Oren Burks ist Linebacker der Cincinnati Bengals. Er steht für eine Karriere, wie sie in der NFL selten zu finden ist: Nie im Rampenlicht, aber immer bereit, wenn es darauf ankommt. Mit seinem Wechsel zu den Bengals setzt Burks seine Laufbahn als vielseitiger Teamplayer fort – einer, der für Coaches Gold wert ist. Nach Jahren als Rollenspieler und Spezialist für Special Teams hat er sich einen festen Platz im Kader erarbeitet. Die Frage ist: Wie wurde aus dem unscheinbaren Allrounder ein gefragter Profi, der sogar Super-Bowl-Geschichte schrieb?
Burks bringt mehr mit als nur Erfahrung. Ob als Backup, Starter oder Spezialist für knifflige Spielsituationen – er liefert ab, wenn das Team ihn braucht. Seine Geschichte ist die eines Spielers, der nie aufgab, immer anpassungsfähig blieb und so Schritt für Schritt den Sprung aus dem Schatten der Stars geschafft hat. Wer verstehen will, warum Burks heute bei den Bengals so gefragt ist, muss auf seinen Weg zurückblicken.
Doch der Weg hierher war lang und alles andere als vorgezeichnet. Der Grundstein wurde schon früh gelegt – doch Erfolg in der NFL war nie garantiert.
Vom unterschätzten Talent zum NFL-Profi
Oren Burks wuchs in Lorton, Virginia auf. An der South County High School galt er als verlässlicher Spieler, aber nicht als künftiger Superstar. Als 3-Sterne-Rekrut bekam er Angebote von Schulen wie Duke, Maryland und Boston College – solide, aber kein nationales Top-Talent. Die Entscheidung fiel auf Vanderbilt, ein Programm, das für harte Arbeit steht und selten im Fokus der Medien steht.
Schon am College zeigte sich Burks’ größte Stärke: Er war vielseitig einsetzbar, spielte Safety und später Linebacker. In seiner dritten Saison sorgte er mit zwei Interceptions gegen Kentucky, darunter ein Pick-Six, für Aufsehen. Die SEC wählte ihn zum Defensive Player of the Week. Trotzdem blieb er für viele Scouts ein Spieler für die zweite Reihe – einer, der die Drecksarbeit macht, aber selten Schlagzeilen schreibt.
Die Einladung zum Senior Bowl war der erste Beweis, dass Burks in der NFL eine Chance bekommen würde. Im Draft wurde er in der dritten Runde von den Green Bay Packers ausgewählt. Kein Star-Pick, aber ein klares Zeichen: Hier kommt ein Spieler, der bereit ist, sich jeden Snap zu verdienen.
Jeder Abschnitt seiner Karriere brachte neue Herausforderungen – und bewies Burks’ Anpassungsfähigkeit. In Green Bay begann er als Spezialist für Special Teams. Er sammelte Tackles, arbeitete sich in der Hierarchie nach oben, bekam ab und zu Einsätze als Linebacker. Der große Durchbruch blieb aus, doch Burks ließ sich nicht beirren. Seine Rolle: stets bereit, wenn Not am Mann war. Nach vier Jahren in Wisconsin war klar: Wer einen verlässlichen Allrounder sucht, ist bei Burks an der richtigen Adresse.
Neue Chancen, neue Rollen: Der Aufstieg zum Schlüsselspieler
Nach seiner Zeit bei den Packers wechselte Burks zu den San Francisco 49ers. Hier bekam er mehr Verantwortung – nicht nur in den Special Teams, sondern auch als Linebacker in der Defense. Seine Einsatzzeiten stiegen, die Anzahl der Tackles ebenfalls. Doch erst ein unerwarteter Moment brachte ihn ins Rampenlicht: Im Super Bowl, als sich Dre Greenlaw verletzte, musste Burks plötzlich als Starter ran. Er warf sich in jeden Tackle, auch wenn die Passverteidigung an diesem Tag nicht optimal lief. Trotzdem zeigte er, dass auf ihn Verlass ist, wenn es zählt.
Mit dieser Erfahrung im Gepäck folgte der nächste Schritt: ein Vertrag bei den Philadelphia Eagles. Dort war seine Rolle klar definiert – Backup, Spezialist für die Special Teams. Doch erneut schlug das Verletzungspech im Team zu, diesmal bei Linebacker Nakobe Dean. Burks übernahm die Startposition in den Playoffs. Im Wild Card-Spiel gegen sein Ex-Team, die Packers, sammelte er wichtige Tackles. Im Super Bowl gegen die Kansas City Chiefs stand er wieder auf dem Platz, diesmal als Champion. Wer bis dahin noch an ihm gezweifelt hatte, wusste spätestens jetzt: Oren Burks ist mehr als nur ein Rollenspieler.
Heute profitiert er von diesen Erfahrungen. Die Bengals sicherten sich seine Dienste – nicht als Notlösung, sondern als wichtigen Baustein für Defense und Special Teams. Burks bringt Stabilität, Führungsstärke und die Fähigkeit, sich blitzschnell auf neue Situationen einzustellen. Seine Karriere ist ein Lehrstück dafür, wie man sich in der NFL durchbeißt, auch wenn der ganz große Hype ausbleibt.
Team | Jahre | Spiele | Starts | Tackles | Sacks | Interceptions | Erzwungene Fumbles |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Green Bay Packers | 2018–21 | 59 | 7 | 81 | 0.5 | 0 | 0 |
San Francisco 49ers | 2022–23 | 32 | 6 | 84 | 1.5 | 1 | 0 |
Philadelphia Eagles | 2024 | 17 | 2 | 41 | 0 | 0 | 2 |
Cincinnati Bengals | 2025– | – | – | – | – | – | – |
Gesamt | 108 | 15 | 216 | 2 | 1 | 4 |
Die Tabelle zeigt: Burks hat sich in über 100 NFL-Spielen bewährt – als Tackler, als Playmaker, als verlässliche Option in mehreren Teams. Er ist nie der Sack-Leader oder Interception-König, aber dafür der Profi, der in entscheidenden Momenten da ist. Seine Karriere-Statistik ist ein Spiegelbild seines Werdegangs: solide, vielseitig, wertvoll für jedes Team.
Auch finanziell hat sich Geduld bezahlt gemacht. Nach dem Rookie-Vertrag bei den Packers folgten weitere Deals bei den 49ers, Eagles und jetzt bei den Bengals – jedes Mal als gefragter Teamplayer, nie als Superstar, aber immer als sichere Bank.
- Green Bay Packers: Vierjahresvertrag als Rookie
- San Francisco 49ers: Zwei Jahre
- Philadelphia Eagles: Ein Jahr, Super Bowl Champion
- Cincinnati Bengals: Zwei Jahre (aktueller Vertrag)
Diese Entwicklung kam nicht von ungefähr. Wer Burks kennt, weiß: Fußball-IQ, Disziplin und Teamgeist sind sein Kapital. Kein Wunder, dass er an der Vanderbilt University nicht nur sportlich, sondern auch akademisch glänzte. Er hat einen Abschluss und gilt als einer, der auch abseits des Feldes Verantwortung übernimmt. Anders als viele NFL-Spieler kommt Burks nicht aus einer großen Sportlerfamilie. Sein Weg ist das Ergebnis harter Arbeit und Willensstärke.
Der stille Anführer: Persönlichkeit und Werte
Burks ist kein Lautsprecher, sondern ein Profi, der mit Leistung überzeugt. In Lorton, Virginia, lernte er früh, dass Erfolg nicht von selbst kommt. Seine Karriere ist geprägt von Disziplin, Geduld und dem Willen, immer besser zu werden. Wer mit Coaches spricht, hört oft das gleiche: Burks ist der Typ Spieler, auf den man sich verlassen kann – im Training, im Spiel, in der Kabine.
Seine Vielseitigkeit ist längst zum Markenzeichen geworden. Ob als Linebacker, auf den Special Teams oder in der Rolle als Mentor für jüngere Spieler – Burks packt an, wo er gebraucht wird. Das macht ihn für NFL-Teams so wertvoll. In einer Liga, in der Verletzungen und schnelle Wechsel an der Tagesordnung sind, braucht es Profis wie ihn: bereit, flexibel, uneitel.
Gerade weil er nie der große Star war, genießt Burks in der Kabine und bei den Coaches ein besonderes Ansehen. Wer zwei Mal im Super Bowl aufläuft, bei unterschiedlichen Teams, und jedes Mal abliefert, ist mehr als nur ein Platzfüller.
Ausblick: Die Bengals und die nächste Chance
Mit seinem Wechsel nach Cincinnati beginnt für Burks ein neues Kapitel. Die Bengals setzen auf seine Erfahrung und Vielseitigkeit – nicht nur als Backup, sondern als möglicher Starter, falls Verletzungen den Kader treffen. Gleichzeitig soll er die jungen Spieler anleiten, ihnen den Weg zeigen, den er selbst gegangen ist: immer bereit sein, nie aufgeben, jede Chance nutzen.
Burks weiß, dass in der NFL nichts geschenkt wird. Wer so lange dabei ist, hat sich Respekt und einen Platz im Team verdient. Die Bengals vertrauen auf seinen Instinkt, seine Führungsqualitäten und die Fähigkeit, sich in jede neue Situation einzufügen. Vielleicht wird er in Cincinnati noch einmal zum Starter, vielleicht bleibt er der „unsichtbare Held“ im Hintergrund. Sicher ist: Burks ist der Prototyp des modernen NFL-Allrounders – einer, der für das Team spielt und für den Ruhm keine Rolle spielt.
Sein Weg steht für all die Spieler, die nicht im Rampenlicht stehen, aber ohne die kein Team Erfolg haben kann. Oren Burks zeigt, wie man mit Geduld, Einsatz und Vielseitigkeit in der NFL über Jahre bestehen kann – und warum genau solche Profis am Ende oft die wichtigsten sind.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
PHI
|
1 | 7 | 5 | 1 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
PHI
|
10 | 41 | 20 | 0 |
NFL 2024-2025 Postseason |
PHI
|
4 | 25 | 16 | 1 |
Totals | 15 | 73 | 41 | 2 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
24 Aug. 2024 | MIN | 7 | 5 | 1 |
27 Okt. 2024 | CIN | 2 | 2 | 0 |
3 Nov. 2024 | JAX | 1 | 0 | 0 |
10 Nov. 2024 | DAL | 2 | 2 | 0 |
25 Nov. 2024 | LA | 2 | 2 | 0 |
1 Dez. 2024 | BAL | 2 | 1 | 0 |
8 Dez. 2024 | CAR | 1 | 1 | 0 |
15 Dez. 2024 | PIT | 2 | 1 | 0 |
22 Dez. 2024 | WAS | 4 | 1 | 0 |
29 Dez. 2024 | DAL | 8 | 2 | 0 |
5 Jan. 2025 | NYG | 17 | 8 | 0 |
12 Jan. 2025 | GB | 5 | 4 | 0 |
19 Jan. 2025 | LA | 6 | 4 | 0 |
26 Jan. 2025 | WAS | 9 | 5 | 1 |
10 Feb. 2025 | KC | 5 | 3 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |