Ben Niemann gehört zu jenen Spielern, die selten im Rampenlicht stehen – und doch für ihre Teams unverzichtbar sind. Im aktuellen Kader der Detroit Lions bringt er genau das mit, was NFL-Coaches schätzen: Verlässlichkeit, Vielseitigkeit und die Bereitschaft, jede Aufgabe anzunehmen, die das Team braucht. Als Backup-Linebacker und Spezialist für Special Teams ist Niemann der Prototyp des Rollenspielers, ohne den kein Kader auskommt. Sein Weg in die Liga war alles andere als vorgezeichnet – und genau das macht seine Geschichte so besonders.
Viele NFL-Karrieren beginnen mit einem frühen Draft-Pick und hohen Erwartungen. Bei Ben Niemann war es anders. Er musste sich jede Chance hart erarbeiten, angefangen mit einem Platz auf dem 90-Mann-Roster, der für viele nur ein kurzer Zwischenstopp ist. Heute steht Niemann für einen Spielertyp, der in der NFL oft unterschätzt wird – bis es darauf ankommt, verlässlich zu liefern. Doch wie konnte sich ein unscheinbarer College-Spieler aus Iowa über Jahre hinweg in der härtesten Football-Liga der Welt behaupten?
Vom overlooked Talent zum Kämpfer: Niemanns langer Weg in die NFL
Wer Ben Niemann heute sieht, erkennt schnell die Spuren eines langen Football-Lebens. Geboren in Des Moines, aufgewachsen in Illinois, war er schon in der High School mehr als nur ein Mitläufer. An der Sycamore High School spielte er gleich auf beiden Seiten des Balls und wurde zweimal ins All-State-Team gewählt – als Wide Receiver und als Safety. Schon damals zeigte sich sein Gespür für das Spiel, seine Vielseitigkeit und sein Wille, immer einen Schritt mehr zu gehen als andere.
Der Weg führte ihn weiter zur University of Iowa, wo Niemann als Linebacker schnell zum Führungsspieler avancierte. In vier Jahren sammelte er über 200 Tackles, stoppte Gegner hinter der Line of Scrimmage und glänzte mit Spielintelligenz. Trotzdem blieb ihm die große Anerkennung zunächst verwehrt. Im Draft fand sich Niemann auf keiner Liste wieder – ein Rückschlag, der viele Talente entmutigt. Doch genau hier zeigte sich sein Charakter. Statt aufzugeben, setzte er alles auf eine Karte und unterschrieb als Undrafted Free Agent bei den Kansas City Chiefs.
Diese Entscheidung war der erste große Schritt in eine Karriere, die von Anfang an ein ständiger Kampf um Anerkennung war. Wer nicht gedraftet wird, muss sich doppelt beweisen – im Camp, im Training, bei jedem Snap. Für Niemann wurde diese Herausforderung zum Antrieb, sich in der NFL zu behaupten.
Durchbruch bei den Chiefs: Vom Underdog zum wertvollen Baustein
Die ersten Jahre in Kansas City waren für Niemann ein Lehrstück in Sachen Geduld und Einsatzbereitschaft. Als Special Teamer und Backup-Linebacker bekam er seine ersten Einsätze – und nutzte jede Gelegenheit, um sich zu zeigen. In seinem zweiten Jahr war er bei fast jedem Kickoff und Punt auf dem Feld, brachte Gegner mit sicheren Tackles zu Boden und bewies, dass er sich auch gegen die Besten behaupten kann.
Der Lohn für seinen Fleiß kam schneller als viele erwartet hatten: Mit den Chiefs durfte Niemann einen Super Bowl gewinnen. In der Saison, in der Kansas City den Titel holte, war er ein fester Bestandteil der Special Teams und immer dann gefragt, wenn es eng wurde. Für einen Spieler, der nie als Star galt, war das der endgültige Beweis, dass auch Rollenspieler Spiele entscheiden können.
In vier Jahren bei den Chiefs entwickelte sich Niemann zum Musterbeispiel für Zuverlässigkeit. 62 Einsätze, davon 12 als Starter, sprechen für sich. Immer wieder sprang er ein, wenn Verletzungen oder Ausfälle andere Linebacker stoppten. Seine Vielseitigkeit und sein Football-IQ machten ihn zu einer festen Größe im Kader – auch wenn die großen Schlagzeilen meist andere schrieben.
Doch in der NFL steht kaum ein Kader für immer. Nach vier Jahren in Kansas City war es Zeit für eine neue Herausforderung. Niemann musste sich erneut beweisen – diesmal bei anderen Teams, in neuen Rollen und mit noch mehr Verantwortung.
Neue Teams, neue Aufgaben: Niemanns Spezialistentum als Schlüssel
Nach seiner Zeit bei den Chiefs wechselte Niemann zu den Arizona Cardinals und bekam dort die Chance, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. In Arizona stand er häufiger als Starter auf dem Feld und zeigte, dass er nicht nur als Special Teamer, sondern auch als Linebacker auf NFL-Niveau bestehen kann. 17 Spiele, 9 Starts und zahlreiche Tackles sprechen eine klare Sprache: Niemann ist mehr als ein Lückenfüller.
Das folgende Jahr brachte neue Herausforderungen. Nach kurzen Stationen bei den Titans und auf dem Practice Squad der Broncos musste Niemann flexibel bleiben. Er wurde entlassen, zurückgeholt und schließlich in den aktiven Kader befördert. Sieben Spiele für die Broncos kamen so zusammen – wieder ein Beweis dafür, dass auf Niemann Verlass ist, egal wie turbulent die Saison auch verläuft.
Mit dem Wechsel zu den Detroit Lions setzte Niemann seine Reise fort. Sein Einjahresvertrag zeigt: Teams setzen auf seine Erfahrung und seinen Teamgeist, gerade wenn es um die Tiefe im Kader und die Qualität der Special Teams geht. Auch bei den Lions ist seine Rolle klar definiert: Backup-Linebacker, Mentor für jüngere Spieler und Leistungsträger bei Kickoff und Punt.
Über all diese Stationen hinweg zeigt sich ein roter Faden: Niemann nimmt jede neue Aufgabe an, lernt schnell und bleibt für seine Coaches berechenbar. Gerade diese Qualitäten machen ihn zu einem Spezialisten – nicht für große Show, sondern für die kleinen Dinge, die am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden.
Jahr | Team | Spiele | Starts | Tackles | Sacks | Forced Fumbles | Fumble Recoveries |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Kansas City | 4 Saisons | 62 | 12 | 142 | 2 | 1 | 5 |
Arizona | 1 Saison | 17 | 9 | 70 | 0 | 0 | 2 |
Denver | 1 Saison | 7 | 0 | 18 | 0 | 0 | 0 |
Detroit | 1 Saison | ? | ? | ? | ? | ? | ? |
Die Zahlen zeigen: Niemann ist kein Spieler für die Schlagzeilen, aber ein fester Wert im Kader. Mit insgesamt 264 Tackles, 2 Sacks und 7 Fumble Recoveries liefert er zuverlässig ab – egal, bei welchem Team. Sein Wert liegt vor allem in der Tiefe des Kaders und der Qualität der Special Teams, wo er immer wieder neue Maßstäbe setzt.
Die Basis seines Erfolgs: Familie, Zahlen und Football-Verstand
Hinter Niemanns Karriere steckt mehr als nur Talent. Football liegt bei den Niemanns in der Familie: Sein Vater Jay arbeitet als Assistenztrainer an der University of Iowa, sein Bruder Nick läuft als Linebacker für die Houston Texans auf. Diese Verbindung zum Sport prägt Ben Niemann seit Kindertagen. Schon früh lernte er, was Disziplin, Teamgeist und harte Arbeit bedeuten.
Auch die Zahlen sprechen für seinen Weg. Niemann bringt alle physischen Voraussetzungen für einen modernen Linebacker mit: 1,88 Meter, 106 Kilo, dazu die nötige Athletik, um sowohl gegen den Lauf als auch im Passspiel zu bestehen. In Iowa sammelte er über vier College-Jahre 201 Tackles, 17 Tackles for Loss und wurde zweimal mit All-Big Ten Honorable Mentions ausgezeichnet – ein klares Zeichen für seine Führungsqualitäten schon auf College-Niveau.
Jahr | Team | Gehalt (USD) |
---|---|---|
Kansas City | 4 Saisons | ~4,5 Mio. |
Arizona | 1 Saison | 1,1 Mio. |
Denver | 1 Saison | ~0,6 Mio. |
Detroit | 1 Saison | 1,125 Mio. |
Auch finanziell hat sich sein langer Weg ausgezahlt. Mit über 6,7 Millionen Dollar Karriere-Einnahmen und einem Höchstgehalt von rund 1,5 Millionen pro Jahr beweist Niemann, dass auch Rollenspieler in der NFL ihren Wert haben – und diesen Schritt für Schritt verdienen müssen.
All diese Erfahrungen machen ihn heute zu einem Spieler, der nicht nur auf dem Feld, sondern auch in der Kabine gefragt ist. Jüngere Mitspieler profitieren von seinem Wissen, Coaches schätzen seine Professionalität.
Gegenwart und Ausblick: Niemanns Zukunft als Spezialist und Mentor
Im Kader der Detroit Lions ist Niemann heute vor allem eines: ein verlässlicher Baustein im Hintergrund. Seine Rolle als Backup-Linebacker und Special-Teams-Leader gibt dem Team Sicherheit – gerade dann, wenn Verletzungen oder Ausfälle die Tiefe des Kaders auf die Probe stellen. Für jüngere Spieler ist er ein Vorbild, das zeigt: Auch ohne große Draft-Story kann man in der NFL Fuß fassen, wenn man bereit ist, für jede Chance zu kämpfen.
Seine Vertragssituation bleibt offen, doch eines ist klar: Solange Teams Wert auf Tiefe, Erfahrung und professionelle Einstellung legen, wird ein Spieler wie Ben Niemann gefragt bleiben. Vielleicht winkt sogar noch einmal ein neues Abenteuer – als erfahrener Mentor für die nächste Generation oder als Spezialist, der in entscheidenden Momenten zur Stelle ist.
Ben Niemanns Weg beweist: Es braucht keinen Glamour, um in der NFL zu bestehen. Wer bereit ist, jede Aufgabe anzunehmen, immer wieder Neues zu lernen und auch in schwierigen Momenten nicht aufzugeben, wird am Ende belohnt. Genau das macht Niemann zum Paradebeispiel für den Wert eines Spezialisten – und zu einem Spieler, den jedes Team gerne im Kader hat.
Tournament Stage | Team | GP | Fmbl |
---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
DET
|
2 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
DET
|
11 | 0 |
Totals | 13 | 0 |
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
DET
|
2 | 7 | 4 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
DET
|
11 | 25 | 11 | 0 |
Totals | 13 | 32 | 15 | 0 |
Datum | VS | Fum |
---|---|---|
22 Dez. 2024 | CHI | 0 |
Datum | VS | Fum |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
9 Aug. 2024 | NYG | 2 | 2 | 0 |
17 Aug. 2024 | KC | 5 | 2 | 0 |
22 Sep. 2024 | ARI | 2 | 1 | 0 |
1 Okt. 2024 | SEA | 2 | 1 | 0 |
20 Okt. 2024 | MIN | 1 | 1 | 0 |
27 Okt. 2024 | TEN | 2 | 0 | 0 |
11 Nov. 2024 | HOU | 2 | 1 | 0 |
17 Nov. 2024 | JAX | 2 | 1 | 0 |
24 Nov. 2024 | IND | 1 | 0 | 0 |
28 Nov. 2024 | CHI | 1 | 1 | 0 |
15 Dez. 2024 | BUF | 5 | 2 | 0 |
22 Dez. 2024 | CHI | 4 | 2 | 0 |
31 Dez. 2024 | SF | 3 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |