John Ridgeway ist Defensive Tackle bei den New Orleans Saints – und längst mehr als ein Lückenfüller in der Rotation. Der 1,96 Meter große und 146 Kilogramm schwere Lineman steht für einen Spielertyp, der in der NFL selten geworden ist: Ein Arbeiter, der sich Schritt für Schritt Respekt erarbeitet, nie aufgibt und immer wieder neue Wege findet, um auf dem Feld zu bestehen. Heute ist Ridgeway ein Hoffnungsträger für die Saints-Defense. Doch sein Weg dorthin war alles andere als selbstverständlich.
Anders als viele andere Defensive Linemen seiner Generation wurde Ridgeway nicht als Star-Prospect gefeiert. Er kam nicht über Nacht in die NFL, sondern über Jahre voller Umwege, Rückschläge und Entscheidungen, die Mut erforderten. Gerade diese Geschichte macht ihn für die Saints so wertvoll: Wer nie den einfachen Weg hatte, ist bereit, jede Chance zu nutzen. Bei Ridgeway ist dieser Hunger spürbar – und genau das bringt ihn jetzt in eine Position, in der er endlich zeigen kann, was in ihm steckt.
Doch wie wurde aus einem unterschätzten College-Spieler ein Football-Profi, der heute in der NFL gefragt ist? Die Antwort liegt in Ridgeways ungewöhnlicher Karriere – und in der Art, wie er mit Herausforderungen umgeht.
Neues Kapitel bei den Saints: Endlich angekommen?
Seit seinem Wechsel zu den New Orleans Saints steht Ridgeway vor einer echten Bewährungsprobe – und zugleich vor seiner größten Chance. In einer Defensive Line, die immer wieder nach Verstärkung sucht, ist er längst mehr als nur Backup. Seine Rolle: Ein physisch starker Tackle, der in der Rotation für Entlastung sorgt, Lücken stopft und dem Laufspiel der Gegner das Leben schwer macht. Wer mit Coaches und Mitspielern spricht, hört schnell: Ridgeway wird geschätzt – für seine Arbeitsmoral, seine Vielseitigkeit und die Bereitschaft, sich in den Dienst des Teams zu stellen.
Für Ridgeway selbst fühlt sich diese Situation wie ein Neuanfang an. Nach Jahren voller Unsicherheit – von Entlassungen bis zu kurzfristigen Wechseln – bekommt er nun die Gelegenheit, sich zu beweisen. In New Orleans zählt nicht der Draft-Status, sondern die Leistung auf dem Feld. Viele sehen in ihm einen Spieler, der noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist. Doch diese Chance hat ihren Ursprung weit früher – in einer Karriere, die von Anfang an anders verlief als die vieler NFL-Kollegen.
Um zu verstehen, warum Ridgeway heute bei den Saints gefragt ist, lohnt sich der Blick zurück auf die Stationen, die ihn geformt haben. Denn der Grundstein für seine Spielweise wurde schon in der High School gelegt – und zwar nicht nur auf dem Footballfeld.
Vom Ringer zum NFL-Profi: Vier Jahre Anlauf
In Bloomington, Illinois, machte John Ridgeway schon früh auf sich aufmerksam. In der High School sammelte er Auszeichnungen als Footballspieler – doch mindestens genauso wichtig für seine Entwicklung war eine andere Sportart: Wrestling. Als Schwergewichts-Staatsmeister lernte Ridgeway, was es heißt, sich im direkten Duell durchzusetzen. Technik, Balance, Griffkraft – all das sollte ihm später auf dem Footballfeld helfen. Wer Ridgeway heute beobachtet, sieht noch immer den Ringer in seinen Bewegungen: tiefer Schwerpunkt, explosive Kraft, keine Scheu vor dem Kontakt.
Seine ersten College-Jahre verbrachte Ridgeway an der Illinois State University. Dort entwickelte er sich zu einem der besten Defensive Tackles der Missouri Valley Football Conference. Auszeichnungen wie das First-Team All-MVFC waren der Lohn für seine Leistungen – doch national blieb er lange unter dem Radar. Das änderte sich erst mit dem Wechsel zur University of Arkansas. Ein mutiger Schritt: Plötzlich musste er sich im härteren Umfeld der SEC beweisen, gegen Top-Talente aus dem ganzen Land. Ridgeway nahm die Herausforderung an, wurde Stammspieler und feierte mit Arkansas den Gewinn des Outback Bowls. 39 Tackles, 2 Sacks, 4 Tackles for Loss – Statistiken, die NFL-Scouts aufhorchen ließen.
Doch der Sprung ins Profigeschäft verlief alles andere als reibungslos. Im NFL Draft wurde Ridgeway erst in der fünften Runde von den Dallas Cowboys ausgewählt – ein klares Zeichen dafür, dass viele Teams Zweifel hatten, ob er den Sprung in die Liga schaffen würde. Die Zweifel schienen sich zunächst zu bestätigen: Nach nur wenigen Monaten wurde Ridgeway von den Cowboys entlassen. Für viele wäre das das Ende eines NFL-Traums gewesen. Für Ridgeway war es nur ein weiterer Ansporn.
Der steinige Weg: Zwischen Unsicherheit und Durchbruch
Nach seiner Entlassung bei den Cowboys fand Ridgeway schnell eine neue Heimat bei den Washington Commanders. Hier bekam er erstmals die Chance, regelmäßig in der NFL zu spielen. In seiner ersten Saison kam er auf 24 Tackles und einen erzwungenen Fumble – solide Werte für einen Spieler, der sich erst noch beweisen musste. Im folgenden Jahr steigerte er sich weiter, sammelte 31 Tackles und war ein fester Bestandteil der Rotation. Ridgeway nutzte jede Gelegenheit, um seinen Wert für das Team zu zeigen – egal, ob als Starter oder Backup.
Doch auch bei den Commanders war sein Platz nie wirklich sicher. Immer wieder musste er sich gegen neue Konkurrenz durchsetzen, sich auf veränderte Rollen einstellen und flexibel bleiben. Gerade diese Erfahrungen haben Ridgeway geformt. Wer in der NFL bestehen will, muss bereit sein, sich immer wieder neu zu beweisen – und genau das hat Ridgeway in Washington gezeigt. Seine Zeit bei den Commanders war geprägt von harter Arbeit, kleinen Erfolgen und dem ständigen Kampf um Spielzeit. Doch sie war auch die Vorbereitung auf den nächsten Schritt: den Wechsel zu den Saints.
Mit dem Wechsel nach New Orleans begann für Ridgeway ein neues Kapitel. Die Saints suchten nach Verstärkung in der Defensive Line – und fanden in Ridgeway einen Spieler, der nicht nur physisch, sondern auch mental die richtige Einstellung mitbrachte. In der Rotation der Saints-Defense ist er heute ein fester Bestandteil und bringt genau das mit, was das Team braucht: Zuverlässigkeit, Kampfgeist und die Fähigkeit, sich auf jede Situation einzustellen.
Station | Jahre | Spiele | Tackles | Sacks | Forced Fumbles |
---|---|---|---|---|---|
Illinois State | 2017–2020 | 34 | 102 | 1 | 0 |
Arkansas | 2021 | 13 | 39 | 2 | 0 |
Dallas Cowboys | 2022 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Washington Commanders | 2022–2024 | 31 | 55 | 0 | 1 |
New Orleans Saints | seit 2024 | – | – | – | – |
Die Zahlen zeigen: Ridgeway hat sich seinen Platz in der NFL über Jahre erarbeitet. Keine Sprünge, keine Wunderdurchbrüche – sondern stetiger Fortschritt und die Bereitschaft, jede Rolle anzunehmen, die das Team braucht. Heute profitiert er von diesen Erfahrungen: Die Saints setzen auf seine Vielseitigkeit, seine Technik und seine Einstellung. Ridgeway weiß, dass er immer wieder liefern muss – und genau das treibt ihn an.
Blick nach vorne: Die große Chance in New Orleans
Im Kader der Saints ist Ridgeway mehr als nur ein weiterer Name auf dem Depth Chart. Er bringt Qualitäten mit, die gerade in einer langen NFL-Saison den Unterschied machen können: Er ist robust gegen den Lauf, kann mehrere Positionen in der Line spielen und hat in den letzten Jahren gezeigt, dass er auch gegen NFL-Topspieler bestehen kann. Coaches loben seine Lernbereitschaft – und Teamkollegen schätzen seine Hartnäckigkeit.
Für Ridgeway selbst ist klar: Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Nach Jahren als Journeyman in der Liga will er sich in New Orleans dauerhaft beweisen. Die Voraussetzungen sind da: Ridgeway ist gesund, physisch auf dem Höhepunkt und hat mit den Saints ein Team gefunden, das auf seine Stärken baut. Die nächsten Monate werden zeigen, ob er den nächsten Schritt machen kann – vielleicht sogar in Richtung Stammplatz.
Doch egal, wie viele Snaps er am Ende bekommt: Ridgeway hat längst bewiesen, dass er in der NFL bestehen kann. Aus dem unterschätzten Spätstarter ist ein Spieler geworden, auf den sich Coaches verlassen. Seine Geschichte steht für Durchhaltewillen und den Glauben an den eigenen Weg – auch wenn der nicht immer gerade verläuft.
- Geboren: 7. Mai 1999, Bloomington, Illinois
- Größe/Gewicht: 1,96 m / 146 kg
- High School: Bloomington HS (Staatsmeister im Schwergewichtsringen)
- College: Illinois State (2017–2020), Arkansas
- NFL-Teams: Dallas Cowboys, Washington Commanders, New Orleans Saints
- NFL-Stats bis 2024: 70 Tackles, 1 Forced Fumble, 3 Pass Deflections
- Vertrag: Rookie-Deal bei den Cowboys (4 Jahre/3,9 Mio. USD), aktuelle Details nicht öffentlich
- Abschluss: University of Arkansas
- Heimat: Bloomington, Illinois
John Ridgeway steht für eine Karriere, wie sie in der NFL selten geworden ist. Kein Hype, kein einfacher Weg – aber jede Station hat ihn stärker gemacht. Heute ist er bei den Saints angekommen. Und wenn seine Entwicklung eines zeigt, dann das: Wer nie aufgibt, bekommt irgendwann die Chance, die er verdient.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
WAS
|
1 | 3 | 3 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
NO
|
11 | 15 | 8 | 0 |
Totals | 12 | 18 | 11 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
26 Aug. 2024 | NE | 3 | 3 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
22 Sep. 2024 | PHI | 1 | 0 | 0 |
8 Okt. 2024 | KC | 2 | 0 | 0 |
13 Okt. 2024 | TB | 2 | 1 | 0 |
18 Okt. 2024 | DEN | 1 | 1 | 0 |
27 Okt. 2024 | LAC | 2 | 2 | 0 |
10 Nov. 2024 | ATL | 1 | 0 | 0 |
17 Nov. 2024 | CLE | 1 | 1 | 0 |
1 Dez. 2024 | LA | 1 | 0 | 0 |
8 Dez. 2024 | NYG | 1 | 0 | 0 |
15 Dez. 2024 | WAS | 2 | 2 | 0 |
24 Dez. 2024 | GB | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |