DaVon Hamilton

DaVon Hamilton ist heute ein Name, den in Jacksonville jeder Football-Fan kennt. Wer auf die Defensive Line der Jaguars blickt, kommt an ihm nicht vorbei. Der massive Defensive Tackle mit der Nummer 52 hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Bausteine der Defense entwickelt. Seine Spezialität: den Lauf stoppen, Lücken schließen, Gegner müde machen. Doch Hamiltons Weg in diese zentrale Rolle verlief alles andere als gradlinig. In einer Liga voller Blitzlichter und lauter Stars hat er sich still, beinahe unbemerkt, zum Anker der Jaguars-Defensive gemacht – und das nach Rückschlägen, die andere längst aus der Bahn geworfen hätten.

Hamilton steht für das, was in der NFL selten geworden ist: harte Arbeit, Geduld und die Fähigkeit, nach jedem Rückschlag noch stärker zurückzukommen. Seine Stärke gegen den Lauf ist legendär, seine Zuverlässigkeit ein Ruhepol im hektischen Getümmel der Line. Gerade nach seiner schweren Rückenverletzung hat er bewiesen, dass sich Durchhalten und Disziplin auszahlen. Heute ist er aus der Startformation der Jaguars nicht mehr wegzudenken. Doch dass Hamilton überhaupt so weit kommen würde, war lange alles andere als selbstverständlich...

Vom Rollenspieler zum Motor der Defense

In der Defensive Line der Jaguars ist Hamilton längst mehr als nur ein Mitläufer. Seit seiner Rückkehr nach der Rückenverletzung hat er in jeder Partie geliefert. 62 Tackles in einer einzigen Saison – kein anderer Defensive Tackle der Jaguars kam zuletzt auf solche Zahlen. Die Coaches setzen auf ihn, wenn es darum geht, das Laufspiel des Gegners schon an der Line of Scrimmage zu stoppen. Hamiltons bullige Statur – 193 Zentimeter und 151 Kilogramm – macht ihn zur Wand in der Mitte der Line.

Seine Aufgaben gehen dabei weit über reine Statistik hinaus. Hamilton bindet zwei Blocker, schafft Räume für die Pass Rusher und hält die Mitte stabil. Gerade in engen Spielen, wenn die Defense einen Stopp braucht, ist er zur Stelle. Die Erwartungen an ihn sind klar: Er soll das Herzstück der Run Defense bleiben und jüngeren Spielern als Vorbild dienen. Für die Jaguars ist Hamilton längst der Mann, auf den sie sich in der Mitte verlassen. Doch diese Rolle musste er sich hart erarbeiten. Der Weg dahin begann schon früh – und war geprägt von harter Konkurrenz, Durchhaltevermögen und einer großen Portion Geduld.

Der lange Weg: Von Ohio in die NFL

Der Grundstein für Hamiltons Karriere wurde in Ohio gelegt. In Pickerington, einer Kleinstadt mit großer Football-Tradition, spielte er für die Pickerington Central High School. Schon dort fiel er durch seine Kraft und seinen Ehrgeiz auf. Doch der Sprung ins College war kein Selbstläufer: An der Ohio State University wartete noch härtere Konkurrenz. Vier Jahre lang kämpfte sich Hamilton dort durch, erst als Ergänzungsspieler, dann als feste Größe in der Defensive Line. Seine Zeit bei den Buckeyes war geprägt von harter Arbeit – und dem Willen, immer wieder einen Schritt nach vorne zu machen.

• High School: Pickerington Central (Ohio)
• College: Ohio State (2015–2019)
• Position: Defensive Tackle

Im NFL Draft wurde Hamilton schließlich in der dritten Runde von den Jacksonville Jaguars ausgewählt. Als 73. Pick war er kein Star, sondern ein Spieler für die Tiefe – einer, der sich erst beweisen musste. Seine ersten Jahre in Jacksonville waren geprägt von Lernprozessen: Anpassung an das Tempo der Liga, neue Systeme, starke Gegner. Im ersten Jahr kamen 30 Tackles und ein Sack zusammen – solide, aber kein Ausreißer nach oben. Doch Hamilton blieb dran. In der zweiten Saison steigerte er sich auf 46 Tackles, dann auf 56 im dritten Jahr. Von außen sah das nach stetigem Fortschritt aus. Doch der größte Test seiner Karriere sollte erst noch kommen.

Rückschlag und Comeback: Hamiltons schwerste Stunde

Gerade als Hamilton auf dem Sprung zum Stammspieler war, stoppte ihn eine schwere Rückenverletzung. Plötzlich war alles ungewiss: Wie lange würde er ausfallen? Würde er wieder auf sein altes Niveau kommen? Die Saison war für ihn gelaufen, der Körper machte dicht. Für viele Spieler ist so eine Verletzung das Ende vom Traum. Für Hamilton war es der härteste Moment seiner Karriere.

Doch genau hier zeigte sich, was ihn ausmacht. Hamilton kämpfte sich durch die Reha, arbeitete an seiner Fitness und blieb mental stark. Die Rückkehr aufs Feld wurde zur Bewährungsprobe. Doch anstatt sich zurückzuhalten, drehte Hamilton auf: In seiner Comeback-Saison verpasste er kein einziges Spiel, absolvierte alle 17 Partien und lieferte mit 62 Tackles eine neue persönliche Bestmarke ab. Zwar blieb ihm ein Sack verwehrt, doch seine Rolle als Laufstopper war wichtiger denn je. Plötzlich war er nicht mehr nur einer von vielen – sondern das Herzstück der Defensive Line.

Hamilton nutzte seine Chance. Die Coaches glaubten an ihn, die Mitspieler schauten zu ihm auf. Sein Spiel wurde noch robuster, seine Präsenz noch deutlicher. Die Rückkehr nach der Verletzung war der Moment, in dem aus dem soliden Rollenspieler der Anführer in der Mitte wurde. Heute profitiert die gesamte Jaguars-Defense von diesem Comeback.

Hamilton in Zahlen: Konstanz trifft auf Power

Die Zahlen zeigen Hamiltons Entwicklung: Von Jahr zu Jahr wurde er stärker, bis ihn die Verletzung kurz stoppte. Nach seiner Rückkehr lieferte er die beste Tackling-Saison seiner Karriere. Die Sacks stehen bei ihm nicht im Vordergrund – seine Aufgabe ist es, das Laufspiel zu stoppen und die Mitte dicht zu halten. Mit 193 Zentimetern Körpergröße und 151 Kilogramm Gewicht bringt Hamilton alles mit, was ein moderner Defensive Tackle braucht: Masse, Kraft und überraschende Beweglichkeit auf engem Raum.

Auch wenn die genauen Vertragsdetails nicht öffentlich sind, ist klar: Die Jaguars setzen langfristig auf ihre Nummer 52. Hamiltons Fähigkeit, den Lauf zu stoppen und die Defense zu organisieren, macht ihn für das Team wertvoller als jede Statistik. Seine Entwicklung passt ins Bild eines Spielers, der sich jede Chance hart erarbeitet hat.

Verwurzelt in Ohio – geschätzt in Jacksonville

Hamiltons Weg in die NFL war nie der eines Überfliegers. In Pickerington, Ohio, lernte er, dass harte Arbeit sich auszahlt. Seine Familie ist sportbegeistert – sein Bruder Ty spielt ebenfalls Football. Auch heute noch hält Hamilton engen Kontakt in die Heimat, besucht regelmäßig alte Freunde und die High School. Die Werte, die er dort gelernt hat, prägen seinen Alltag: Disziplin, Teamgeist, Bescheidenheit.

Am College in Ohio State schloss Hamilton nicht nur seine sportliche, sondern auch seine akademische Ausbildung ab. Er weiß, dass Football nicht alles ist – und gilt im Team als ruhiger, bodenständiger Typ. Abseits des Feldes engagiert er sich für junge Spieler und ist im Locker Room ein geschätzter Ansprechpartner. Die Jaguars profitieren von diesem Charakter, der gerade in schwierigen Phasen für Stabilität sorgt.

Hamilton ist kein Lautsprecher, sondern ein Arbeiter im Hintergrund. Doch genau das macht ihn für seine Mitspieler so wichtig. Für viele junge Spieler, die nach ihm in die NFL gekommen sind, ist er das beste Beispiel: Es braucht keinen Hype, um es in der Liga zu schaffen. Mit Konsequenz und Teamgeist geht es auch.

Der nächste Schritt: Hamiltons Zukunft in Jacksonville

Hamilton gehört inzwischen zu den erfahrensten Spielern in der Jaguars-Defensive. Seine Rolle als Laufstopper und Anführer ist gesetzt – doch das Potenzial für weitere Entwicklung ist da. Die Coaches bauen auf ihn, um die jungen Talente in der Line zu führen. Die Defense braucht seine Physis und seine Ruhe, wenn es darauf ankommt.

Für die Jaguars bleibt Hamilton der Mann für die schweren Aufgaben: Kurz vor der Goalline, wenn der Gegner alles auf eine Karte setzt, steht er in der Mitte. Auch in der kommenden Saison wird er das Rückgrat der Defensive Line bilden. Sein Weg vom Rollenspieler zum Anführer ist längst abgeschlossen – jetzt geht es darum, das hohe Niveau zu halten und vielleicht noch einen Schritt weiterzugehen.

DaVon Hamilton ist das beste Beispiel dafür, dass Durchhalten und harte Arbeit in der NFL zum Ziel führen. Wer seinen Namen heute auf dem Trikot sieht, weiß: Hier spielt kein Lautsprecher, sondern ein echter Arbeiter – und genau solche Spieler machen am Ende den Unterschied. Für Jacksonville ist Hamilton längst viel mehr als nur ein Tackling-Monster. Er ist der stille Motor, der die Defense am Laufen hält.