M.J. Stewart

M.J. Stewart gehört zu den Spielern, die selten in den Schlagzeilen stehen – und gerade deshalb für jedes NFL-Team Gold wert sind. In seiner achten Saison ist der Safety und Special Teams-Experte eine feste Größe bei den Houston Texans. Was Stewart besonders macht, ist nicht ein spektakulärer Highlight-Play oder eine Auszeichnung, sondern die Fähigkeit, sich in unterschiedlichsten Rollen zu behaupten. Gerade in einer Liga, in der Karrieren oft nach wenigen Jahren enden, hat Stewart seinen Platz gefunden – als Musterbeispiel für Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit.

Mit knapp 180 Zentimetern Körpergröße und gut 93 Kilogramm bringt Stewart die Physis mit, um auf mehreren Positionen zu bestehen. Die Texans setzen seit seinem Wechsel auf seine Erfahrung: In den Special Teams ist er kaum wegzudenken, als Backup-Safety gibt er der Defensive Tiefe. Stewart ist nicht der Star, aber der Spieler, auf den sich Coaches in kritischen Momenten verlassen – sei es beim Kickoff, beim Tackle gegen den Returner oder wenn ein Starter ausfällt. Seine Geschichte zeigt, wie ein Footballer mit Durchhaltewillen und Flexibilität seine Nische in der NFL gefunden hat.

Diese Rolle musste sich Stewart hart erarbeiten. Wie er vom College-Talent zum gefragten Spezialisten wurde, erzählt der Blick zurück auf eine Karriere, die alles andere als selbstverständlich verlief.

Die Nische finden: Stewart als Spezialist für alle Fälle

Wer in der NFL bestehen will, braucht mehr als Talent. Das weiß M.J. Stewart besser als die meisten. Schon früh war klar: Er wird kein Spieler, der Woche für Woche in der ESPN-Top 10 auftaucht. Doch genau solche Profis braucht jedes Team. Stewart überzeugt mit Vielseitigkeit – er kann sowohl als Safety als auch als Cornerback einspringen und gehört zu den zuverlässigsten Special Teams-Spielern der Liga.

Seine Statistiken sprechen eine klare Sprache. Über 200 Tackles, mehrere Interceptions und zahlreiche Pass Deflections – das sind Werte, die für einen Backup und Spezialisten alles andere als gewöhnlich sind. In den Special Teams ist Stewart immer wieder an entscheidenden Aktionen beteiligt, sei es als Gunner beim Punt oder als Absicherung beim Kickoff. Die Coaches schätzen an ihm, dass er überall dort einspringt, wo Not am Mann ist. Für Stewart ist diese Vielseitigkeit kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Arbeit.

Doch diese Leistung kam nicht von ungefähr. Der Grundstein wurde schon früh gelegt – in einer Karriere, die von wechselnden Teams und neuen Herausforderungen geprägt war.

Rückblick: Von Arlington in die NFL – ein langer Weg

Der Weg von M.J. Stewart in die NFL beginnt in Arlington, Virginia. Schon an der Yorktown High School war er nicht nur Runningback, sondern auch Defensive Back und Kick Returner. Diese Vielseitigkeit war schon damals sein Markenzeichen. Nach dem Abschluss zieht es ihn an die University of North Carolina. Dort entwickelt sich Stewart rasch zum Leistungsträger, wird 2015 ins Second Team All-ACC gewählt und gilt als einer der besten Defensive Backs seines Jahrgangs.

Im NFL Draft wird Stewart in der zweiten Runde von den Tampa Bay Buccaneers ausgewählt. Die Erwartungen sind hoch – doch die Realität in der NFL ist härter als jedes College-Spiel. Bei den Buccaneers kommt Stewart zwar regelmäßig zum Einsatz, muss aber häufig zwischen verschiedenen Positionen rotieren. Nach zwei Jahren folgt der Wechsel zu den Cleveland Browns. Dort erlebt er erneut, wie schnell sich die eigene Rolle ändern kann: Mal startet er als Cornerback, mal springt er als Safety ein, oft ist er in den Special Teams gefragt.

Gerade diese ständigen Wechsel formen Stewart. Statt sich von Unsicherheiten entmutigen zu lassen, arbeitet er an seinem Spiel. Er weiß, dass Vielseitigkeit der Schlüssel zu einer längeren NFL-Karriere ist. In Cleveland macht er sich einen Namen als zuverlässiger Backup – doch die ganz große Chance bleibt aus. Erst mit dem nächsten Schritt soll sich das ändern.

Die Tabelle zeigt: Stewart hat bei jedem Team eine andere Rolle übernommen, war aber immer in den Special Teams gesetzt. Gerade in Houston findet er endlich die Stabilität, die ihm zuvor gefehlt hat.

Stabilität bei den Texans: Vom Journeyman zum Teamplayer

Mit dem Wechsel zu den Houston Texans beginnt für Stewart ein neuer Abschnitt. Hier vertraut man auf seine Erfahrung – und auf seine Bereitschaft, immer dort einzuspringen, wo er gebraucht wird. Die Coaches geben ihm mehr Verantwortung, gerade in den Special Teams ist er kaum zu ersetzen. Als Safety kommt Stewart regelmäßig in der Rotation zum Einsatz, wenn ein Starter ausfällt oder das Team auf eine flexible Defensive setzt.

Auch finanziell macht sich der Wechsel bemerkbar. Mit einem Einjahresvertrag verdient Stewart weniger als viele Starter, doch für ihn zählt die Perspektive: Er hat einen festen Platz im Kader, ist aus dem Special Teams-Konstrukt nicht wegzudenken und bringt die nötige Tiefe in die Secondary. Seine Tackles sind solide, hinzu kommen wichtige Forced Fumbles und Fumble Recoveries. Stewart hat sich in Houston den Ruf erarbeitet, immer bereit zu sein – egal, ob es um einen entscheidenden Tackle im Kickoff-Team oder einen Einsatz als Safety geht.

Diese Stabilität wirkt sich auch auf seine persönliche Entwicklung aus. Stewart ist längst nicht mehr der junge Spieler, der um jeden Snap kämpft. In Houston gilt er als Vorbild für jüngere Profis – gerade, weil er zeigt, wie wichtig es ist, sich auf neue Situationen einzustellen und nie aufzugeben.

Die Vertragsübersicht zeigt: Stewart ist kein Großverdiener, aber für die Texans ein fester Bestandteil des Teams. Gerade seine Bereitschaft, sich immer wieder auf neue Situationen einzulassen, macht ihn so wertvoll.

Ausblick: Was bringt die Zukunft für Stewart?

Auch nach mehreren Jahren in der NFL bleibt Stewart hungrig. Er hat sich einen festen Platz erarbeitet, doch der Konkurrenzkampf schläft nie. Die Texans setzen weiter auf seine Erfahrung – und auf die Sicherheit, die er in den Special Teams bringt. Verletzungen sind in seiner Karriere bisher selten ein Thema gewesen, was seinem Ruf als zuverlässiger Profi zusätzlich hilft.

Stewart bleibt auch abseits des Feldes mit seiner Heimat Arlington verbunden. Er ist der einzige Spieler aus der Yorktown High School, der es so weit in die NFL geschafft hat. Für viele junge Talente aus Virginia ist er ein Vorbild – nicht, weil er der große Star ist, sondern weil er zeigt, wie man sich mit harter Arbeit und Flexibilität durchsetzt. Wer Stewart erlebt, merkt schnell: Hier steht einer auf dem Platz, der den Wert jedes Snaps kennt und für das Team spielt.

Was können die Texans und die NFL noch von Stewart erwarten? Die Antwort ist einfach: Genau das, was ihn schon immer ausgezeichnet hat. Egal, ob als Kernspieler in den Special Teams oder als Backup-Safety – Stewart wird bereit sein, wenn es darauf ankommt. Seine Karriere beweist, dass man auch abseits der großen Schlagzeilen eine feste Größe in der NFL werden kann. Wer wissen will, wie man sich in der härtesten Football-Liga der Welt durchsetzt, sollte auf M.J. Stewart schauen: Vielseitigkeit, Einsatz und der Wille, nie aufzugeben – das ist seine Story.