Poona Ford spielt heute dort, wo viele Experten ihn nie gesehen hätten: als Starter bei den Los Angeles Rams, im Zentrum einer Defensive Line, die auf seine Erfahrung und Präsenz setzt. Der Defensive Tackle aus South Carolina hat sich gegen alle Vorurteile durchgesetzt – und das in einer Liga, in der Größe und Draft-Status oft mehr zählen als pure Leistung. Sein Weg in die NFL ist die Geschichte eines Spielers, der nie aufgegeben hat und jetzt, nach Jahren des Wartens, genau da ist, wo er immer hinwollte.
Mit einem Dreijahresvertrag über 27,6 Millionen Dollar und einer klaren Rolle als Starter ist Ford heute das, was er immer sein wollte: verlässlicher Anker in der Mitte der Defense. Doch seine Karriere begann ganz unten – als Underdog, den kaum jemand auf dem Zettel hatte. Wie kam es zu diesem späten Durchbruch? Und warum hat sich Ford nie beirren lassen?
Wer verstehen will, warum Poona Ford heute als einer der wichtigsten Verteidiger der Rams gilt, muss sich seinen langen Weg anschauen. Denn dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr.
Der Durchbruch: Aus dem Schatten ins Rampenlicht
Die Weichen für Fords heutige Rolle wurden in seiner Saison bei den Los Angeles Chargers gestellt. Nach Jahren als solider Starter und Rollenspieler in Seattle und Buffalo wechselte Ford ins andere Team von L.A. – und lieferte ab. Drei Sacks, acht Tackles for Loss und seine erste Interception im Auftaktspiel: Ford zeigte, dass er mehr kann als nur Laufspiel stoppen. Plötzlich galt er nicht mehr als "nur solider Run-Stopper", sondern als kompletter Defensive Tackle, der auch im Pass Rush Akzente setzt.
Diese Saison veränderte alles. Die Rams, auf der Suche nach einem zuverlässigen Anker für ihre Defensive Line, griffen zu. Ford unterschrieb einen langfristigen Vertrag, bekam endlich Sicherheit und eine klare Rolle. Heute ist er aus der Startformation der Rams nicht mehr wegzudenken. Seine Entwicklung zum Führungsspieler war überfällig – und gleichzeitig die logische Folge jahrelanger harter Arbeit.
Doch der Grundstein für diesen Durchbruch wurde schon viel früher gelegt. Ford musste sich von Beginn an gegen Zweifel behaupten.
Der lange Weg: Vom ungedrafteten Außenseiter zum Starter
Poona Fords Football-Reise beginnt in Beaufort, South Carolina. Schon an der Hilton Head Island High School fällt er durch seine Kraft und Beharrlichkeit auf – aber auch durch seine für einen Defensive Tackle eher geringe Körpergröße von 1,80 Metern. Nach dem Wechsel an die University of Texas setzt sich das Muster fort: Ford überzeugt als Kämpfer, nicht als Prototyp. Trotzdem wird er am College zum Big 12 Defensive Lineman of the Year gewählt – ein klares Zeichen, dass Leistung wichtiger ist als Maße.
Doch die NFL sieht das anders. Im Draft bleibt Ford außen vor. Kein Team greift zu, Zweifel an seiner Größe überwiegen. Für viele wäre das das Ende vom Traum. Für Ford ist es der Startschuss. Kurz nach dem Draft meldet sich Seattle. Ford unterschreibt als undrafteter Free Agent – und beginnt ganz unten. Practice Squad, Special Teams, sporadische Einsätze: Ford muss sich alles erarbeiten.
Nach und nach setzt sich Ford bei den Seahawks durch. Aus dem Trainingsspieler wird ein fester Bestandteil der Defensive Line. Über fünf Jahre entwickelt er sich vom Lückenfüller zum Stammspieler. Seine Spezialität: Laufspiel stoppen, Lücken schließen, Tackles setzen. In dieser Zeit sammelt er 229 Tackles, über elf Sacks und legt damit die Basis für spätere Chancen.
Doch wirklich ins Rampenlicht rückt Ford erst mit dem Wechsel nach Buffalo und dann zu den Chargers. Ein Einjahresvertrag bei den Bills bringt neue Erfahrungen, aber erst das Jahr bei den Chargers sorgt für den Durchbruch. Die Kombination aus Erfahrung, System und Vertrauen des Trainerstabs bringt das Beste aus Ford heraus. Plötzlich steht er nicht mehr nur für Zuverlässigkeit, sondern für Spielzüge, die den Unterschied machen – wie die Interception zum Saisonstart.
Heute: Der Anführer in der Rams-Defense
Mit dem Wechsel zu den Rams ändert sich alles. Ford bekommt einen langfristigen Vertrag, eine feste Rolle und das Vertrauen, die Defense anzuführen. In der Mitte der Line sorgt er für Stabilität, nimmt Blocker auf und gibt jüngeren Spielern Orientierung. Seine Zahlen sprechen für sich:
Statistik | Wert (bis zum Wechsel zu den Rams) |
---|---|
Gesamttackles | 229 |
Sacks | 11,5 |
Erzwungene Fumbles | 1 |
Interceptions | 1 |
Körpergröße | 1,80 m |
Gewicht | 140 kg |
Vertrag Rams | 3 Jahre, 27,6 Mio. $ |
Diese Zahlen zeigen, warum die Rams auf Ford setzen. Er bringt Erfahrung, Durchsetzungskraft und eine Siegermentalität mit, die man nicht messen kann. Aber auch abseits des Feldes weiß Ford zu überzeugen. Mit Abschluss an der University of Texas und enger Bindung an seine Heimat South Carolina bleibt er bodenständig. Im Team gilt er als ruhiger, aber bestimmter Anführer – einer, der lieber mit Leistung als mit Worten überzeugt.
Die Rams erwarten von Ford, dass er nicht nur die Laufverteidigung stabilisiert, sondern auch als Mentor für jüngere Spieler auftritt. Seine Vielseitigkeit und sein Spielverständnis machen ihn zum Herzstück einer neu formierten Defensive Line. Viele trauen ihm in den kommenden Jahren sogar eine Pro Bowl-Nominierung zu – eine Auszeichnung, die ihm lange verwehrt blieb.
Ausblick: Vom Kämpfer zum Vorbild
Poona Ford hat bewiesen, dass Talent und Wille mehr zählen als Zahlen auf dem Maßband. Nach Jahren als unterschätzter Rollenspieler ist er heute Leistungsträger und Vorbild für viele junge Profis, die im Draft übersehen wurden. Seine Geschichte zeigt: Wer sich nicht entmutigen lässt und jede Chance nutzt, kann es in der NFL ganz nach oben schaffen.
Für die Rams ist Ford mehr als nur ein weiterer Starter. Er bringt Erfahrung, Stabilität und einen Kampfgeist, der das gesamte Team mitreißt. Seine Reise ist noch nicht zu Ende – im Gegenteil. Mit dem aktuellen Vertrag und seiner Rolle als Leader stehen die Chancen gut, dass Ford in den kommenden Jahren weiter Akzente setzt. Vielleicht reicht es sogar für die ganz großen Auszeichnungen. Verdient hätte er sie längst.
Fords Karriere ist ein Beispiel dafür, dass sich Geduld und harte Arbeit am Ende auszahlen. Vom Undrafted Free Agent zum Anführer einer NFL-Defense – diesen Weg gehen nur wenige. Poona Ford hat es geschafft.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Regular Season |
LAC
|
16 | 39 | 24 | 3 |
NFL 2024-2025 Postseason |
LAC
|
1 | 3 | 3 | 0 |
Totals | 17 | 42 | 27 | 3 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
8 Sep. 2024 | LV | 3 | 2 | 0 |
15 Sep. 2024 | CAR | 2 | 0 | 0 |
22 Sep. 2024 | PIT | 4 | 2 | 0 |
29 Sep. 2024 | KC | 2 | 1 | 0 |
13 Okt. 2024 | DEN | 1 | 1 | 0 |
22 Okt. 2024 | ARI | 1 | 0 | 0 |
27 Okt. 2024 | NO | 2 | 1 | 1 |
3 Nov. 2024 | CLE | 1 | 1 | 0 |
10 Nov. 2024 | TEN | 2 | 2 | 1 |
18 Nov. 2024 | CIN | 2 | 1 | 1 |
26 Nov. 2024 | BAL | 5 | 3 | 0 |
1 Dez. 2024 | ATL | 5 | 2 | 0 |
9 Dez. 2024 | KC | 3 | 2 | 0 |
15 Dez. 2024 | TB | 3 | 3 | 0 |
20 Dez. 2024 | DEN | 2 | 2 | 0 |
28 Dez. 2024 | NE | 1 | 1 | 0 |
11 Jan. 2025 | HOU | 3 | 3 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |