Ronnie Rivers ist Running Back der Los Angeles Rams – und einer, den kaum jemand auf dem Zettel hatte. Heute steht er als dritter Running Back hinter Kyren Williams und Blake Corum im Kader, spielt eine zentrale Rolle in den Special Teams und hat einen neuen Einjahresvertrag unterschrieben. Rivers ist gesund, bereit für die nächsten Aufgaben und längst mehr als nur ein Kaderfüller. Seine Geschichte zeigt, wie viel Hartnäckigkeit und Geduld es braucht, um in der NFL zu bestehen. Denn Rivers’ Weg in den Profikader war alles andere als vorgezeichnet.
Kaum einer seiner Teamkollegen musste so viele Umwege und Rückschläge verkraften, bevor er endlich ankam. Mehrere Entlassungen, eine schwere Verletzung und immer wieder Platz auf der Ersatzbank – Rivers hat sich nie unterkriegen lassen. Heute ist er für die Rams ein zuverlässiger Backup und Spezialist in den Special Teams. Doch wie kam es dazu? Was macht gerade ihn so wertvoll für das Team?
Der Grundstein für diesen Erfolg wurde schon früh gelegt, aber der Weg dorthin war steinig. Erst nach Jahren voller Zweifel und harter Arbeit hat Rivers seine Chance bekommen – und genutzt.
Der späte Durchbruch: Rivers findet seine Rolle bei den Rams
Wer heute auf das Running Back-Depth Chart der Rams blickt, findet Ronnie Rivers auf Platz drei. Für den einen oder anderen ist das nur eine Randnotiz. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Rivers ist eine wichtige Stütze im Team. Als dritter Running Back springt er immer dann ein, wenn Williams oder Corum eine Pause brauchen. Noch wichtiger ist seine Rolle in den Special Teams – dort ist er auf fast jedem Kickoff und Punt zu sehen, bringt Routine und Energie aufs Feld. Über 75 Prozent der Special Teams Snaps laufen über ihn. Für Head Coach Sean McVay und das Rams-Staff ist genau das Gold wert: ein Spieler, der jede Aufgabe annimmt und zuverlässig erfüllt.
In der vergangenen Saison zeigte Rivers, was ihn auszeichnet. 22 Läufe für 99 Yards, dazu fünf Catches für 34 Yards – keine Zahlen, die Schlagzeilen machen. Aber in entscheidenden Momenten war er zur Stelle, hielt das Laufspiel am Leben und brachte wichtige Yards. Seine größte Stärke: Er macht kaum Fehler, fumbelt nie und bringt den Ball sicher nach vorne. Gerade in engen Spielen zählt das mehr als jeder spektakuläre Lauf.
Doch diese Leistungen kommen nicht von ungefähr. Sie sind das Ergebnis von Jahren voller harter Arbeit, kleinen Schritten und Rückschlägen. Warum steht Rivers jetzt genau da, wo er ist? Die Antwort liegt in seinem ungewöhnlichen Karriereweg.
Vier Jahre Anlauf: Aus der Provinz in die NFL
Der Grundstein für Rivers’ Karriere wurde schon in Kalifornien gelegt. In Oakley, einer Kleinstadt im San Francisco Bay Area, spielte er an der Freedom High School. Schon dort war er ein Ausnahmetalent: Über 2.200 Rushing Yards und 33 Touchdowns in seiner letzten Saison, dazu jede Menge Auszeichnungen – MVP der Bay Valley League, East Bay Offensive Player of the Year, All-NorCal. Die Scouts wurden aufmerksam, aber der große Hype blieb aus. Rivers war nie der größte, nie der kräftigste. Doch er war schnell, wendig und hatte ein gutes Auge für Lücken.
Nach der High School ging es für Rivers an die Fresno State University – eine Schule, die für Running Backs immer wieder eine gute Adresse ist. Dort schrieb er Geschichte: Über 3.400 Rushing Yards, 40 Touchdowns am Boden, dazu mehr als 1.400 Yards und 12 Touchdowns als Passempfänger. Kein anderer Running Back in der Schulgeschichte hat so viele Touchdowns erzielt wie Rivers. Zweimal wurde er ins First Team der Mountain West Conference gewählt, war Publikumsliebling und Führungsspieler. Seine Vielseitigkeit – Lauf, Pass, Special Teams – fiel auf. Trotzdem reichte es nicht für einen Platz im NFL Draft. Für viele ein Schock, für Rivers ein neuer Ansporn.
Der Sprung in die NFL wurde zum Härtetest. Als Undrafted Free Agent unterschrieb Rivers zuerst bei den Arizona Cardinals, wurde aber noch vor Saisonbeginn wieder entlassen. Die Seahawks gaben ihm eine neue Chance, doch auch in Seattle kam das Aus nach wenigen Wochen. Zwei Teams, zwei Entlassungen – viele hätten an dieser Stelle aufgegeben. Rivers aber blieb dran, trainierte weiter und wartete auf die nächste Gelegenheit.
Station | Jahr | Statistiken | Bemerkung |
---|---|---|---|
Freedom High School | bis 2016 | 2.239 Yards, 33 TDs (Senior-Jahr) | Mehrfacher MVP |
Fresno State | 2017–2021 | 3.417 Yards, 40 Rushing TDs, 1.417 Receiving Yards, 12 Rec-TDs | Rekordhalter, 2× First Team All-MWC |
Cardinals / Seahawks | 2022 | – | Entlassen nach Preseason |
Los Angeles Rams | seit 2022 | 249 Rushing Yards, 15 Receptions, 85 Receiving Yards (Stand 2024) | Dritter RB, Spezialist Special Teams |
Die Tabelle zeigt: Rivers hat auf jeder Station geliefert – nur der NFL-Durchbruch ließ auf sich warten. Doch der nächste Schritt stand bevor.
Der Durchbruch: Die Chance bei den Rams
Mitten in seiner ersten NFL-Saison kam der Anruf aus Los Angeles. Die Rams brauchten Tiefe auf Running Back, Rivers bekam einen Platz im Practice Squad. Für viele ist das nur ein Fuß in der Tür, für Rivers war es die große Chance. Wenige Wochen später wurde er in den aktiven Kader befördert – und stand plötzlich im Rampenlicht. Seine ersten Carries im Rams-Trikot, dazu Einsätze in den Special Teams. Plötzlich war der Traum NFL greifbar.
Doch auch bei den Rams lief nicht alles glatt. In seiner zweiten Saison verletzte sich Rivers am Knie, musste mehrere Wochen aussetzen. Wieder drohte der Rückschlag, wieder kämpfte er sich zurück. Im Dezember stand er wieder auf dem Feld, brachte neue Energie ins Team und zeigte, wie wichtig er als Allrounder ist. Seitdem ist er aus dem Kader nicht mehr wegzudenken. Die Coaches schätzen seine Vielseitigkeit: Läufe zwischen den Tackles, sichere Hände im Passspiel, verlässlicher Blocker – und vor allem immer bereit, wenn es darauf ankommt.
Diese Entwicklung ist kein Zufall. Rivers hat sich Schritt für Schritt an die NFL angepasst, Schwächen ausgemerzt und sich zur festen Größe in den Special Teams entwickelt. Seine Einstellung: „Mach das Beste aus jeder Chance, egal wie klein sie ist.“ Das hat ihn weit gebracht – und dem Team geholfen.
Gegenwart und Ausblick: Was bringt die Zukunft?
Heute zählt Rivers zu den wichtigsten Rollenspielern der Rams. Als dritter Running Back ist er immer bereit, einzuspringen. Noch mehr Wert hat seine Arbeit in den Special Teams. In der letzten Saison absolvierte er über drei Viertel aller Snaps in diesem Bereich – ein Wert, der seinen Status im Team zeigt. Die Rams belohnten das Vertrauen mit einem neuen Einjahresvertrag. Damit ist klar: Rivers bleibt fester Bestandteil des Teams und hat die Chance, sich weiter zu beweisen.
Die Konkurrenz im Backfield ist groß, vor allem mit Kyren Williams und Blake Corum. Doch Rivers weiß, wie schnell sich im Football alles ändern kann. Verletzungen, Formschwankungen oder taktische Umstellungen – jede Saison bringt neue Möglichkeiten. Mit seinen inzwischen über 250 Rushing Yards, 15 Receptions und vielen Special Teams Einsätzen hat er gezeigt, dass er auf NFL-Niveau bestehen kann.
Auch abseits des Feldes ist Rivers eine besondere Geschichte. Sein Vater, Ron Rivers, war selbst Running Back in der NFL. Der Sohn ist in Kalifornien aufgewachsen, hat in Fresno studiert und spielt jetzt für das Team aus Los Angeles – eine echte Heimkehrergeschichte. Die Verbindung zur Heimat, die Unterstützung der Familie und der eigene Ehrgeiz treiben ihn an.
Für junge Spieler, die im Draft übersehen werden oder nach Rückschlägen zweifeln, ist Rivers ein Vorbild. Seine Karriere zeigt: Wer nicht aufgibt, immer weiterarbeitet und jede Chance nutzt, kann es in der NFL schaffen. Für die Rams ist er mehr als nur ein Backup – er steht für Zuverlässigkeit, Teamgeist und den Willen, sich durchzusetzen. Genau solche Geschichten machen die NFL aus.
Rivers’ Weg ist noch lange nicht zu Ende. Mit seiner Vielseitigkeit, seiner Einsatzbereitschaft und der Erfahrung aus vielen Höhen und Tiefen bleibt er ein Spieler, auf den die Rams bauen können – und einer, der vielleicht doch noch den ganz großen Durchbruch schafft.
Tournament Stage | Team | GP | Yds | Att | Yds/Att | TD | LRush |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Regular Season |
LA
|
6 | 99 | 22 | 4.5 | 0 | 12 |
NFL 2024-2025 Postseason |
LA
|
1 | 8 | 3 | 2.7 | 0 | 5 |
Totals | 7 | 107 | 25 | 4.3 | 0 | 12 |
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Regular Season |
LA
|
6 | 6 | 5 | 33 | 13 | 0 |
NFL 2024-2025 Postseason |
LA
|
1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Totals | 7 | 6 | 5 | 33 | 13 | 0 |
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Regular Season |
LA
|
6 | 4 | 2 | 0 |
NFL 2024-2025 Postseason |
LA
|
1 | 0 | 0 | 0 |
Totals | 7 | 4 | 2 | 0 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
---|---|---|---|---|---|
9 Sep. 2024 | DET | 16 | 2 | 0 | 12 |
22 Sep. 2024 | SF | 9 | 2 | 0 | 7 |
29 Sep. 2024 | CHI | 26 | 6 | 0 | 11 |
5 Jan. 2025 | SEA | 48 | 12 | 0 | 9 |
14 Jan. 2025 | MIN | 8 | 3 | 0 | 5 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
15 Sep. 2024 | ARI | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 |
5 Jan. 2025 | SEA | 5 | 4 | 33 | 13 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
9 Sep. 2024 | DET | 1 | 0 | 0 |
29 Sep. 2024 | CHI | 1 | 0 | 0 |
20 Okt. 2024 | LV | 1 | 1 | 0 |
5 Jan. 2025 | SEA | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |