Jordan Howden

Jordan Howden steht bei den New Orleans Saints an einem Wendepunkt. Nach zwei Jahren als Backup und Special-Teamer rückt er auf der Safety-Position plötzlich ins Rampenlicht. Ein erfahrener Veteran hat das Team verlassen, die Defensive sucht eine neue Stimme – und Howden bekommt die Chance, sich in der NFL zu beweisen. Für viele wäre das eine Überraschung. Für ihn ist es die logische Fortsetzung eines langen, harten Weges.

Howden ist kein Erstrunden-Pick, kein College-Star, den jeder sofort auf dem Zettel hatte. Sein Name fiel spät im Draft, die Erwartungen waren überschaubar. Doch genau das gibt seiner Geschichte einen besonderen Reiz. Wie schafft es jemand, sich aus dem Schatten der Underdogs nach vorne zu spielen? Was hat ihn bis hierher gebracht? Und wie nutzt er diese neue Gelegenheit?

Die große Chance: Plötzlich im Mittelpunkt der Defense

Nach dem Karriereende eines langjährigen Leaders in der Secondary verändert sich die Hierarchie im Team. Die Saints haben neue Gesichter verpflichtet und junge Spieler im Kader, doch Jordan Howden ist mittendrin im Rennen um eine der wichtigsten Positionen der Defense. In seiner dritten NFL-Saison kämpft er mit Jonas Sanker und Julian Blackmon um den Platz neben Justin Reid. Wer sich durchsetzt, bekommt keine Nebenrolle – sondern Verantwortung auf höchstem Niveau.

Howden hat in den vergangenen Jahren vor allem über die Special Teams und als Backup gespielt. Er kannte die zweite Reihe, die kurzen Einsätze, das ständige Warten auf seine Chance. Doch mit jeder Saison wurde sein Einfluss größer. Seine Statistiken zeigen die Entwicklung: Er startete mit 43 Tackles und fünf Pass-Breakups in seiner Rookie-Saison. Im zweiten Jahr kamen 50 Tackles und zwei Interceptions dazu. Das ist kein Sprung in die Elite, aber ein klarer Schritt nach vorn. Die Saints wissen, was sie an ihm haben – einen Spieler, der immer bereit ist, mehr zu übernehmen.

Doch wie ist Howden überhaupt in diese Position gekommen? Der Weg eines späten Draft-Picks in die Startformation ist in der NFL selten. Es braucht mehr als Talent – es braucht Geduld, Einsatz und das richtige Timing. Genau das prägt Howdens Karriere von Anfang an.

Vom Außenseiter zum Leistungsträger: Howdens langer Weg in die NFL

Der Grundstein für Howdens Werdegang wurde nicht in einer Football-Hochburg gelegt. Geboren in San Diego, zog er als Teenager mit seiner Familie nach Las Vegas. An der Desert Pines High School war er kein landesweit gehypter Recruit, sondern ein solider Starter, der sich mit harter Arbeit einen Platz im Team sicherte. Das Angebot der University of Minnesota war für ihn die große Chance – und er nutzte sie.

Im College spielte Howden fünf Jahre für die Golden Gophers. Was auffiel: Er war kein Überflieger, aber ein Spieler, auf den sich die Coaches verlassen konnten. 240 Tackles, fünf Interceptions, 20 Pass-Breakups – das sind Zahlen, die für Beständigkeit stehen. In Minneapolis wurde Howden zu einem der wichtigsten Verteidiger im Team. Er las das Spiel, arbeitete an seiner Athletik, wurde immer besser in der Passverteidigung. Doch im landesweiten Rampenlicht stand er nie. Für viele Scouts galt er als „solider Typ, aber kein Star“. Genau das prägte auch seinen Draft-Status.

Als Howden im NFL Draft 2023 aufgerufen wurde, lag die erste Runde schon lange zurück. Die New Orleans Saints griffen in der fünften Runde zu. Für viele Spieler bedeutet das: ein Platz im 90-Mann-Kader, aber keine Garantie für die Zukunft. Doch Howden nahm die Herausforderung an. Schon im ersten Camp zeigte er, dass er nicht nur mitspielen, sondern auch lernen will. Seine ersten Monate in der NFL waren geprägt von Geduld – wenig Spielzeit, viele Meetings, viel Arbeit im Schatten der Stars.

Doch genau diese Zeit hat ihn geformt. Im ersten Jahr sammelte er Erfahrung als Backup und in den Special Teams. Die Coaches lobten seine Lernbereitschaft, seine Disziplin, seine Ruhe unter Druck. Im zweiten Jahr bekam er mehr Snaps in der Defense – und nutzte sie. Sein erstes großes Highlight: eine Interception gegen Carolina. Kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis guter Vorbereitung und Spielverständnis. Mit jedem Spiel wurde Howden sicherer, seine Tackling-Zahlen stiegen, das Vertrauen der Trainer wuchs.

Schlüsselmomente und neue Chancen: Der Sprung nach vorn

Die Karriere eines Fünftrunden-Picks ist selten planbar. Viele Spieler verschwinden nach kurzer Zeit wieder aus der Liga. Bei Howden war das anders. Seine Entwicklung verlief Schritt für Schritt. Nach der ersten NFL-Saison war klar: Er ist mehr als nur ein Kaderfüller. Im zweiten Jahr kamen die ersten Turnover, die ersten echten Big Plays. Seine Interception gegen Carolina war nicht nur ein persönlicher Erfolg – sie zeigte auch, dass er auf diesem Niveau bestehen kann.

Doch der eigentliche Wendepunkt kam mit dem Umbruch im Team. Plötzlich war Howden nicht mehr einer von vielen, sondern ein Kandidat auf eine Schlüsselrolle. Die Saints setzen auf junge, hungrige Spieler – und Howden verkörpert genau das. Im Team schätzt man seine Ruhe, seinen Fleiß, seine Bereitschaft, auch im Training alles zu geben. Die Konkurrenz um die Starter-Position ist hart. Doch Howden hat gelernt, mit Druck umzugehen. Er weiß, dass jede Trainingseinheit, jedes Spiel zählt. Er hat sich die Chance erarbeitet, auf dem Feld zu stehen, wenn es darauf ankommt.

Wie groß die Aufgabe ist, zeigt ein Blick auf seine Mitbewerber. Jonas Sanker kommt mit viel Talent aus dem College, Julian Blackmon bringt Erfahrung aus einer anderen Franchise mit. Doch Howden hat einen Vorteil: Er kennt das System, die Coaches vertrauen ihm, und er hat bewiesen, dass er sich weiterentwickeln kann. Für die Saints ist das Gold wert – gerade in einer Defense, die auf Kommunikation und Zuverlässigkeit setzt.

Auf dem Sprung zur Stammkraft: Was Howden jetzt auszeichnet

In seiner dritten NFL-Saison steht Howden vor der größten Chance seiner Karriere. Die Saints brauchen auf Safety einen neuen Anführer – und Howden hat sich in den Vordergrund gespielt. Er weiß, dass es nicht nur um Zahlen geht, sondern um Präsenz auf dem Feld, um das Zusammenspiel mit den Cornerbacks, um Kommunikation in der Secondary.

Seine bisherigen Leistungen geben Anlass zur Hoffnung. 50 Tackles und zwei Interceptions im zweiten Jahr – das ist solide. Noch wichtiger: Er machte kaum Fehler, war zuverlässig in der Passverteidigung und brachte Energie in die Special Teams. Seine Vielseitigkeit macht ihn wertvoll. Er kann tief spielen, aber auch in der Box agieren, wenn es das Scheme verlangt. Die Coaches loben seinen Football-IQ, seine Disziplin und seine Bereitschaft, sich ständig zu verbessern.

Howden weiß, dass mit der Starter-Rolle auch neue Erwartungen kommen. Er steht im dritten Jahr seines Rookie-Vertrags – jetzt zählt jede Leistung doppelt. Für Spieler, die spät gedraftet wurden, ist jeder Snap, jedes Tackle, jede Interception eine Bewerbung für die Zukunft – bei den Saints oder anderswo. Doch Howden hat sich nie auf Statistiken verlassen. Sein Ziel: das Vertrauen der Coaches rechtfertigen, Fehler vermeiden, das Team besser machen.

Die Zahlen zeigen: Howden macht Fortschritte. Er bekommt mehr Verantwortung, produziert mehr Big Plays. Genau das braucht die Defense der Saints in einer Zeit des Umbruchs. Für Howden ist es die Chance, sich als Starter zu etablieren – und vielleicht sogar mehr.

Persönlicher Hintergrund: Die Kraft der eigenen Geschichte

Howdens Karriere ist kein Märchen von schnellen Erfolgen. Sie ist das Ergebnis von harter Arbeit, Geduld und der Fähigkeit, Rückschläge als Ansporn zu nehmen. Aus San Diego stammend, in Las Vegas gereift, in Minnesota zum Führungsspieler geworden – sein Weg war nie glamourös, aber immer zielstrebig. Er hat keine prominente Sportler-Familie, keine NFL-Tradition im Rücken. Alles, was er erreicht hat, ist das Ergebnis seiner eigenen Leistung.

Sein College-Abschluss, seine Disziplin, sein Teamgeist – Howden bleibt trotz aller Fortschritte bodenständig. Im Team gilt er als ruhiger Arbeiter, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Für junge Spieler ist er ein Beispiel, dass man auch mit einem späten Draft-Status in der NFL bestehen kann. Für die Saints ist er der Beweis, dass Geduld und Vertrauen in die Entwicklung von Spielern belohnt werden können.

Was jetzt zählt: Der unterschätzte Kämpfer vor dem nächsten Schritt

Jordan Howdens Geschichte ist noch nicht zu Ende. Im Gegenteil: Jetzt beginnt das nächste Kapitel. Er hat sich vom Fünftrunden-Pick zum Hoffnungsträger entwickelt – und die Saints setzen auf seinen nächsten Schritt. In einer Liga, in der Karrieren oft schnell vorbei sind, hat Howden bewiesen, dass Durchhaltevermögen und Arbeit am eigenen Spiel den Unterschied machen können.

Für die Saints ist er mehr als nur ein Kaderplatz. Sie brauchen Spieler, die Verantwortung übernehmen, die sich in schwierigen Situationen beweisen. Howden hat die Chance, genau das zu zeigen. Ob er sich dauerhaft als Starter durchsetzt, bleibt offen – doch er hat sich in eine Position gebracht, von der viele nur träumen.

Sein Werdegang bietet eine klare Botschaft: In der NFL ist nichts geschenkt. Doch mit Geduld, Disziplin und dem Willen, immer weiterzumachen, kann man auch aus der zweiten Reihe nach vorne rücken. Für Jordan Howden beginnt jetzt die wichtigste Phase seiner Karriere – und er ist bereit, sie zu nutzen.