Andrei Iosivas ist heute dritter Wide Receiver der Cincinnati Bengals – und das in einer Offense, in der sonst nur Stars wie Ja’Marr Chase und Tee Higgins regelmäßig Bälle fangen. Mit neuem Gewicht, wachsendem Selbstvertrauen und einer klaren Rolle im Slot hat sich der frühere Princeton-Spieler zu einer festen Größe im Kader entwickelt. Doch Iosivas’ Karriere ist mehr als nur ein NFL-Aufstieg. Sie ist die Geschichte eines Spätstarters, der sich von der Ivy League bis ins Rampenlicht der Liga gearbeitet hat – Schritt für Schritt, Saison für Saison.
Was macht Iosivas so besonders? In einer Liga, in der fast jeder Top-Receiver aus den Power Five Conferences kommt, stammt er aus Princeton und wurde erst spät im Draft gezogen. Trotzdem hat er es geschafft, sich in einer der explosivsten Offenses der NFL durchzusetzen. Wie kam es zu diesem Durchbruch? Und was steckt hinter seinem plötzlichen Sprung nach vorne?
Der späte Durchbruch – Iosivas’ Aufstieg in Cincinnati
In seiner zweiten NFL-Saison sorgte Andrei Iosivas für Aufsehen. Nach dem Abgang von Tyler Boyd rückte er auf die Position des dritten Wide Receivers – ein Platz, der in der Bengals-Offense enorm wichtig ist. Die Zahlen sprechen für sich: Mit 36 Catches, 479 Yards und 6 Touchdowns bewies Iosivas, dass er mehr ist als nur ein Lückenfüller. Vor allem in kritischen Situationen zeigte er Nervenstärke und Übersicht, oft als zuverlässige Option im Slot, wenn Chase und Higgins gedeckt waren.
Diese Entwicklung kam nicht von ungefähr. Nach einer Rookie-Saison mit 15 Receptions, 116 Yards und 4 Touchdowns nutzte Iosivas die neue Chance konsequent. Seine Rolle veränderte sich grundlegend: Plötzlich war er nicht mehr nur der Rookie, der vereinzelt Snaps bekam, sondern ein fester Bestandteil der Passing-Offense. Mit seiner Größe von 1,91 Metern und dem neu gewonnenen Gewicht von rund 100 Kilogramm ist er physisch präsenter geworden – ein klarer Vorteil gegen kleinere Slot-Defender.
Iosivas’ Durchbruch war keine Selbstverständlichkeit. Die Bengals hatten nach Boyds Weggang eine Lücke, doch der Konkurrenzkampf war hart. Dass sich der Ex-Princeton-Spieler durchsetzte, lag auch an seiner Arbeitseinstellung. Schon früh in der Offseason legte er rund 15 Pfund Muskelmasse zu, trainierte gezielt an seiner Explosivität und verbesserte seine Route-Technik. Das zahlte sich aus – nicht nur für ihn, sondern auch für das gesamte Team.
Doch der Weg dorthin war alles andere als vorgezeichnet…
Vier Jahre Anlauf – Von Tokio über Hawaii nach Princeton
Andrei Iosivas’ Football-Reise begann fernab der NFL-Bühne. Geboren in Tokio, aufgewachsen in Honolulu, besuchte er die renommierte Punahou School auf Hawaii – eine Schule, die mehr für ihre Basketball- und Schwimmstars bekannt ist als für Football-Talente. Trotzdem fiel Iosivas durch seine Athletik und Vielseitigkeit auf. Statt zu einem großen Football-College zu gehen, entschied er sich für die Princeton University. Die Ivy League ist für ihren akademischen Anspruch berühmt, aber in Sachen Football gilt sie als Außenseiter-Liga.
Trotzdem setzte sich Iosivas auch dort durch. Über vier Jahre entwickelte er sich zum Leistungsträger, sammelte in seiner letzten College-Saison 66 Catches für 943 Yards und 7 Touchdowns – Werte, die in der Ivy League für Aufmerksamkeit sorgten. Seine Auszeichnung ins First-Team All-Ivy League war der Lohn für harte Arbeit auf und neben dem Platz. Doch NFL-Scouts schauen selten nach Princeton. Die Erwartungen an einen Ivy-League-Receiver sind niedrig, die Vorurteile groß.
Im Draft wurde Iosivas erst spät gezogen – als Pick Nummer 206 in der sechsten Runde. Viele Experten sahen ihn höchstens als Practice-Squad-Kandidat. Doch die Bengals gaben ihm eine Chance im Kader. Schon damals zeigte sich: Iosivas ist keiner, der sich von niedrigen Erwartungen bremsen lässt.
Der Grundstein für seine NFL-Karriere war gelegt – doch der Sprung ins Profigeschäft stellte ihn vor neue Herausforderungen…
Vom Außenseiter zum Schlüsselspieler
Der Wechsel von der Ivy League in die NFL ist für viele ein Sprung ins kalte Wasser. Das Spiel ist schneller, die Gegner athletischer, die Anforderungen höher. Iosivas musste schnell lernen – und das tat er. In seiner ersten Saison kämpfte er um jeden Snap, arbeitete an seiner Technik und lernte von den erfahrenen Receivern im Team. Seine ersten NFL-Catches waren hart erarbeitet, sein erster Touchdown ein echter Meilenstein – ausgerechnet gegen eines der besten Teams der Liga.
Doch statt sich mit dem Erreichten zufriedenzugeben, legte Iosivas nach. Im zweiten Jahr veränderte er seinen Körper. Rund 15 Pfund zusätzliche Muskelmasse machten ihn robuster, ohne dass er an Geschwindigkeit einbüßte. Er verbesserte seine Routen, arbeitete an seinem Release und wurde im Training immer wieder für seine Disziplin gelobt. Die Coaches erkannten schnell: Iosivas hat nicht nur Talent, sondern auch den Willen, sich weiterzuentwickeln.
Mit der neuen Physis kam auch das Selbstvertrauen. In entscheidenden Momenten suchte Quarterback Joe Burrow immer häufiger den Slot – und fand Iosivas, der sich gegen Nickelbacks durchsetzte und verlässlich die kurzen und mittleren Routen lief. Die Rolle als dritter Receiver war keine Notlösung mehr, sondern ein echter Mehrwert für die Bengals-Offense.
Heute profitiert er von diesen Erfahrungen – und blickt optimistisch in die Zukunft…
Gegenwart & Ausblick – Was bringt die Zukunft?
Aktuell ist Iosivas als dritter Receiver gesetzt. Seine Stärken liegen in seiner Vielseitigkeit: Er kann sowohl außen als auch im Slot spielen, ist physisch stark genug für Contested Catches, aber auch schnell genug für Yards nach dem Catch. Die Bengals profitieren von seiner Entwicklung – gerade, weil er als ehemaliger Late-Round-Pick keine große Aufmerksamkeit auf sich zieht und so oft gegen schwächere Verteidiger spielt.
Seine Vertragssituation ist solide. Iosivas steht weiterhin bei den Bengals unter Vertrag, gesundheitlich gibt es keine Einschränkungen. Die Coaches sehen weiteres Potenzial – vor allem, wenn er seine Rolle als zuverlässige Anspielstation ausbaut. Sein Ceiling? Viele im Team glauben, dass er sich langfristig als Nummer drei hinter Chase und Higgins festspielen kann. Sollte einer der beiden Stars ausfallen, könnte Iosivas sogar noch mehr Verantwortung übernehmen.
Abseits des Feldes punktet Iosivas mit seiner Ausbildung und seinem Charakter. Der Abschluss an der Princeton University zeigt, dass er auch abseits des Sports ehrgeizig ist. Seine Wurzeln – geboren in Tokio, aufgewachsen in Hawaii – machen ihn zu einem der ungewöhnlichsten NFL-Receiver überhaupt. Im Locker Room gilt er als ruhiger, aber fokussierter Arbeiter, der sich nicht von Hypes ablenken lässt.
Die Geschichte von Andrei Iosivas ist noch lange nicht zu Ende. Er hat bewiesen, dass man auch als Spätstarter in der NFL Erfolg haben kann – wenn man bereit ist, jede Chance zu nutzen und an sich zu arbeiten.
Kategorie | Fakten zu Andrei Iosivas |
---|---|
Geburtsjahr/-ort | 1999, Tokio (Japan) |
High School | Punahou School, Honolulu (Hawaii) |
College | Princeton University (2018–2022) |
NFL Draft | 2023, Runde 6, Pick 206 (Cincinnati Bengals) |
Größe / Gewicht | 1,91 m / 100 kg |
NFL-Teams | Cincinnati Bengals (seit 2023) |
Wichtigste NFL-Stats | 2023: 15 Catches, 116 Yards, 4 TDs 2024: 36 Catches, 479 Yards, 6 TDs |
Erster NFL-Touchdown | Woche 6, Saison 2023, gegen Seattle |
Hauptposition | Wide Receiver (Slot & Outside) |
Auszeichnungen | First-Team All-Ivy League |
Die Tabelle zeigt die wichtigsten Stationen und Fakten aus Iosivas’ Karriere – von seinen Anfängen bis zu seinem aktuellen Stand bei den Bengals. Sie unterstreicht, wie ungewöhnlich sein Weg in die NFL war und wie er sich trotz aller Hürden durchgesetzt hat.
Fazit: Der lange Weg lohnt sich
Andrei Iosivas ist das Paradebeispiel für einen Spätstarter, der sich Schritt für Schritt in der NFL durchgesetzt hat. Vom Ivy-League-Receiver mit geringen Erwartungen zum festen Bestandteil einer der besten Passing-Offenses der Liga – dieser Weg war alles andere als selbstverständlich. Heute ist er nicht nur ein wichtiger Teil der Bengals, sondern auch ein Vorbild für alle, die an ihren Traum glauben und bereit sind, dafür zu arbeiten.
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
CIN
|
1 | 1 | 1 | 23 | 23 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
CIN
|
17 | 61 | 36 | 479 | 39 | 6 |
Totals | 18 | 62 | 37 | 502 | 39 | 6 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | TB | 1 | 1 | 23 | 23 | 0 |
8 Sep. 2024 | NE | 6 | 3 | 26 | 13 | 0 |
15 Sep. 2024 | KC | 4 | 2 | 7 | 4 | 2 |
24 Sep. 2024 | WAS | 7 | 5 | 52 | 16 | 1 |
29 Sep. 2024 | CAR | 1 | 1 | 29 | 29 | 0 |
6 Okt. 2024 | BAL | 2 | 1 | 39 | 39 | 0 |
14 Okt. 2024 | NYG | 3 | 2 | 36 | 29 | 0 |
20 Okt. 2024 | CLE | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
27 Okt. 2024 | PHI | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 |
3 Nov. 2024 | LV | 4 | 1 | 10 | 10 | 1 |
8 Nov. 2024 | BAL | 4 | 2 | 29 | 19 | 0 |
18 Nov. 2024 | LAC | 3 | 3 | 46 | 27 | 0 |
1 Dez. 2024 | PIT | 4 | 3 | 35 | 17 | 1 |
10 Dez. 2024 | DAL | 5 | 4 | 41 | 23 | 0 |
15 Dez. 2024 | TEN | 4 | 1 | 5 | 5 | 0 |
22 Dez. 2024 | CLE | 3 | 3 | 53 | 32 | 1 |
28 Dez. 2024 | DEN | 4 | 3 | 59 | 26 | 0 |
5 Jan. 2025 | PIT | 3 | 2 | 12 | 9 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |