Will Dissly ist heute einer der wichtigsten Tight Ends der Los Angeles Chargers. Nach Jahren voller Rückschläge hat sich der 1,93 Meter große und 120 Kilogramm schwere Passfänger endgültig in der NFL durchgesetzt. Seine Karriere liest sich wie ein Lehrbuch für Comebacks: Immer wieder wurde er ausgebremst, immer wieder kämpfte er sich zurück. Heute ist Dissly aus der Offense der Chargers nicht mehr wegzudenken – und steht sinnbildlich für Durchhaltewillen in einer der härtesten Ligen der Welt.
Mit einer persönlichen Bestleistung von 50 Receptions und 481 Yards in der vergangenen Saison hat Dissly sich den Respekt der gesamten Liga erarbeitet. Nach einer Schulterverletzung kehrte er pünktlich für die Playoffs aufs Feld zurück und unterstrich damit einmal mehr seinen Ruf als Kämpfer. Doch diese Entwicklung kam nicht von ungefähr. Der Weg von Dissly war lang – und alles andere als einfach.
Wie wurde aus dem verletzungsgeplagten Hoffnungsträger aus Montana ein Leistungsträger bei einem Playoff-Anwärter? Der Blick zurück zeigt: Jeder Rückschlag hat Dissly nur noch entschlossener gemacht.
Von Montana nach Washington – Der erste Richtungswechsel
Die Grundlagen für Disslys Karriere wurden früh gelegt. Geboren in Bozeman, Montana, machte er schon an der Bozeman High School als vielseitiger Footballspieler auf sich aufmerksam. Als Gatorade Player of the Year in seinem Bundesstaat fiel er Scouts und Colleges landesweit auf. Doch Dissly entschied sich für die University of Washington – und legte dort den Grundstein für seine NFL-Laufbahn.
Ursprünglich als Defensive End rekrutiert, wechselte Dissly im College auf die Tight-End-Position. Dieser Schritt war mehr als eine Positionsänderung. Plötzlich musste er nicht mehr nur tacklen, sondern auch fangen, blocken und Spielverständnis beweisen. Mit seiner Athletik und Spielintelligenz überzeugte er schnell. Am Ende seines College-Jahres wurde er ins Second-team All-Pac-12 gewählt und galt als vielversprechendes Draft-Talent – nicht zuletzt wegen seiner Vielseitigkeit und seiner Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Der Wechsel auf Tight End war Disslys erste große Kehrtwende. Doch die nächste Herausforderung wartete schon – der Sprung in die NFL.
Verletzungen, Zweifel und der Kampf zurück – Die Schicksalsjahre
Im NFL Draft wurde Dissly in der vierten Runde von den Seattle Seahawks ausgewählt. Die Erwartungen waren groß, doch schon in seiner ersten Saison wurde er ausgebremst. Nach nur vier Spielen riss er sich die Patellasehne – Saisonende. Ein Jahr später, als er gerade Fahrt aufnahm, folgte der nächste Schock: Achillessehnenriss in seiner zweiten NFL-Saison. Zwei schwere Verletzungen in Folge, beide Male das Aus noch vor der Saisonhälfte.
Saison | Verletzung | Spiele | Comeback |
---|---|---|---|
Rookie-Saison | Patellasehnenriss | 4 | Ja, Saison darauf |
Zweite Saison | Achillessehnenriss | 6 | Ja, Saison darauf |
Zweifel waren da – bei Fans, bei Coaches, auch bei Dissly selbst. Doch an Aufgeben dachte er nie. Im Team galt er als Musterprofi: Immer im Kraftraum, immer beim Reha-Programm, immer mit dem Ziel, stärker zurückzukommen. Diese Haltung sprach sich in der NFL schnell herum. Seahawks-Coaches lobten seinen Arbeitseifer, Mitspieler bewunderten seinen Ehrgeiz. Die harte Zeit schärfte seinen Charakter – und bereitete ihn auf alles vor, was noch kommen sollte.
Nach diesen Rückschlägen war klar: Dissly würde nicht kampflos aufgeben. Die nächsten Jahre zeigten, dass sich dieses Durchhaltevermögen auszahlen sollte.
Seahawks-Jahre – Vom Blocker zum Allrounder
Nach seiner Rückkehr aufs Feld wurde Dissly bei den Seahawks zunächst vor allem als Blocker eingesetzt – ein Bereich, in dem er schon im College überzeugt hatte. Doch mit jeder Saison wuchs sein Einfluss im Passspiel. Zwischen seiner dritten und sechsten Saison fing er 96 Pässe für 1.003 Yards und 6 Touchdowns. Für einen Tight End, der zweimal schwer verletzt war, ist das eine beachtliche Bilanz.
In Seattle entwickelte er sich zu einem echten Allrounder. Ob in der Red Zone, als Safety Valve für den Quarterback oder als zusätzlicher Tackle im Laufspiel – Dissly war überall zur Stelle. Die Trainer schätzten seine Zuverlässigkeit, die Fans seine Bodenständigkeit. Trotz seiner Leistungen musste Dissly aus finanziellen Gründen gehen. Die Seahawks trennten sich von ihm, um Cap Space zu schaffen. Für Dissly war das der nächste Umbruch.
Doch statt sich hängen zu lassen, suchte er die neue Herausforderung – und fand sie bei den Chargers.
Durchbruch in Los Angeles – Neue Bestwerte und das große Comeback
Mit seinem Wechsel zu den Chargers begann für Dissly ein neues Kapitel. Der Dreijahresvertrag war ein Vertrauensbeweis – und Dissly zahlte das Vertrauen sofort zurück. In seiner ersten Saison für das neue Team stellte er mit 50 Receptions und 481 Yards persönliche Bestwerte auf. Besonders sein Auftritt gegen die Arizona Cardinals mit 8 gefangenen Pässen für 81 Yards zeigte, wie wertvoll er für die Offense geworden war.
Saison | Receptions | Yards | Touchdowns |
---|---|---|---|
Erste Chargers-Saison | 50 | 481 | 2 |
Vorherige Seahawks-Jahre (gesamt) | 127 | 1.421 | 13 |
Die Zahlen belegen: In Los Angeles ist Dissly endgültig angekommen. Selbst eine erneute Schulterverletzung konnte ihn nicht stoppen. Nach erfolgreicher Reha kehrte er für die Playoffs zurück und zeigte, dass auf ihn Verlass ist – gerade dann, wenn es darauf ankommt. Im Team gilt er heute als Veteran, der mit seiner Erfahrung und seiner Geschichte auch für jüngere Spieler ein Vorbild ist.
Nach Jahren der Unsicherheit hat Dissly seinen Platz gefunden. Die Chargers setzen auf ihn als festen Bestandteil der Offense – eine Entwicklung, die nach all den Rückschlägen alles andere als selbstverständlich ist.
Vom Pechvogel zur Stütze – Was Dissly noch erreichen kann
Will Disslys Karriere steht für den langen Atem, den es in der NFL braucht. Zweimal drohte ihm das Karriereende, zweimal kam er stärker zurück. Heute ist er nicht nur als Tight End gefragt, sondern auch als Führungspersönlichkeit im Locker Room der Chargers. Mit Vertrag bis 2027 und einer festen Rolle im Team kann er in den kommenden Jahren noch mehr erreichen – vielleicht sogar den Sprung in die absolute Top-Riege seines Fachs.
Für junge Spieler ist Dissly das beste Beispiel, dass sich Geduld und harte Arbeit auszahlen. Sein Weg führte von Montana über Seattle nach Los Angeles – mit vielen Umwegen, aber immer mit dem Ziel vor Augen, sich durchzusetzen. Was auch immer die nächsten Jahre bringen: Will Dissly hat den schwersten Teil seines Weges gemeistert. Heute ist er angekommen – als Leistungsträger bei einem echten NFL-Contender.
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
LAC
|
2 | 1 | 1 | 4 | 4 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
LAC
|
15 | 64 | 50 | 481 | 29 | 2 |
NFL 2024-2025 Postseason |
LAC
|
1 | 5 | 2 | 16 | 9 | 0 |
Totals | 18 | 70 | 53 | 501 | 29 | 2 |
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
LAC
|
2 | 1 | 1 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
LAC
|
15 | 0 | 0 | 0 |
NFL 2024-2025 Postseason |
LAC
|
1 | 0 | 0 | 0 |
Totals | 18 | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
18 Aug. 2024 | LA | 1 | 1 | 4 | 4 | 0 |
8 Sep. 2024 | LV | 1 | 1 | 13 | 13 | 0 |
15 Sep. 2024 | CAR | 3 | 3 | 29 | 15 | 0 |
22 Sep. 2024 | PIT | 3 | 3 | 19 | 7 | 0 |
29 Sep. 2024 | KC | 3 | 2 | 24 | 22 | 0 |
13 Okt. 2024 | DEN | 5 | 4 | 26 | 20 | 0 |
22 Okt. 2024 | ARI | 11 | 8 | 81 | 18 | 0 |
27 Okt. 2024 | NO | 7 | 5 | 41 | 16 | 0 |
3 Nov. 2024 | CLE | 3 | 2 | 9 | 8 | 0 |
10 Nov. 2024 | TEN | 6 | 5 | 30 | 14 | 0 |
18 Nov. 2024 | CIN | 6 | 4 | 80 | 29 | 1 |
26 Nov. 2024 | BAL | 4 | 4 | 47 | 18 | 0 |
1 Dez. 2024 | ATL | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
9 Dez. 2024 | KC | 2 | 2 | 19 | 15 | 0 |
28 Dez. 2024 | NE | 3 | 2 | 21 | 14 | 0 |
5 Jan. 2025 | LV | 6 | 5 | 42 | 15 | 1 |
11 Jan. 2025 | HOU | 5 | 2 | 16 | 9 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | SEA | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |