigsten Spiele der Saison wurde Johnson zum Hoffnungsträger – und bewahrte trotz enormem Druck die Nerven.

Diese Momente sind selten, aber sie sagen viel über Johnsons Mentalität. Er bleibt bereit, kennt seine Aufgaben und weiß, dass im Football jede Sekunde zählen kann. Auch abseits des Spielfelds hat er sich einen Namen gemacht. Nach seinen Einsätzen in der XFL wurde er erneut von NFL-Teams verpflichtet – ein Beweis für seinen Ruf als verlässlicher Profi.

Mit jeder neuen Station wuchs sein Erfahrungsschatz. Johnson lernte von den unterschiedlichsten Trainern, arbeitete mit Veteranen und Rookies, passte sich immer wieder an. Diese Vielseitigkeit macht ihn heute zum perfekten Ansprechpartner für junge Quarterbacks, die gerade erst in der Liga ankommen.

Doch Johnsons Wert zeigt sich nicht nur in einzelnen Spielen. Es sind die Jahre im Hintergrund, die ihm den Respekt der Teams eingebracht haben. Er kennt die Unsicherheit, die mit einem Platz am unteren Ende des Depth Charts einhergeht – und weiß, wie wichtig Geduld und Professionalität sind.

Mehr als ein Backup: Johnsons Rolle heute

Bei den Washington Commanders ist Johnson aktuell der dritte Quarterback hinter Jayden Daniels und Marcus Mariota. Seine Aufgabe: Die jungen Kollegen unterstützen, das Playbook erklären, im Training mit Erfahrung vorangehen. Johnson ist fit, kennt die NFL wie kaum ein anderer und bringt eine Gelassenheit mit, die gerade in schwierigen Phasen Gold wert ist.

In seiner Laufbahn hat Johnson 2.297 Passing Yards, 13 Touchdowns und 16 Interceptions gesammelt. Seine Passquote von 58,1 Prozent und ein Passer Rating von 70,7 zeigen: Johnson ist kein Quarterback für Highlight-Reels, sondern einer, der liefert, wenn es darauf ankommt. Für viele Teams ist das wichtiger als große Zahlen.

Die Zahlen belegen, dass Johnson kein typischer Backup ist. Er hat sich in der Liga gehalten, weil er versteht, was Teams wirklich brauchen: Zuverlässigkeit, Wissen und die Bereitschaft, sich immer wieder neu zu beweisen.

Seine Rolle als Mentor ist inzwischen genauso wichtig wie seine Fähigkeiten auf dem Feld. Junge Quarterbacks profitieren von seiner Erfahrung, von seinen Geschichten – und von der Ruhe, die er ausstrahlt. Johnson weiß, dass es in der NFL nicht nur um Talent geht, sondern auch um Geduld und den Umgang mit Rückschlägen.

Was bringt die Zukunft? Johnson ist offen für alles. Vielleicht bleibt er noch ein Jahr als Backup, vielleicht zieht es ihn irgendwann ins Coaching oder in eine beratende Funktion. Klar ist: Seine Zeit in der NFL hat Spuren hinterlassen – und wird auch in den kommenden Jahren ein Vorbild für viele Spieler sein, die nicht den direkten Weg zum Ruhm nehmen.

Ein Vermächtnis aus Erfahrung und Beharrlichkeit

Josh Johnson steht für einen Karriereweg, den es in der NFL kaum ein zweites Mal gibt. Er hat nie aufgegeben, nie die Hoffnung verloren und sich immer wieder neue Chancen erarbeitet. In einer Liga, in der die meisten Karrieren nach wenigen Jahren enden, ist Johnson zum Inbegriff für Ausdauer geworden. Seine Geschichte zeigt, dass Erfolg nicht immer mit Ruhm und Rekorden verbunden ist – manchmal ist es die Fähigkeit, immer wieder aufzustehen, die den Unterschied macht.

Für viele junge Spieler ist Johnson das beste Beispiel dafür, dass sich harte Arbeit und Geduld auszahlen. Er kennt die Schattenseiten des Geschäfts, aber auch die seltenen Momente, in denen sich alles auszahlt. In jeder Kabine, in der er sitzt, bringt er eine Portion Erfahrung mit, die unbezahlbar ist.

Josh Johnson hat nie den leichten Weg gewählt. Er ist ein Journeyman, ein Teamplayer und ein Profi durch und durch. Sein Vermächtnis: In einer Welt voller Stars und Eintagsfliegen bleibt er der Beweis dafür, dass Zähigkeit, Lernbereitschaft und Loyalität in der NFL ihren eigenen Wert haben – und manchmal sogar wichtiger sind als jede Statistik.