Will Mallory steht bei den Indianapolis Colts an der Schwelle zu einer neuen Rolle. Nach zwei Jahren, in denen er meist im Schatten anderer Tight Ends stand, könnte für ihn nun der Moment kommen, auf den er so lange hingearbeitet hat. Mallory ist gesund, motiviert und bereit – und die Zeichen im Team deuten darauf hin, dass seine Zeit endlich gekommen ist. Doch dieser mögliche Durchbruch ist kein Zufall. Er ist das Ergebnis eines langen Weges voller Geduld, Rückschläge und unbeirrbarer Arbeit.
Die NFL ist ein Geschäft für Ausnahmetalente – aber auch für Kämpfer. Mallory gehört zur zweiten Sorte. Er ist kein Spieler, der vom ersten Tag an gefeiert wurde. Stattdessen musste er sich seinen Platz immer wieder neu verdienen, von der High School in Jacksonville bis zum College in Miami und schließlich in die NFL. Heute steht er da, wo viele schon aufgegeben hätten: an der Startlinie zu einer echten Chance.
Wie wird aus einem talentierten College-Spieler ein NFL-Profi, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen? Mallorys Weg gibt Antworten. Sein Beispiel zeigt, dass in der Liga nicht immer der Schnellste siegt, sondern oft der Geduldigste. Wie kam es dazu? Der Blick zurück erklärt, was ihn heute auszeichnet – und warum die Colts auf ihn setzen könnten.
Der lange Anlauf: Jahre des Lernens und Wartens
Will Mallorys NFL-Karriere begann ohne großes Aufsehen. Nach der Auswahl in der fünften Runde spielte er in seiner ersten Saison zwölfmal für die Colts – solide, aber ohne große Highlights. Achtzehn Catches für 207 Yards, zwei Starts. Kein Touchdown, aber auch keine gravierenden Fehler. Im zweiten Jahr wurde es noch ruhiger. Zehn Einsätze, vier Receptions, gerade einmal 29 Yards. Am Ende war er oft nur Ersatz, obwohl er fit blieb. Für viele junge Profis wäre das ein Grund zur Frustration. Mallory aber blieb ruhig, trainierte weiter, wartete auf die nächste Gelegenheit.
Diese Geduld könnte sich jetzt auszahlen. Die Colts stehen vor einem Umbruch auf der Tight-End-Position. Routiniers wie Kylen Granson und Mo Alie-Cox sind nicht mehr gesetzt, ihre Verträge ausgelaufen. Im Kader entsteht eine Lücke – und Mallory ist einer der wenigen, die bereitstehen. Seine Erfahrung aus zwei NFL-Jahren, kombiniert mit einer breiten College-Ausbildung, machen ihn plötzlich interessant. Die Coaches wissen, was sie an ihm haben: einen Spieler, der jede Rolle annimmt und nie aufgibt.
Doch diese Haltung kommt nicht von ungefähr. Mallory musste schon früh lernen, dass Erfolg im Football kein Selbstläufer ist. Die Basis für seine Hartnäckigkeit wurde in Jacksonville gelegt – und sie hat ihn bis hierher getragen.
Von Jacksonville nach Miami: Der Weg in die NFL
Schon in der High School zeigte sich Mallorys Talent. In seinem Junior-Jahr fing er 46 Pässe für 900 Yards und zwölf Touchdowns – Zahlen, die in Florida für Aufmerksamkeit sorgen. Doch gleich darauf folgte der erste Rückschlag: Verletzungen warfen ihn in seinem Abschlussjahr zurück. Weniger Spiele, weniger Stats, aber kein Nachlassen im Einsatz. Stattdessen nutzte er die Zeit, um an seinen Fähigkeiten zu arbeiten und sich mental zu stärken.
Der nächste Schritt führte ihn an die University of Miami. Dort gehörte er fünf Jahre lang zum festen Kern des Teams – eine Seltenheit im College-Football. Mallory wurde nicht über Nacht zum Star. Im Gegenteil: Er steigerte sich Jahr für Jahr, arbeitete an seinen Routen, wurde ein sicherer Blocker und verlässlicher Passempfänger. Im letzten Jahr an der Uni kam die Belohnung: Mit 42 Receptions für 538 Yards und drei Touchdowns wurde er ins Second-Team All-ACC gewählt. Die Scouts bemerkten seine Entwicklung – und die Colts griffen in Runde fünf zu.
Doch auch der NFL-Einstieg war kein Selbstläufer. Als Fünftrundenpick muss man sich beweisen, oft als Special Teamer, manchmal als Ersatzmann. Mallory nahm die Herausforderung an, wie er es gewohnt war: mit Geduld und harter Arbeit. Die Football-Leidenschaft liegt ihm im Blut – und das hat einen Grund.
Will Mallory stammt aus einer echten Football-Dynastie. Sein Vater Mike ist seit Jahrzehnten Coach, aktuell bei den Denver Broncos. Großvater Bill war Head Coach an mehreren Colleges, die Onkel Curt und Doug sind ebenfalls im Coaching aktiv. Für Will war Football immer mehr als ein Sport – es war Familienalltag, Motivation und Verpflichtung zugleich.
Diese Herkunft hat ihn geprägt. Schon als Kind lernte er, dass im Football nichts geschenkt wird. Taktik, Disziplin und Teamgeist – diese Werte begleiten ihn bis heute. Sie halfen ihm, Rückschläge zu verkraften und sich immer wieder neu zu motivieren. Seine Zeit in Miami nutzte er, um nicht nur sportlich, sondern auch menschlich zu wachsen. Und genau das macht ihn jetzt für die Colts wertvoll.
Rückschläge, Fortschritte und die Suche nach der eigenen Rolle
Jede Karriere hat ihre Knackpunkte – für Mallory waren es vor allem Verletzungen und der Kampf um Einsatzzeit. Schon in der High School musste er lernen, mit körperlichen Rückschlägen umzugehen. Im College blieb er meist fit, doch der Durchbruch kam erst spät – mit der Entscheidung, für eine fünfte Saison zurückzukehren. Diese zusätzliche Zeit zahlte sich aus: Er wurde zum wichtigsten Tight End der Hurricanes, sammelte Erfahrung und festigte sein Profil als Allrounder.
Die Auswahl im Draft war der nächste Meilenstein. Doch auch in Indianapolis blieb der große Sprung zunächst aus. Die Konkurrenz im Kader war stark, die Einsatzzeiten begrenzt. Mallory akzeptierte jede Aufgabe, spielte in den Special Teams, trainierte Extraschichten, blieb stets bereit. Die Coaches schätzten seine Einstellung, auch wenn es selten für längere Einsätze reichte. So sammelte er Erfahrung – und wartete auf den Moment, an dem sich das Blatt wenden könnte.
Jetzt, nach zwei Jahren als Backup, steht er vor genau dieser Chance. Die Abgänge auf seiner Position öffnen die Tür. Mallory hat bewiesen, dass er sich in verschiedene Rollen einfügen kann – als Blocker, Route Runner, Passempfänger oder im Special Team. Diese Vielseitigkeit macht ihn zu einer echten Option für die Startformation.
College (Miami) | NFL (Colts, bis Saison 2) |
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115 Receptions, 1.544 Yards, 14 TDs | 22 Receptions, 236 Yards, 0 TDs |
Körpermaße: 193 cm, 108 kg
Die Zahlen zeigen, dass Mallory im College ein verlässlicher Anspielpunkt war. In der NFL wartet er noch auf den großen Durchbruch – aber das Potenzial ist da. Seine körperlichen Voraussetzungen und die Erfahrung aus über 50 College-Spielen sprechen für sich. Jetzt muss er sie nur noch auf dem Feld zeigen.
Die große Chance: Was kommt als Nächstes?
Im aktuellen Kader der Colts ist die Tight-End-Position offener als je zuvor. Mit gestandenen Spielern, die das Team verlassen haben, sind die Karten neu gemischt. Mallory ist gesund, kennt das System und hat sich das Vertrauen der Coaches erarbeitet. Er weiß, dass in der NFL jede Saison neue Möglichkeiten bringt – und dass man bereit sein muss, wenn sie sich bieten.
Was spricht für seinen Sprung in die Startelf? Zum einen seine Vielseitigkeit: Mallory kann sowohl als Blocker als auch als Receiver eingesetzt werden. Zum anderen seine Ausbildung: Mit einer Football-Familie im Rücken und einem Abschluss aus Miami bringt er das nötige Know-how mit. Und nicht zuletzt seine Geduld. Wer zwei Jahre auf der Ersatzbank sitzt und trotzdem weiterarbeitet, ist mental stark – und genau das brauchen die Colts.
Natürlich ist der Konkurrenzkampf in der NFL immer hart. Neue Talente kommen aus dem College, Veteranen kämpfen um ihre Verträge. Doch Mallory hat sich durchgesetzt, weil er nie aufgegeben hat. Er kennt die Anforderungen, hat sich an das Tempo gewöhnt und weiß, wie wichtig jedes Detail ist. Die Coaches setzen auf Spieler, die zuverlässig sind – und das ist Mallorys größte Stärke.
Wie realistisch ist der Durchbruch? Die Chancen waren selten besser. Die Colts suchen nach neuen Lösungen, die Tight-End-Position ist offen. Mallory hat alles, was es braucht, um mehr Spielzeit zu bekommen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob er diese Gelegenheit nutzen kann. Die Weichen sind gestellt – jetzt liegt es an ihm.
Mehr als nur Football: Die Person Will Mallory
Hinter dem Footballspieler steckt ein Mensch, der von klein auf gelernt hat, was es heißt, für seine Ziele zu arbeiten. Mallory ist kein Lautsprecher, sondern jemand, der lieber Taten sprechen lässt. Die Familie ist sein Rückhalt, der Sport seine Leidenschaft. In Jacksonville aufgewachsen, in Miami ausgebildet, heute Teil eines NFL-Teams – dieser Weg hat ihn geformt.
Sein Abschluss an der University of Miami zeigt, dass ihm auch abseits des Footballs Bildung wichtig ist. Im Team gilt er als ruhiger, aber engagierter Typ, der immer für seine Mitspieler da ist. Seine Geschichte ist die eines Kämpfers, der nie aufgibt – und gerade deshalb jetzt bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen.
Geduld zahlt sich aus?
Will Mallory steht für eine Art von NFL-Karriere, die selten im Rampenlicht steht. Kein Überflieger, kein Skandal, sondern ein Spieler, der sich alles erarbeiten musste. Zwei Jahre lang war Geduld gefragt. Jetzt ist die große Chance da – und Mallory hat alles, um sie zu nutzen.
Für die Colts könnte er mehr werden als nur ein weiterer Tight End. Seine Geschichte zeigt: Wer dranbleibt, bekommt irgendwann seine Gelegenheit. Im Football – wie im Leben – braucht es manchmal eben einen langen Anlauf, bis der Durchbruch gelingt.
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
2 | 3 | 3 | 37 | 26 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
IND
|
7 | 8 | 4 | 29 | 10 | 0 |
Totals | 9 | 11 | 7 | 66 | 26 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | DEN | 2 | 2 | 31 | 26 | 0 |
23 Aug. 2024 | CIN | 1 | 1 | 6 | 6 | 0 |
6 Okt. 2024 | JAX | 1 | 1 | 7 | 7 | 0 |
13 Okt. 2024 | TEN | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
20 Okt. 2024 | MIA | 1 | 1 | 5 | 5 | 0 |
27 Okt. 2024 | HOU | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 |
10 Nov. 2024 | BUF | 1 | 1 | 10 | 10 | 0 |
1 Dez. 2024 | NE | 1 | 1 | 7 | 7 | 0 |
15 Dez. 2024 | DEN | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |