Segun Olubi ist Linebacker bei den Indianapolis Colts – und einer, den niemand so leicht auf dem Zettel hatte. Nach zwei Jahren in der NFL ist er vor allem in den Special Teams nicht mehr wegzudenken. Sein Vertrag wurde zuletzt erneut verlängert, die Coaches schätzen seine Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit. Olubis Weg ins Profilager war alles andere als geradlinig. Genau das macht seine Geschichte so besonders: Er hat sich seinen Platz bei den Colts hart erarbeitet – Schritt für Schritt, Station für Station.
Wer heute auf die Nummer 50 der Colts blickt, sieht einen Spieler, der in entscheidenden Momenten zur Stelle ist. Ob als Tackler im Kickoff-Team oder als Backup in der Defense – Olubi ist immer bereit. Doch diese Verlässlichkeit kommt nicht von ungefähr. Sie ist das Ergebnis eines langen, oft steinigen Weges, auf dem Olubi nie aufgegeben hat. Wie wurde aus einem kaum beachteten College-Spieler ein unverzichtbarer Spezialist in der NFL?
Nie der Star – immer der Kämpfer: Olubis langer Weg zur NFL
Segun Olubi stand selten im Rampenlicht. Schon in der High School war er zwar Leistungsträger, aber nie der Spieler, um den sich alles drehte. In Corona, Kalifornien, sammelte er als All-League-Spieler im Football und Leichtathletik erste Auszeichnungen. Doch ein Stipendium an einer großen Universität blieb aus. Für viele wäre das ein Grund gewesen, die Football-Karriere früh zu beenden. Nicht für Olubi.
Stattdessen begann er sein College-Abenteuer am College of Idaho – einem kleinen Programm, weit entfernt von den Kameras der großen TV-Sender. Dort überzeugte er als Tackler und Playmaker, suchte aber nach neuen Herausforderungen. Es folgten weitere Wechsel: erst zum Saddleback College, dann nach Harding University. Jedes Mal musste Olubi sich neu beweisen, jedes Mal startete er praktisch bei Null. Für viele ein Rückschritt – für ihn eine Chance, sich weiterzuentwickeln.
Sein Sprung zu San Diego State war der entscheidende Schritt. Zunächst als Walk-On, also ohne Stipendium, kämpfte er sich ins Team. Mit harter Arbeit und Beharrlichkeit wurde er bald zum Starter, dann sogar zum Teamkapitän. In dieser Zeit zeigte Olubi, dass er nicht nur auf dem Feld, sondern auch in der Kabine Verantwortung übernehmen kann. Sein 71-Yard-Interception-Return-Touchdown bleibt unvergessen – ein Highlight, das seine Vielseitigkeit unterstreicht. Am Ende erhielt er das Stipendium, um das er so lange gekämpft hatte. Damit war der Grundstein für die nächste Etappe gelegt.
Diese Reise durch verschiedene Colleges hat Olubi geprägt. Jeder Wechsel bedeutete einen Neuanfang – neue Trainer, neue Systeme, neue Mitspieler. Statt sich entmutigen zu lassen, nutzte er jede Station, um sein Spiel zu verbessern. Heute profitiert er von diesen Erfahrungen: Er kennt verschiedene Spielsysteme, versteht die Anforderungen unterschiedlicher Coaches und weiß, wie man sich immer wieder neu beweist.
Vom Underdog zum NFL-Spezialisten: Olubis Durchbruch bei den Colts
Der Sprung in die NFL ist für viele College-Spieler der große Traum. Für Olubi war es ein weiterer Kampf um Anerkennung. Beim Draft blieb sein Name unerwähnt. Doch er bekam eine Chance als Undrafted Free Agent bei den San Francisco 49ers. Die Hoffnung währte nur kurz – er wurde noch vor Saisonstart entlassen. Für viele ein Rückschlag, für Olubi nur die nächste Herausforderung.
Wenig später klopften die Indianapolis Colts an. Zunächst nur ein Platz im Practice Squad, doch Olubi nutzte jede Trainingseinheit, um Aufmerksamkeit zu erregen. Seine harte Arbeit zahlte sich aus: Noch im selben Jahr gab er sein Debüt in der NFL. Ein Moment, auf den er jahrelang hingearbeitet hatte. Doch das war nur der Anfang.
Im folgenden Jahr schaffte Olubi den Sprung in den 53-Mann-Kader. In den Special Teams wurde er schnell zu einer festen Größe. Seine Rolle: Tackles im offenen Feld, Blocken bei Kickoff-Returns, Sicherheit bei Onside Kicks. Dazu kam der gelegentliche Einsatz als Backup-Linebacker in der Defensive. In der Saison 2024 gelangen ihm sechs Solo-Tackles und ein erzwungenes Fumble – keine spektakulären Zahlen, aber genau die Art von Plays, auf die Coaches bauen.
Station | Jahre | Leistung / Rolle |
---|---|---|
College of Idaho | 1 | 85 Tackles, 10 Pass-Breakups |
Saddleback College | 1 | 54 Tackles, 2 Sacks |
Harding University | 1 | 23 Tackles, 5,5 Sacks |
San Diego State | 2 | Teamkapitän, 53 Tackles, 2 Sacks |
Indianapolis Colts | ab 2. Saison | Special Teams, 6 Solo-Tackles, 1 Forced Fumble |
Die Tabelle zeigt Olubis Entwicklung: An jeder Station hat er sich angepasst, Leistung gebracht und nach vorne gearbeitet. Gerade im Profigeschäft zahlt sich diese Erfahrung aus. Die Colts wissen, was sie an ihm haben – einen Spieler, der sich nie mit dem Status quo zufriedengibt, sondern immer mehr will.
Heute Spezialist, morgen Stammspieler? Olubis Rolle bei den Colts
In seiner aktuellen Rolle ist Olubi vor allem als Special Teamer gefragt. Dort zählt nicht nur Athletik, sondern auch Spielverständnis und Disziplin. Die Coaches loben seine Zuverlässigkeit, Mitspieler schätzen seine Einstellung. Olubi ist der Typ Spieler, der in Meetings aufmerksam zuhört, im Training alles gibt und im Spiel keine Fehler macht. Genau solche Profis braucht es in der NFL – gerade auf den unscheinbaren Positionen.
Seine Vertragsverlängerung spricht für das Vertrauen, das die Colts in ihn setzen. Auch wenn Details zu Gehalt und Laufzeit nicht öffentlich sind, steht fest: Olubi bleibt fester Bestandteil des Teams. Die Trainer sehen in ihm nicht nur den Spezialisten für Special Teams, sondern auch einen potenziellen Kandidaten für mehr Snaps in der Defense. Seine Vielseitigkeit ist dabei sein größter Trumpf: Er kennt mehrere Systeme, kann verschiedene Linebacker-Positionen spielen und ist immer bereit, eine neue Aufgabe zu übernehmen.
Viele Experten trauen Olubi mittelfristig den Sprung zum Rotationsspieler in der Defensive zu. Seine Entwicklung zeigt, dass er sich immer wieder an neue Anforderungen anpassen kann. Die Colts setzen auf Spieler, die flexibel einsetzbar sind – und Olubi passt genau in dieses Profil. Für junge Profis im Kader ist er ein Vorbild: Wer bereit ist, immer wieder an sich zu arbeiten, kann auch als Underdog den Sprung schaffen.
Mehr als Football: Olubi als Mensch und Vorbild
Abseits des Feldes bleibt Olubi bodenständig. Geboren in Pennsylvania, aufgewachsen in Kalifornien und zeitweise in London – sein Lebenslauf ist so vielfältig wie seine Football-Karriere. Die Erfahrungen aus verschiedenen Kulturen und Teams haben ihn geprägt. Er weiß, wie es ist, sich immer wieder neu einzufinden und trotzdem seinen Weg zu gehen.
Über seine Familie und sein Privatleben ist wenig bekannt. Klar ist: Olubi hat sich nie auf andere verlassen, sondern immer selbst die Initiative ergriffen. Auch sein Studium an mehreren Colleges zeigt, dass er den Blick über den Tellerrand wagt. Für viele junge Spieler ist Olubi damit mehr als nur ein Football-Profi – er ist ein Beispiel dafür, dass man mit Beharrlichkeit und Flexibilität viel erreichen kann.
Sein Charakter spiegelt sich auch auf dem Feld wider. Olubi ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt. Er macht seine Arbeit, bleibt fokussiert und stellt den Teamerfolg immer über persönliche Statistiken. Diese Haltung kommt bei Mitspielern und Coaches gut an – und ist einer der Gründe, warum er bei den Colts so geschätzt wird.
Segun Olubi ist heute mehr als nur ein Name auf dem Depth Chart. Er steht für all die Spieler, die Umwege in Kauf nehmen, die nie aufgeben und sich trotzdem durchsetzen. Sein Weg zeigt: Auch ohne Star-Status kann man in der NFL ankommen – wenn man bereit ist, alles zu geben. Die Colts haben in Olubi einen Spezialisten, der immer da ist, wenn es darauf ankommt. Und vielleicht ist genau das sein größter Wert: Verlässlichkeit, wann immer sie gebraucht wird.
Tournament Stage | Team | GP | Fmbl |
---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
2 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
IND
|
6 | 0 |
Totals | 8 | 0 |
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
2 | 11 | 5 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
IND
|
6 | 12 | 6 | 0 |
Totals | 8 | 23 | 11 | 0 |
Datum | VS | Fum |
---|---|---|
20 Okt. 2024 | MIA | 0 |
Datum | VS | Fum |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | DEN | 2 | 2 | 0 |
18 Aug. 2024 | ARI | 9 | 3 | 0 |
6 Okt. 2024 | JAX | 1 | 0 | 0 |
20 Okt. 2024 | MIA | 5 | 2 | 0 |
27 Okt. 2024 | HOU | 2 | 2 | 0 |
17 Nov. 2024 | NYJ | 1 | 0 | 0 |
1 Dez. 2024 | NE | 1 | 1 | 0 |
22 Dez. 2024 | TEN | 2 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |