Cordarrelle Patterson ist kein gewöhnlicher NFL-Spieler. Wer ihn heute im Trikot der Pittsburgh Steelers sieht, erkennt sofort: Hier steht ein Veteran auf dem Feld, der mehr kann als nur eine Position auszufüllen. Running Back, Wide Receiver, Kickoff-Returner – Patterson hat in seiner Karriere fast jede Rolle übernommen, die ein Offensivspieler im modernen Football ausfüllen kann. Und genau diese Vielseitigkeit ist sein Markenzeichen und Erfolgsrezept.
Seit seinem Wechsel zu den Steelers spielt er nicht einfach nur mit – er bleibt eine echte Option für das Team, auf mehreren Ebenen. Während andere Profis in seinem Alter längst den Rückzug planen, nutzt Patterson seine Erfahrung und Flexibilität, um weiter ein wichtiger Faktor im Kader zu sein. Doch diese Karriere auf mehreren Gleisen kommt nicht von ungefähr. Sie ist das Ergebnis eines langen Weges, der schon früh von Vielseitigkeit geprägt war.
Wie konnte ein Spieler, der nie der große Star-Receiver war, zum beständigsten Allzweckwaffe der Liga werden? Die Antwort liegt in Pattersons außergewöhnlicher Bereitschaft, sich immer wieder neu zu erfinden – von seinen ersten Tagen in South Carolina bis heute in Pittsburgh.
Neuanfang in Pittsburgh: Späte Blüte einer Karriere
Mit seiner Verpflichtung durch die Steelers begann für Patterson ein neues Kapitel. Nach Stationen bei sechs verschiedenen NFL-Teams bringt er nun seine Erfahrung in einen Kader ein, der sich gerade neu aufstellt. Patterson ist längst kein klassischer Starter mehr, aber genau das macht ihn so wertvoll. Er ist der Mann für die besonderen Momente, der in verschiedenen Situationen einspringen kann. Egal ob als dritter Running Back, zusätzlicher Receiver oder als Rückkehrer bei Kicks – die Coaches wissen, dass sie sich auf ihn verlassen können.
In seinem Vertrag, der ihm über zwei Jahre sechs Millionen Dollar einbringt, steckt auch das Vertrauen in seine Vielseitigkeit. Die Steelers setzen darauf, dass Patterson in engen Spielen den Unterschied machen kann – sei es mit einem explosiven Lauf, einem sicheren Catch oder einem langen Kickoff-Return. In einer Liga, in der die meisten Spieler nach zehn Jahren schon ausgemustert sind, hat sich Patterson eine Nische geschaffen, die ihn unersetzlich macht.
Doch diese Rolle als Joker für alle Fälle ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis einer Karriere, die von Anfang an nie geradeaus verlief. Der Grundstein dafür wurde schon viel früher gelegt – weit entfernt von den großen NFL-Stadien.
Der Weg zur Vielseitigkeit: Jugend, College und die Suche nach einer Rolle
Patterson wuchs in Rock Hill, South Carolina, auf. Schon in der High School war er kein typischer Star, sondern ein Allrounder, der überall eingesetzt wurde. Seine Mutter Catherine war sein größter Rückhalt und sorgte dafür, dass er trotz schwieriger Umstände immer eine Perspektive hatte. Diese Unterstützung half ihm, auch in Momenten der Unsicherheit den nächsten Schritt zu gehen.
Nach der High School ging es für Patterson zunächst an das Hutchinson Community College in Kansas. Hier zeigte sich zum ersten Mal, was ihn auszeichnet: Er fing Pässe, lief mit dem Ball, kehrte Kicks zurück – und stellte dabei gleich mehrere Schulrekorde auf. Über 1.800 Yards als Receiver, 24 Touchdowns in zwei Jahren, dazu Ehren als All-American. Schon damals wurde klar: Patterson ist kein Spezialist, sondern ein Spieler, der überall helfen kann.
Der nächste Schritt führte ihn an die University of Tennessee. Auch dort war er mehr als nur ein Receiver. Mit fast 800 Receiving Yards, über 300 Yards am Boden und Touchdowns in mehreren Disziplinen zeigte Patterson, dass er für jede Rolle offen ist. Seine Leistungen brachten ihm den Sprung in die NFL ein – als einer der explosivsten, aber auch ungeschliffenen Talente seines Draft-Jahrgangs.
Schon im College war Vielseitigkeit nicht nur eine Option, sondern seine Überlebensstrategie. Diese Fähigkeit sollte ihn auch in der NFL begleiten – und immer wieder retten, wenn andere an Grenzen stießen.
Die NFL-Reise: Vom Return-Spezialisten zum Schlüsselspieler
Direkt nach dem Draft begann Pattersons Laufbahn bei den Minnesota Vikings. Hier machte er sich schnell als Kickoff-Return-Spezialist einen Namen. Gleich in seiner ersten Saison führte er die Liga bei den Return-Touchdowns an und sammelte über 4.000 Yards in vier Jahren. Doch als reiner Receiver kam er nie an die ganz große Produktion heran. Viele hätten sich damit zufriedengegeben, doch Patterson suchte weiter nach Wegen, dem Team zu helfen.
Nach vier Jahren bei den Vikings folgten Stationen bei den Raiders, Patriots und Bears. Überall musste er sich neu beweisen. Mal wurde er als Receiver gebraucht, mal als Returner, mal sogar als Running Back. In New England gewann er mit den Patriots einen Super Bowl – als Teil eines Teams, das seine Vielseitigkeit besonders schätzte. Bei den Bears war er als Rückkehrer und Gadget-Spieler gefragt, brachte es auf über 2.000 Return-Yards und mehrere Touchdowns.
Der große Durchbruch als Hybrid-Back kam dann bei den Atlanta Falcons. Hier bekam Patterson erstmals in größerem Umfang die Chance, als Running Back eingesetzt zu werden. Das Ergebnis: Karrierebestwerte bei den Rushing Yards, dazu weiterhin gefährlich als Passfänger und Returner. In Atlanta bewies er, dass er mehr ist als ein Spezialist – er wurde zur echten Offensivwaffe. Diese Entwicklung war kein Zufall, sondern der Lohn für jahrelanges Lernen und Anpassen an verschiedene Systeme.
Team | Receptions (Yards/TD) | Rushing (Yards/TD) | Kickoff-Returns (Yards/TD) |
---|---|---|---|
Vikings | 132 (1.316/7) | 333 (1.253/8) | 134 (4.040/5) |
Raiders | 31 (309/0) | 13 (121/2) | 19 (538/0) |
Patriots | 21 (247/3) | 42 (228/1) | 23 (663/0) |
Bears | 32 (215/0) | 32 (335/1) | 63 (2.042/2) |
Falcons | 130 (1.308/11) | 265 (1.494/14) | 45 (946/0) |
Steelers | 12 (80/1) | 32 (135/0) | – |
Die Zahlen zeigen: Patterson war nie der große Volumen-Receiver, aber überall ein Gewinn. Mit 310 Receptions für fast 2.900 Yards, über 2.600 Rushing Yards und neun Kickoff-Return-Touchdowns hält er mehrere NFL-Bestmarken. Sein Rekord für die meisten Kickoff-Return-Touchdowns ist bis heute unerreicht. Diese Vielseitigkeit hat ihn nicht nur in den Kadern gehalten, sondern auch in die Geschichtsbücher gebracht.
Diese Erfahrung als Allzweckwaffe macht ihn für jedes neue Team wertvoll – so wie jetzt für Pittsburgh. Doch das Fundament für diese Karriere wurde nicht nur auf dem Feld gelegt.
Persönliches: Familie, Werte und der Antrieb, immer weiterzumachen
Hinter jedem NFL-Profi steht eine Geschichte. Bei Patterson ist es die seiner Mutter Catherine, die ihn allein großzog. Sie vermittelte ihm früh, dass man sich auf nichts verlassen kann – außer auf den eigenen Willen, immer das Beste aus jeder Situation zu machen. Diese Haltung hat Patterson geprägt und ihn durch die Höhen und Tiefen seiner Karriere getragen.
Auch wenn der Wechsel zwischen Teams und Positionen oft Unsicherheit bedeutet, hat Patterson immer auf seine Familie und Heimat vertraut. Rock Hill ist für ihn mehr als nur ein Geburtsort – es ist die Basis, von der aus er immer wieder neu durchstarten konnte. Seine Geschwister, Charles und Crystal, sind bis heute wichtige Bezugspersonen. Diese private Stabilität gibt ihm die Freiheit, auf dem Feld alles zu riskieren.
Gerade in einer Liga, in der der Konkurrenzdruck enorm ist, hilft ihm dieses Fundament, flexibel und offen für neue Rollen zu bleiben. Das ist der Grund, warum er auch heute noch auf höchstem Niveau abliefert.
Gegenwart und Ausblick: Veteran, X-Faktor und Vorbild
Im aktuellen Kader der Steelers ist Patterson vor allem eines: der Joker, auf den sich Coaches verlassen können. Seine Statistiken sind vielleicht nicht mehr so spektakulär wie früher – 12 Catches für 80 Yards, 32 Läufe für 135 Yards – aber seine Wirkung ist größer als jede Zahl. Mit seiner Erfahrung hilft er jüngeren Spielern, gibt in Meetings wertvolle Hinweise und ist im Locker Room ein Vorbild.
Sein Vertrag läuft noch ein weiteres Jahr. Ob Patterson danach noch einmal verlängert oder die Schuhe an den Nagel hängt, ist offen. Klar ist jedoch: Seine Karriere ist ein Lehrstück darüber, wie man sich in der NFL behauptet, auch wenn man nie der klassische Superstar war. Seine Vielseitigkeit hat ihn zum Rekordhalter gemacht – und zum Spieler, den jedes Team gern in den eigenen Reihen hätte.
Karriere-Statistik | Wert |
---|---|
Receptions | 310 |
Receiving Yards | 2.875 |
Receiving Touchdowns | 17 |
Rushing Attempts | 546 |
Rushing Yards | 2.646 |
Rushing Touchdowns | 22 |
Kickoff-Returns | 284 |
Kickoff-Return Yards | 8.229 |
Kickoff-Return Touchdowns | 9 (NFL-Rekord) |
Längster Kickoff-Return | 109 Yards (NFL-Rekord, geteilt) |
Super Bowl-Siege | 1 (Patriots) |
All-Decade Team | NFL 2010s |
Mit diesen Zahlen hat Patterson längst Geschichte geschrieben. Doch noch wichtiger ist, was sein Weg jungen Spielern zeigt: Wer bereit ist, sich immer wieder anzupassen und neue Rollen zu übernehmen, kann auch ohne spektakuläre Einzelstatistiken zur Schlüsselfigur werden. In Pittsburgh ist Patterson genau das – ein Veteran, der immer dann zur Stelle ist, wenn das Team ihn braucht.
Fazit: Vielseitigkeit als Karriere-Motor
Cordarrelle Patterson steht für eine Art von NFL-Karriere, die seltener geworden ist. Kein klassischer Superstar, aber ein Spieler, der in jeder Phase seines Weges bereit war, mehr zu tun als ursprünglich verlangt. Seine Vielseitigkeit ist sein Kapital – vom College bis heute. Viele Teams, viele Rollen, viele Herausforderungen: Wer so lange durchhält, hat mehr als nur Talent. Er hat den Willen, immer wieder neu zu lernen.
Genau das macht Patterson bis heute zu einem der spannendsten Profis der Liga. Seine Geschichte zeigt, dass es im Football nicht nur auf Zahlen ankommt, sondern auf die Bereitschaft, immer wieder zu beweisen: Ich kann mehr. Für die Steelers, für junge Spieler und für alle, die an ihrer Karriere arbeiten, ist Cordarrelle Patterson das beste Beispiel dafür, dass Vielseitigkeit der beste Karriere-Motor sein kann.
Tournament Stage | Team | GP | Yds | Att | Yds/Att | TD | LRush |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
PIT
|
2 | 30 | 4 | 7.5 | 1 | 31 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
PIT
|
13 | 135 | 32 | 4.2 | 0 | 14 |
NFL 2024-2025 Postseason |
PIT
|
1 | 0 | 0 | 0.0 | 0 | 0 |
Totals | 16 | 165 | 36 | 4.6 | 1 | 31 |
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
PIT
|
2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
PIT
|
13 | 14 | 12 | 80 | 20 | 1 |
NFL 2024-2025 Postseason |
PIT
|
1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Totals | 16 | 15 | 13 | 80 | 20 | 1 |
Tournament Stage | Team | GP | KRet | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
PIT
|
2 | 0 | 0 | 0 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
PIT
|
13 | 11 | 240 | 33 | 0 |
NFL 2024-2025 Postseason |
PIT
|
1 | 1 | 26 | 26 | 0 |
Totals | 16 | 12 | 266 | 33 | 0 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
---|---|---|---|---|---|
18 Aug. 2024 | BUF | -1 | 1 | 0 | -1 |
24 Aug. 2024 | DET | 31 | 3 | 1 | 31 |
8 Sep. 2024 | ATL | 13 | 4 | 0 | 5 |
15 Sep. 2024 | DEN | 3 | 2 | 0 | 3 |
22 Sep. 2024 | LAC | 33 | 4 | 0 | 14 |
29 Sep. 2024 | IND | 43 | 6 | 0 | 12 |
10 Nov. 2024 | WAS | 14 | 3 | 0 | 7 |
17 Nov. 2024 | BAL | 0 | 1 | 0 | 0 |
22 Nov. 2024 | CLE | -2 | 1 | 0 | -2 |
1 Dez. 2024 | CIN | 16 | 3 | 0 | 12 |
8 Dez. 2024 | CLE | 3 | 4 | 0 | 4 |
15 Dez. 2024 | PHI | 9 | 2 | 0 | 5 |
25 Dez. 2024 | KC | 2 | 1 | 0 | 2 |
5 Jan. 2025 | CIN | 1 | 1 | 0 | 1 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
18 Aug. 2024 | BUF | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 |
22 Sep. 2024 | LAC | 5 | 3 | 15 | 6 | 0 |
29 Sep. 2024 | IND | 2 | 2 | 19 | 14 | 0 |
17 Nov. 2024 | BAL | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 |
1 Dez. 2024 | CIN | 3 | 3 | 37 | 20 | 0 |
8 Dez. 2024 | CLE | 1 | 1 | -2 | -2 | 0 |
15 Dez. 2024 | PHI | 1 | 1 | -1 | -1 | 0 |
21 Dez. 2024 | BAL | 1 | 1 | 12 | 12 | 1 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
Datum | VS | No | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|
10 Nov. 2024 | WAS | 3 | 61 | 25 | 0 |
22 Nov. 2024 | CLE | 2 | 34 | 24 | 0 |
1 Dez. 2024 | CIN | 1 | 21 | 21 | 0 |
15 Dez. 2024 | PHI | 2 | 65 | 33 | 0 |
21 Dez. 2024 | BAL | 1 | 18 | 18 | 0 |
25 Dez. 2024 | KC | 2 | 41 | 23 | 0 |
12 Jan. 2025 | BAL | 1 | 26 | 26 | 0 |
Datum | VS | No | Yds | Lng | TD |