Puka Nacua

Puka Nacua zählt heute zu den Gesichtern der Los Angeles Rams. In seiner dritten NFL-Saison ist er nicht nur einer der produktivsten Receiver der Liga, sondern auch ein Vorbild für viele junge Spieler. Nach überstandener Knieverletzung und an der Seite von Davante Adams prägt er die Offensive der Rams wie kaum ein anderer. Was Nacua so besonders macht? Sein Weg in die NFL war alles andere als vorgezeichnet – und genau darin liegt seine Faszination.

Wer Nacua heute sieht, erlebt einen selbstbewussten Wide Receiver, der jede Verteidigung vor Aufgaben stellt. Doch dieser Status als Leistungsträger kommt nicht von ungefähr. Um zu verstehen, wie aus einem kaum beachteten Draftpick ein NFL-Star wurde, lohnt sich ein Blick zurück auf den Anfang seiner Reise.

Vom Fünftrundenpick zum NFL-Rekordhalter

Die meisten NFL-Stars werden in den ersten Runden des Drafts ausgewählt, mit großen Erwartungen und Vorschusslorbeeren. Bei Puka Nacua war das anders. In der fünften Runde von den Rams geholt, galt er für viele Experten als Ergänzungsspieler – ein Risiko, das man eingehen kann, aber nicht muss. Im Receiver-Room der Rams wartete harte Konkurrenz, und die wenigsten hätten darauf gewettet, dass der Junge aus Utah so schnell für Furore sorgen würde.

Doch Nacua nutzte seine Chance. Gleich in seiner Rookie-Saison stellte er mehrere NFL-Rekorde auf. Kein anderer Receiver fing in seinem ersten Jahr mehr Yards als er. Auch die Anzahl seiner Receptions in einem Spiel ist bis heute unerreicht für einen Rookie. Die NFL wurde auf ihn aufmerksam, die Rams bauten ihre Offensive um ihn herum auf – und Nacua wurde zum Pro Bowler und Second-Team All-Pro.

Mit diesen Zahlen war klar: Hier spielt kein gewöhnlicher Fünftrundenpick. Doch dieser Durchbruch hatte eine lange Vorgeschichte. Die Basis für diese Erfolge wurde schon Jahre zuvor gelegt.

Vier Jahre Anlauf: Von Utah nach Los Angeles

Nacuas Football-Reise begann in Orem, Utah. In einer sportbegeisterten Familie mit fünf Geschwistern entwickelte er früh eine Leidenschaft für den Ballsport. Schon an der Orem High School zeigte er außergewöhnliches Talent, doch der Weg zum Profi war steinig. Nach dem Schulabschluss zog es ihn zunächst an die University of Washington. Die ersten beiden College-Jahre waren geprägt von Verletzungen und wenigen Highlights. Es folgte ein Wechsel zu Brigham Young University (BYU) – und mit ihm die Wende.

Bei BYU blühte Nacua auf. In 32 Spielen sammelte er über 1.700 Yards und 14 Touchdowns. Plötzlich stand sein Name in den Notizbüchern der Scouts. Trotzdem reichte es im NFL Draft nur für die fünfte Runde. Viele Teams zweifelten an seiner Explosivität und seiner Beständigkeit. Die Rams aber griffen zu – ein Glücksgriff, wie sich später zeigte.

• 32 College-Spiele (Washington & BYU)
• 107 Receptions, 1.749 Yards, 14 Touchdowns
• Sportliche Familie, enge Bindung zu den Brüdern

Die Erfahrungen aus College und Familie zahlten sich aus, als Nacua in die NFL kam. Doch auch nach seinem kometenhaften Start blieben Rückschläge nicht aus.

Rückschläge, Comeback und neue Führungsrolle

Die zweite NFL-Saison brachte die erste große Herausforderung: eine Knieverletzung zwang Nacua zu einer längeren Pause. Für viele junge Spieler wäre das ein Karriereknick gewesen. Nicht so für ihn. Nach erfolgreicher Reha kehrte Nacua zurück – und knüpfte sofort an seine alten Leistungen an. In nur elf Spielen sammelte er fast 1.000 Yards, war wieder eine feste Anspielstation und zeigte der Liga, dass er nicht so leicht aus dem Tritt zu bringen ist.

Mit der Verpflichtung von Davante Adams veränderte sich die Dynamik im Receiver-Room der Rams. Nacua profitierte von der Erfahrung des Routiniers, entwickelte sich selbst zum Führungsspieler und übernahm zunehmend Verantwortung – auf und neben dem Platz. Der Druck, nach der Verletzung sofort wieder abzuliefern, war groß. Doch Nacua begegnete ihm mit der gleichen Gelassenheit, die ihn schon als Rookie ausgezeichnet hatte. Seine mentale Stärke und sein Ehrgeiz machten ihn zum Vorbild für jüngere Teamkollegen.

Heute ist Nacua nicht nur Leistungsträger, sondern auch Mentor. Die jüngeren Receiver schauen zu ihm auf, die Coaches schätzen seine Professionalität. Die Rams setzen auf seine Fähigkeiten, wenn es darum geht, Spiele zu entscheiden.

Schlüsselspieler mit klaren Zielen: Gegenwart und Zukunft

Inzwischen ist Puka Nacua im dritten Jahr seines Rookie-Vertrags angekommen. Er ist der führende Wide Receiver der Rams, spielt eine zentrale Rolle in der Offensive und bleibt auch nach der Ankunft von Davante Adams unersetzlich. Seine Zahlen sprechen für sich, doch noch wichtiger ist seine Bedeutung für das Teamgefüge.

Nacua denkt dabei schon weiter. Inspiriert von Vorbildern wie Aaron Donald plant er, seine Karriere mit 30 Jahren zu beenden. Bis dahin will er auf dem Feld alles geben – danach stehen Familie und neue Projekte im Fokus. Immobilien und Gastronomie reizen ihn ebenso wie die Zeit mit seinen Geschwistern. Für die Rams und ihre Fans ist klar: Noch einige Jahre wird Nacua die Offensive prägen – und vielleicht weitere Rekorde aufstellen.

Sein Werdegang ist längst mehr als die Geschichte eines Spätstarters. Nacua hat sich Respekt und Anerkennung erarbeitet, ist ein Fixpunkt in der NFL und setzt Maßstäbe für die nächste Generation.

Profile, Zahlen & Rekorde

• Familie: fünf Geschwister, sportlicher Hintergrund
• Pläne nach der NFL: Immobilien, Gastronomie, Familienzeit

Puka Nacuas Geschichte zeigt: Auch als Spätstarter kann man in der NFL ganz nach oben kommen. Mit Talent, Ehrgeiz und dem Willen, aus jedem Rückschlag zu lernen, ist er zum Herzstück der Rams-Offensive geworden – und bleibt für viele junge Spieler ein Vorbild.