Josh Wallace

Josh Wallace ist Cornerback bei den Los Angeles Rams. Im zweiten Jahr seines NFL-Vertrags kämpft der 1,83 Meter große Verteidiger um mehr Spielzeit – und hat sich längst als wichtiger Backup etabliert. Nach einer Rookie-Saison mit 17 Einsätzen und drei Starts steht Wallace vor dem nächsten Schritt. Sein Weg in die NFL war alles andere als einfach. Wer heute zu den Rams blickt, sieht einen Spieler, der nie aufgegeben hat – und der beweist, dass auch Undrafted Free Agents ihren Platz in der Liga finden können.

Wallace’ Geschichte ist die eines Spätstarters, der sich gegen alle Widerstände durchgesetzt hat. Vom overlooked Talent in Maryland bis zum NFL-Kader der Rams führt sein Weg über kleine Colleges, große Spiele und viele Zweifel. Doch was hat ihn so weit gebracht – und wie sieht seine Zukunft aus?

Nach seiner ersten Saison lohnt sich der Blick zurück. Denn der Durchbruch in Los Angeles kam nicht von ungefähr. Die Grundlagen für Wallace’ Erfolg wurden schon Jahre zuvor gelegt – mit harter Arbeit, Geduld und dem richtigen Riecher für den nächsten Schritt.

Vom Übersehenen zum NFL-Spieler: Der Durchbruch bei den Rams

Nach dem Draft unterschrieb Wallace als Undrafted Free Agent bei den Rams. Keine Vorschusslorbeeren, kein garantierter Kaderplatz – nur die Chance, im Camp zu überzeugen. Und genau das tat er. Schon im ersten Jahr stand Wallace in allen 17 Partien auf dem Platz, kam drei Mal als Starter zum Zug und sammelte 10 Tackles sowie zwei abgewehrte Pässe. Für einen Neuling ohne Draft-Status ist das ein dickes Ausrufezeichen.

Die Rams setzten bewusst auf junge, hungrige Verteidiger. Wallace nutzte jede Gelegenheit, sich zu zeigen. Seine Vielseitigkeit – mal im Slot, mal außen, oft auch in den Special Teams – brachte ihm das Vertrauen des Trainerstabs. Besonders in engen Spielen zeigte er Nervenstärke, blieb auch gegen erfahrene Receiver cool und brachte sich immer wieder in gute Positionen. Die Bilanz: Ein Rookie, der nicht nur mitlief, sondern aktiv half, das Defensive Backfield zu stabilisieren.

Doch diese Leistung kam nicht aus dem Nichts. Der Grundstein für Wallace’ NFL-Karriere wurde viel früher gelegt. Wer heute seine Ruhe und Übersicht auf dem Feld sieht, erkennt einen Spieler, der sich Schritt für Schritt nach oben gearbeitet hat.

Der lange Weg nach oben: Von Maryland über UMass zu Michigan

Die ersten Football-Schritte machte Wallace an der DeMatha Catholic High School in Maryland. Dort fiel er zwar auf, doch der ganz große Durchbruch blieb zunächst aus. Statt eines Top-Programms wählte er die University of Massachusetts, wo er vier Jahre lang als Cornerback startete. Bei UMass entwickelte sich Wallace zum Führungsspieler, sammelte Tackles, Interceptions und Erfahrung gegen starke Offenses.

In seiner letzten College-Saison für UMass standen 41 Tackles, zwei Interceptions und eine Fumble Recovery in den Büchern. Trotzdem blieb er im Schatten der großen Namen. Doch Wallace wollte mehr. Also wagte er als Graduate Transfer den Sprung zur University of Michigan – ein Schritt, der alles veränderte.

Bei den Wolverines bekam Wallace endlich die Bühne, die er sich erarbeitet hatte. Er startete in einer der besten Defenses des Landes, spielte regelmäßig gegen künftige NFL-Stars und war Teil des Teams, das sich den nationalen Titel holte. In Michigan zeigte er, dass er auch auf höchstem Niveau bestehen kann. Seine Leistungen blieben NFL-Scouts nicht verborgen – doch für den Draft reichte es trotzdem nicht.

Der Sprung in die NFL gelang trotzdem. Nach dem Draft wurde Wallace von den Rams eingeladen. Was folgte, war ein harter Konkurrenzkampf – und der Beweis, dass sich Einsatz und Geduld am Ende auszahlen.

Harte Arbeit zahlt sich aus: Vom Undrafted Free Agent zum Teamplayer

Ohne Draft-Status und ohne Bonus musste Wallace jede Minute auf dem Feld rechtfertigen. Im Camp und in der Preseason zeigte er, dass er gegen erfahrene Profis bestehen kann. Immer wieder überzeugte er mit Physis, schnellen Reaktionen und dem unbedingten Willen, seinen Platz zu behaupten.

Die ersten Einsätze in der Regular Season kamen schneller als erwartet. Verletzungen in der Secondary und mutige Entscheidungen der Coaches spielten ihm in die Karten – doch Wallace nutzte seine Chancen. Seine Starts verdiente er sich durch starke Trainingsleistungen und Zuverlässigkeit im Spiel. Besonders in Drucksituationen blieb er ruhig, griff beherzt zu und ließ sich auch von Fehlern nicht aus der Bahn werfen.

Mit jedem Einsatz wuchs das Vertrauen der Trainer. Wallace zeigte, dass er nicht nur als Lückenfüller taugt, sondern dem Team echte Optionen bietet. Seine Vielseitigkeit – ob als Outside Corner, im Slot oder in den Special Teams – machte ihn wertvoll. Und genau diese Rolle will er weiter ausbauen.

Diese Zahlen zeigen: Wallace ist angekommen – und der nächste Schritt ist nur eine Frage der Zeit. Doch wie sieht seine aktuelle Situation aus, und was kommt als Nächstes?

Neue Ziele für die Zukunft: Auf dem Sprung zum Stammspieler

Im zweiten Jahr seines Dreijahresvertrags bei den Rams hat Wallace eine klare Perspektive. Sein Grundgehalt steigt, der Cap Hit bleibt für das Team überschaubar. Die Rams setzen weiterhin auf junge, entwicklungsfähige Verteidiger – und Wallace bringt alles mit, um noch mehr Verantwortung zu übernehmen.

Mit dieser Vertragsstruktur kann Wallace sich in Ruhe weiterentwickeln. Verletzungen sind bislang kein Thema, er gilt als gesund und fit. Im Training arbeitet er an seiner Technik, will sich im Coverage verbessern und noch flexibler einsetzbar werden. Die Coaches trauen ihm den nächsten Schritt zu – vielleicht schon bald als Starter.

Doch Wallace denkt auch an die Zeit abseits des Spielfelds. In seiner Heimatstadt Bowie, Maryland, veranstaltete er ein Jugend-Football-Camp, um jungen Spielern Mut zu machen. Sein Ziel: Kindern aus schwierigen Verhältnissen zeigen, dass sich harte Arbeit lohnt – egal, wie die Chancen stehen. Wallace weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig Vorbilder sind.

Fakten, Persönlichkeit und Vorbildfunktion

Wallace bringt alles mit, was man in der NFL braucht: Größe, Athletik und vor allem den Willen, sich durchzubeißen. Sein Weg zeigt, dass es nicht immer der geradlinige Aufstieg sein muss. Wer an sich glaubt, kann auch als Undrafted Free Agent in der Liga Fuß fassen – und vielleicht sogar mehr erreichen.

Sein Engagement in der Heimat unterstreicht, dass Wallace mehr ist als nur ein Footballspieler. Er übernimmt Verantwortung, gibt seine Erfahrungen weiter und bleibt auch abseits des Feldes bodenständig. Für viele junge Spieler ist er längst ein Vorbild – nicht, weil er das größte Talent war, sondern weil er immer wieder aufgestanden ist.

Wallace’ Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Im Kader der Rams gehört er zu den Hoffnungsträgern, die mit harter Arbeit und Teamgeist für Überraschungen sorgen können. Wer seinen Weg verfolgt, weiß: Hier kämpft einer um jede Chance – und genau das macht ihn für sein Team so wertvoll.