Kimani Vidal ist Running Back bei den Los Angeles Chargers. In seiner zweiten NFL-Saison hat sich der ehemalige Sechstrundenpick zu einem Hoffnungsträger im Backfield entwickelt. Was viele überrascht: Vidal war nie der große Name, weder am College noch im Draft. Doch gerade das macht ihn heute zu einem besonderen Faktor im Kader der Chargers. Seine Explosivität, sein Wille und sein Gespür für große Momente haben ihn vom unscheinbaren College-Star zum festen Bestandteil des NFL-Teams geführt – und sein Weg ist noch lange nicht zu Ende.
Vidal steht aktuell auf der Depth Chart hinter den Neuzugängen Najee Harris und Omarion Hampton – und trotzdem redet im Team jeder über ihn. Schon in seiner ersten Saison machte er mit wenigen, aber eindrucksvollen Szenen auf sich aufmerksam. Nun kämpft er um noch mehr Spielzeit, um zu zeigen, dass er mehr ist als nur ein Backup. Was steckt hinter diesem Aufstieg? Und warum trauen ihm viele den nächsten Schritt zu?
Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Der Grundstein für Vidals Karriere wurde schon früh gelegt – allerdings nicht auf dem direkten Weg. Sein Werdegang ist ein Paradebeispiel für Spieler, die immer wieder unterschätzt wurden und dennoch nie aufgegeben haben. Wie wurde aus einem kaum beachteten College-Running-Back ein Profi, der heute bei den Chargers auf seine Chance lauert?
Touchdown beim ersten NFL-Touch: Vidals Durchbruch als Underdog
Kimani Vidals NFL-Karriere begann mit einem echten Paukenschlag. Bei seinem allerersten Ballkontakt in einem regulären Spiel fing er einen 38-Yard-Touchdown-Pass von Justin Herbert gegen die Denver Broncos. Ein Moment, der nicht nur für Vidal selbst, sondern auch für die Chargers-Fans in Erinnerung bleibt. Es war der perfekte Einstand für einen Spieler, dem viele Experten höchstens Außenseiterchancen eingeräumt hatten.
Doch dieser Start sollte kein Zufall bleiben. Auch wenn Vidal in seiner ersten Saison nur auf 43 Läufe für 155 Yards und fünf Catches für 62 Yards kam, zeigte er immer wieder, dass er bei jeder Gelegenheit für Gefahr sorgen kann. Die Konkurrenz im Backfield war groß: Mit erfahrenen Spielern wie J.K. Dobbins und Gus Edwards war der Weg in die Rotation alles andere als leicht. Trotzdem nutzte Vidal jede Chance, die sich ihm bot. Seine Vielseitigkeit – als Runner und als Passempfänger – verschaffte ihm Pluspunkte bei den Coaches.
Mit Beginn seiner zweiten Saison hat sich das Bild noch einmal verändert. Die Chargers haben mit Najee Harris und Omarion Hampton zwei neue Namen ins Rennen geschickt. Doch Vidal bleibt im Gespräch. Seine Leistungen im Training, sein Auftreten im Team und sein ständiger Drang, sich zu verbessern, haben ihm die Rolle als Running Back Nummer zwei eingebracht. Plötzlich gilt er als X-Faktor – als Spieler, der aus dem Nichts für Big Plays sorgen kann. Doch wie wurde aus dem einstigen Außenseiter dieser Hoffnungsträger?
Die Antwort darauf liegt in seiner Geschichte. Denn Kimani Vidal ist kein Wunderkind, sondern ein Arbeiter. Sein Weg in die NFL führte nicht über die großen College-Programme oder den schnellen Hype, sondern über vier Jahre harte Arbeit an einer kleinen Universität. Genau das prägt seinen Stil bis heute.
Vier Jahre Troy University: Der unterschätzte Weg zum Profi
Vidal wuchs in Atlanta, Georgia, auf und besuchte die Marietta High School. Schon damals war er ein auffälliger Spieler – aber eben keiner, der auf den Listen der ganz großen Colleges ganz oben stand. Als Drei-Sterne-Rekrut bekam er Angebote von LSU, South Carolina und Syracuse, entschied sich aber für Troy University. Ein Schritt, den viele nicht verstanden. Doch für Vidal war klar: Er wollte spielen, nicht auf der Bank sitzen.
Seine College-Karriere begann ruhig. Bereits als Freshman sammelte er erste Yards, doch der große Durchbruch ließ auf sich warten. Erst im zweiten und dritten Jahr wurde deutlich, welches Potenzial in ihm steckt. Mit jedem Spiel steigerte er sich, übernahm mehr Verantwortung und wurde zum Herzstück der Troy-Offense. Die Zahlen sprechen für sich: Über 4.000 Rushing Yards und 33 Touchdowns in vier Jahren, dazu fast 700 Yards als Passempfänger – das ist für einen Spieler aus der Sun Belt Conference eine Hausnummer.
Besonders sein letztes College-Jahr machte Vidal zum Star. Mit 1.661 Yards und 14 Touchdowns im Laufspiel führte er Troy zu einem der besten Jahre der Schulgeschichte. Auszeichnungen wie der Sun Belt Offensive Player of the Year und die Berufung ins All-American-Team folgten. Sein bestes Spiel? Ein 248-Yard-Auftritt, der einen alten Schulrekord brach. Trotzdem blieb Vidal im landesweiten Vergleich oft unter dem Radar. Scouts lobten seine Physis, seine Geduld und seinen niedrigen Körperschwerpunkt – doch Zweifel blieben: Ist er schnell genug? Kann er sich gegen stärkere Defenses behaupten?
Diese Skepsis begleitete ihn auch in den Draft-Prozess. Viele Teams suchten nach größeren, schnelleren Backs. Vidal fiel bis in die sechste Runde, ehe die Chargers zuschlugen. Für ihn war das kein Rückschlag – sondern Ansporn. Er wusste, dass er sich wieder beweisen musste. Seine College-Zeit hatte ihn auf genau diese Rolle vorbereitet: Immer wieder unterschätzt, aber nie chancenlos.
College-Saison | Rushing Yards | Rushing TDs | Receiving Yards | Receiving TDs |
---|---|---|---|---|
Freshman | 516 | 4 | 225 | 0 |
Sophomore | 701 | 5 | 134 | 0 |
Junior | 1.132 | 10 | 140 | 0 |
Senior | 1.661 | 14 | 201 | 1 |
Die Zahlen zeigen: Vidal war von Jahr zu Jahr produktiver. Genau diese Entwicklung macht ihn für die Chargers so spannend. Wer es gewohnt ist, sich jedes Jahr neu zu beweisen, gibt sich auch in der NFL nicht mit einer Nebenrolle zufrieden. Doch dieser Ehrgeiz hat seinen Preis – und verlangt Charakter.
Rückschläge, Motivation und die Kraft der Familie
Der Weg in die NFL ist selten gerade. Bei Kimani Vidal war er es erst recht nicht. Nach dem College musste er sich nicht nur im Training gegen erfahrene Profis behaupten, sondern auch mit der Rolle als Underdog leben. Im Backfield der Chargers warteten gestandene Namen – und trotzdem kämpfte Vidal um jeden Snap. Sein Durchbruch im ersten NFL-Spiel war ein Ausrufezeichen, aber noch lange kein Freifahrtschein.
Gerade in den Wochen, in denen er wenig Spielzeit bekam, zeigte sich Vidals Mentalität. Er arbeitete an seinen Fähigkeiten als Pass-Blocker, trainierte seine Hände und lernte von den Routiniers an seiner Seite. Coaches loben seinen Ehrgeiz, Mitspieler schätzen seine Bodenständigkeit. Vidal weiß, dass jeder Tag in der NFL ein neuer Test ist – und genau das treibt ihn an.
Sein Antrieb kommt auch aus dem familiären Umfeld. Vidal ist der Großneffe von Baseball-Legende Hank Aaron. Die sportlichen Gene, aber auch die Werte, die in seiner Familie vermittelt wurden, begleiten ihn bis heute. In Interviews betont Vidal immer wieder, wie sehr ihn der Zusammenhalt und die Unterstützung aus Atlanta geprägt haben. Für ihn ist klar: Ohne seine Familie wäre dieser Weg nicht möglich gewesen.
Diese Mischung aus Disziplin, Stolz und Bodenständigkeit hat ihn nicht nur durch schwierige College-Jahre gebracht, sondern hilft ihm auch jetzt, den nächsten Schritt zu machen. Heute profitiert er von all diesen Erfahrungen – auf und neben dem Platz.
Steckbrief | Daten |
---|---|
Geburtsort | Atlanta, Georgia |
Größe | 1,73 m |
Gewicht | 98 kg |
College | Troy University |
Draft | 6. Runde, Pick 181 |
Familie | Großneffe von Hank Aaron |
Die Daten zeigen: Vidal bringt nicht die Maße eines klassischen Power-Backs mit, aber er gleicht das mit Spielintelligenz, Kraft und Technik aus. Genau deshalb passen seine Stärken so gut zum modernen NFL-Football.
Die nächste Stufe: Vidals Chancen im Backfield der Chargers
Heute ist Kimani Vidal fester Bestandteil des Running-Back-Trios der Chargers. Seine Rolle als Nummer zwei hinter Najee Harris ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit und starker Leistungen. Im Training überzeugt er mit Explosivität, sicheren Händen und dem Willen, jeden Snap auszunutzen. Die Coaches setzen auf seine Vielseitigkeit – als Runner, als Receiver und als Blocker.
Sein Spielstil ist dabei unverkennbar: Vidal läuft tief, bleibt geduldig hinter den Blocks und explodiert dann auf kleinstem Raum. Defenses tun sich schwer, ihn zu Boden zu bringen, weil er trotz seiner kompakten Statur enorme Kraft entwickelt. In Pass-Situationen ist er zuverlässig, kann Tackles brechen und für Big Plays sorgen. All das macht ihn zu einem echten X-Faktor im Kader.
Die Perspektiven für die kommenden Jahre sind klar: Vidal hat die Chance, sich weiter in den Vordergrund zu spielen. Verletzungen, Formschwankungen oder taktische Umstellungen könnten ihm zusätzliche Möglichkeiten eröffnen. Wer ihn kennt, weiß: Vidal nutzt jede Gelegenheit. Sein Ziel ist klar – er will nicht nur Backup bleiben, sondern irgendwann die Hauptrolle im Backfield übernehmen.
Für die Chargers ist das Gold wert. Ein Spieler, der sich nie auf Erfolgen ausruht, sondern immer das nächste Level sucht. Genau solche Typen braucht ein Team, das sich im Neuaufbau befindet und nach Identifikationsfiguren sucht. Vidal hat sich diesen Status nicht erkauft, sondern erarbeitet. Sein Weg steht für all die Talente, die im Schatten der Großen starten – und irgendwann selbst im Rampenlicht stehen.
Kimani Vidal ist der Beweis, dass es in der NFL nicht immer auf den Hype ankommt. Wer bereit ist, für jede Chance zu kämpfen, kann aus dem Nichts zum Hoffnungsträger werden. Für Vidal ist das erst der Anfang – und vielleicht der Beginn einer ganz besonderen NFL-Geschichte.
Tournament Stage | Team | GP | Yds | Att | Yds/Att | TD | LRush |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
LAC
|
1 | 49 | 11 | 4.5 | 0 | 13 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
LAC
|
9 | 155 | 43 | 3.6 | 0 | 19 |
Totals | 10 | 204 | 54 | 3.8 | 0 | 19 |
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
LAC
|
1 | 3 | 2 | 8 | 5 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
LAC
|
9 | 9 | 5 | 62 | 38 | 1 |
Totals | 10 | 12 | 7 | 70 | 38 | 1 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
---|---|---|---|---|---|
18 Aug. 2024 | LA | 49 | 11 | 0 | 13 |
13 Okt. 2024 | DEN | 11 | 4 | 0 | 6 |
22 Okt. 2024 | ARI | 10 | 3 | 0 | 7 |
27 Okt. 2024 | NO | 16 | 6 | 0 | 5 |
3 Nov. 2024 | CLE | 7 | 5 | 0 | 7 |
1 Dez. 2024 | ATL | 20 | 4 | 0 | 16 |
9 Dez. 2024 | KC | 34 | 8 | 0 | 8 |
15 Dez. 2024 | TB | 9 | 3 | 0 | 7 |
20 Dez. 2024 | DEN | 24 | 5 | 0 | 19 |
28 Dez. 2024 | NE | 24 | 5 | 0 | 7 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
18 Aug. 2024 | LA | 3 | 2 | 8 | 5 | 0 |
13 Okt. 2024 | DEN | 2 | 2 | 40 | 38 | 1 |
22 Okt. 2024 | ARI | 1 | 1 | 9 | 9 | 0 |
9 Dez. 2024 | KC | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
15 Dez. 2024 | TB | 3 | 2 | 13 | 10 | 0 |
28 Dez. 2024 | NE | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |