Owen Pappoe ist Linebacker bei den Arizona Cardinals – und längst mehr als nur ein Name auf dem Spielberichtsbogen. In seiner dritten NFL-Saison hat sich der einstige College-Star als verlässliche Stütze im Kader bewiesen. Als Backup-Linebacker und wichtiger Special Teams-Spieler bringt Pappoe eine Mischung aus Athletik, Schnelligkeit und Hartnäckigkeit aufs Feld, die im modernen Football gefragt ist. Sein Weg in die NFL war von Anfang an von hohen Erwartungen geprägt, doch heute überzeugt er vor allem durch seine Lernbereitschaft und seinen Einsatzwillen. Wie wurde aus dem gehypten Fünf-Sterne-Rekrut ein Profi, der sich im Haifischbecken NFL behauptet? Die Antwort liegt in Pappoes Werdegang – und in seiner Fähigkeit, sich immer wieder neu zu beweisen.
Vom Top-Talent aus Georgia zum verlässlichen Backup in Arizona – Pappoes Karriere ist die Geschichte eines Spielers, der früh im Rampenlicht stand und sich dennoch nie auf seinem Talent ausgeruht hat. Stattdessen hat er sich mit jedem Schritt nach oben an neue Herausforderungen angepasst und seine Rolle immer wieder neu definiert. Gerade in einer Liga, in der nur wenige College-Stars wirklich ankommen, ist das keine Selbstverständlichkeit. Doch Pappoe hat es geschafft – und ist heute ein Beispiel dafür, wie wertvoll Spezialisten abseits der Schlagzeilen für ein NFL-Team sein können.
Doch wie kam es eigentlich dazu, dass aus dem gefeierten Nachwuchsstar ein Profi wurde, der sich auch im zweiten Glied nicht zu schade ist, alles zu geben? Pappoes Durchbruch im zweiten NFL-Jahr liefert die Antwort.
Durchbruch im zweiten Jahr: Mehr Verantwortung, mehr Einfluss
Der Schritt vom College in die NFL ist für viele Talente ein Sprung ins Ungewisse. Auch Owen Pappoe musste sich nach seiner Auswahl in der fünften Runde des Drafts neu beweisen. In seiner ersten Saison bei den Cardinals war er vor allem als Backup und Special Teamer gefragt – 16 Einsätze, ein Start, 11 Tackles, dazu eine Passverteidigung. Solide Zahlen, aber noch keine Geschichte für die großen Schlagzeilen.
Im zweiten Jahr änderte sich das Bild. Pappoe bekam mehr Vertrauen, mehr Snaps und mehr Verantwortung in den Special Teams – und nutzte seine Chancen. Mit 28 Tackles (davon 14 solo), zwei Passverteidigungen und einem erzwungenen Fumble zeigte er, dass er nicht nur Lücken stopfen, sondern auch Big Plays liefern kann. Besonders auffällig: Seine Geschwindigkeit und sein Instinkt, mit denen er auch in kritischen Situationen zur Stelle war. Die Coaching-Staff lobte nicht nur seine Athletik, sondern vor allem seine Lernkurve. Der ehemalige College-Kapitän hatte sich an das Tempo und die Physis der NFL angepasst – und sich so einen festen Platz im Kader gesichert.
Diese Entwicklung kam nicht aus dem Nichts. Wer Pappoes Karriere verfolgt hat, weiß: Schon früh musste er lernen, mit Druck und Rückschlägen umzugehen. Der Grundstein für seine heutige Rolle wurde in Georgia und an der Auburn University gelegt.
Geboren für Football: Vom Wunderkind in Georgia zum College-Leader
Owen Pappoes Football-Reise begann an der Grayson High School in Loganville, Georgia. Schon hier fiel er als Ausnahmetalent auf – 121 Tackles als Senior, Einladung zum Under Armour All-America Game und der Status als Fünf-Sterne-Rekrut. Colleges aus dem ganzen Land buhlten um seine Unterschrift, doch Pappoe entschied sich für Auburn. Dort wartete die nächste Stufe: Football auf höchstem College-Niveau, Woche für Woche vor zehntausenden Zuschauern.
Bei den Tigers zeigte Pappoe von Beginn an, warum er zu den begehrtesten Talenten des Landes gehörte. In seinem ersten Jahr sammelte er 49 Tackles und zwei Sacks, im zweiten Jahr steigerte er sich auf 93 Tackles und vier Sacks. Doch nicht immer lief alles nach Plan. Verletzungen warfen ihn im dritten Jahr zurück, Pappoe verpasste einen Großteil der Saison. Statt zu hadern, kämpfte er sich zurück – und übernahm als Teamkapitän Verantwortung. In seinem Abschlussjahr führte er das Team erneut mit 93 Tackles an, sammelte zwei Sacks und eine Interception. Die Auszeichnung als Halbfinalist für den Butkus Award, der jährlich an den besten Linebacker des Landes vergeben wird, war die logische Folge.
Jahr | Team | Spiele | Tackles | Sacks | Interceptions | Auszeichnungen |
---|---|---|---|---|---|---|
2019 | Auburn | 13 | 49 | 2 | 0 | - |
2020 | Auburn | 11 | 93 | 4 | 0 | - |
2021 | Auburn | 5 | 23 | 1 | 0 | Teamkapitän |
2022 | Auburn | 12 | 93 | 2 | 1 | Teamkapitän, Butkus Award Halbfinalist |
Die College-Statistik zeigt: Pappoe war nicht nur Leistungsträger, sondern auch Führungsspieler. Sein Weg in die NFL war damit geebnet – doch der Sprung ins Profigeschäft brachte neue Herausforderungen mit sich.
Neustart in der NFL: Anpassung, Konkurrenz und der Weg zum Spezialisten
Als Pappoe im Draft 2023 von den Arizona Cardinals gezogen wurde, kannte sein Name jeder College-Fan. Doch in der NFL zählt nicht der Hype, sondern die Leistung auf dem Platz. Pappoe musste sich an ein neues Spieltempo, komplexere Systeme und vor allem an physisch stärkere Gegner gewöhnen. Mit 1,83 Metern und 102 Kilogramm bringt er für einen Linebacker in der NFL zwar eine enorme Schnelligkeit – sein 40-Yard-Dash von 4,39 Sekunden beim Combine sorgte für Aufsehen –, doch körperlich gilt er als eher klein für seine Position. Viele Experten fragten sich: Kann er sich auf dem höchsten Level durchsetzen?
Die Antwort lieferte Pappoe auf seine Art: Mit Fleiß, Lernbereitschaft und jeder Menge Einsatz in den Special Teams. Von Beginn an wusste er, dass er sich nicht auf seine College-Erfolge verlassen konnte. Stattdessen nahm er jede Rolle an, die ihm angeboten wurde – egal ob als Backup-Linebacker oder als Gunner und Tackler in den Special Teams. Gerade diese Vielseitigkeit machte ihn für die Cardinals wertvoll. In seinen ersten beiden Saisons sammelte er 39 Tackles, drei Passverteidigungen und einen erzwungenen Fumble – Werte, die den Coaches zeigen, dass auf ihn Verlass ist.
Der Weg dorthin war nicht immer einfach. Verletzungen im College hatten Spuren hinterlassen, dazu kam die permanente Konkurrenz um Kaderplätze. Doch Pappoe ließ sich davon nie entmutigen. Seine Familie, mit Wurzeln in Liberia, gab ihm Rückhalt. Auch seine Ausbildung an der Auburn University – er studierte Sportwissenschaften – half ihm, den Körper besser zu verstehen und gezielt zu trainieren. Die Mischung aus sportlichem Talent, Disziplin und familiärem Support zahlte sich aus.
Wertvoller Spezialist – und das nächste Ziel vor Augen
Nach zwei Jahren in Arizona ist Pappoe fester Bestandteil der Defensive Rotation und der Special Teams. Sein Vertrag läuft noch zwei Jahre, das Gehalt steigt von Jahr zu Jahr – ein Zeichen für das Vertrauen des Teams. Pappoe ist fit, einsatzbereit und bei Coaches wie Mitspielern gleichermaßen geschätzt. Seine Rolle als Spezialist bietet ihm die Chance, in entscheidenden Momenten Akzente zu setzen und sich weiterzuentwickeln.
Jahr | Team | Spiele | Starts | Tackles | Passverteidigungen | Erzwungene Fumbles |
---|---|---|---|---|---|---|
2023 | Cardinals | 16 | 1 | 11 (5 solo) | 1 | 0 |
2024 | Cardinals | 16 | 1 | 28 (14 solo) | 2 | 1 |
Gesamt (NFL) | 39 (19 solo) | 3 | 1 |
- Vierjahresvertrag (2023–2026)
- Gehalt 2023: 750.000 US-Dollar
- Gehalt 2024: 915.000 US-Dollar
- Gehalt 2025: 1.030.000 US-Dollar
- Gehalt 2026: 1.145.000 US-Dollar
Die Zahlen belegen: Pappoe hat sich seinen Platz im Team verdient. Doch der nächste Schritt ist bereits im Visier. Mit jedem Snap wächst seine Erfahrung, mit jedem Spiel verbessert er sein Football-Verständnis. Die Chancen auf mehr Einsatzzeit in der Defense stehen gut, vor allem wenn Verletzungen oder Systemumstellungen neue Möglichkeiten eröffnen. Pappoe gilt als Spieler, der sich nie mit dem Status quo zufriedengibt. Sein Ziel: Noch mehr Einfluss auf das Spiel nehmen, vielleicht sogar als Starter auflaufen.
Auch abseits des Feldes bleibt Pappoe bodenständig. Seine Wurzeln in Georgia und die Verbindung zur liberianischen Familie geben ihm Halt. Das Studium der Sportwissenschaften hat ihm nicht nur für die eigene Karriere, sondern auch für ein mögliches Engagement nach der aktiven Laufbahn Perspektiven eröffnet. Viele junge Spieler schauen zu ihm auf – nicht, weil er die meisten Schlagzeilen macht, sondern weil er Tag für Tag an sich arbeitet und jede Aufgabe ernst nimmt.
Vom Hype zum Herzstück – Pappoe als Vorbild für junge Talente
Owen Pappoe ist das Beispiel eines Spielers, der früh im Fokus stand und trotzdem nie den Boden unter den Füßen verlor. Sein Weg in die NFL ist geprägt von Talent, aber noch mehr von harter Arbeit, Anpassung und der Bereitschaft, immer wieder neu zu lernen. Vom gehypten Fünf-Sterne-Talent zum zuverlässigen Spezialisten im Profi-Kader – diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, sich nicht auf Erfolgen auszuruhen.
Für junge Footballer liefert Pappoe eine klare Botschaft: Der Weg nach oben ist selten gerade, und nicht jeder College-Star wird zum NFL-Star. Doch wer bereit ist, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen, an Schwächen zu arbeiten und auch abseits der Scheinwerfer alles zu geben, kann im Profigeschäft bestehen. Pappoe hat sich mit Disziplin und Einsatz durchgesetzt – und ist heute ein fester Bestandteil der Cardinals.
Seine Karriere bleibt spannend. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob aus dem Spezialisten noch mehr wird. Klar ist: Owen Pappoe ist einer, den man sich merken sollte – nicht wegen der größten Schlagzeilen, sondern wegen seiner Art, Football zu leben.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
ARI
|
2 | 6 | 3 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
ARI
|
11 | 28 | 18 | 0 |
Totals | 13 | 34 | 21 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | NO | 4 | 3 | 0 |
18 Aug. 2024 | IND | 2 | 0 | 0 |
8 Sep. 2024 | BUF | 4 | 1 | 0 |
15 Sep. 2024 | LA | 3 | 3 | 0 |
22 Sep. 2024 | DET | 5 | 4 | 0 |
13 Okt. 2024 | GB | 1 | 1 | 0 |
27 Okt. 2024 | MIA | 2 | 1 | 0 |
3 Nov. 2024 | CHI | 5 | 4 | 0 |
10 Nov. 2024 | NYJ | 0 | 0 | 0 |
24 Nov. 2024 | SEA | 1 | 1 | 0 |
15 Dez. 2024 | NE | 1 | 1 | 0 |
22 Dez. 2024 | CAR | 5 | 2 | 0 |
29 Dez. 2024 | LA | 1 | 0 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |