Kamren Curl trägt das Jersey der Los Angeles Rams – als Starting Safety, der längst zu einer festen Größe im Backfield gereift ist. In seiner zweiten Saison bei den Rams ist er gesund, spielt konstant auf hohem Niveau und gibt der Defense Sicherheit. Ein Leistungsträger, der sich durchgesetzt hat – und das, obwohl ihm zu Beginn kaum jemand diese Karriere zugetraut hätte. Denn Curl steht für einen seltenen Weg: Von den letzten Reihen des NFL-Drafts bis ins Herz einer Defense. Seine Geschichte ist ein Lehrstück darüber, wie Beharrlichkeit, Lernwille und innere Stärke einen unterschätzten Spieler zum Rückgrat eines Teams machen können.
Schon beim Blick auf seine Karriere fällt auf: Curl hat nie den direkten Sprung ins Rampenlicht geschafft. Stattdessen arbeitete er sich Schritt für Schritt nach oben – immer dann, wenn andere nicht mehr an ihn glaubten. Heute ist er nicht nur für die Rams wertvoll, sondern auch ein Beispiel für viele junge Profis, die ihren Namen erst noch bekannt machen wollen. Wie kam es dazu, dass ausgerechnet ein Siebtrunden-Pick wie Kamren Curl in der NFL durchstartet? Die Antwort liegt in den entscheidenden Stationen seines ungewöhnlichen Werdegangs.
Unterschätzt von Anfang an: Der lange Weg zum Profi
Kamren Curl stammt aus Muskogee, Oklahoma. In der High School galt er als talentiert, aber nicht als Ausnahmespieler – ein solider Drei-Sterne-Rekrut, der Angebote von mehreren Colleges bekam, aber nie die ganz große Aufmerksamkeit. Curl entschied sich für die University of Arkansas. Dort begann er als Cornerback, wechselte später auf die Safety-Position und musste sich immer wieder neu beweisen. Die College-Jahre waren geprägt von Lernphasen und Rückschlägen, aber auch von stetigem Fortschritt. In seiner letzten Saison bei den Razorbacks legte er mit 76 Tackles, zwei Interceptions und zwei Sacks die Basis für einen möglichen NFL-Einstieg.
Beim Draft wurde Curl dennoch fast übersehen. Erst in der siebten Runde griff das Washington Football Team zu, als der Großteil der Talente schon vergeben war. Kaum jemand rechnete mit einem Starter. Doch Curl ließ sich davon nicht beirren. Im Gegenteil: Die niedrigen Erwartungen motivierten ihn, jede Trainingseinheit und jede Chance auf dem Feld für sich zu nutzen.
Diese Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Schon in seiner ersten NFL-Saison kam Curl früher als gedacht zum Einsatz – und das ausgerechnet, weil sich Stammkräfte verletzten. Plötzlich stand der Rookie auf dem Platz, musste Verantwortung übernehmen und war sofort gefordert. Mit 88 Tackles, drei Interceptions und zwei Sacks setzte er ein Ausrufezeichen. Der Grundstein für seine NFL-Karriere war gelegt.
Vier Jahre Anlauf: Vom Ersatzmann zum festen Starter
Doch ein gutes Rookie-Jahr garantiert noch keinen Stammplatz. Curl wusste, dass er sich immer wieder aufs Neue beweisen musste. Die Jahre in Washington waren geprägt von Wechseln im Trainerstab, neuen Defensivsystemen und starker Konkurrenz im Kader. Viele Spieler hätten unter diesen Bedingungen den Anschluss verloren. Doch Curl zeigte, dass er mit Veränderungen umgehen kann. Er passte sich an, lernte neue Rollen, arbeitete an seiner Technik und wurde immer zuverlässiger.
Die Zahlen sprechen für sich: In seiner dritten Saison knackte Curl erstmals die Marke von 100 Tackles, im Jahr darauf erzielte er mit 115 Tackles einen persönlichen Bestwert. Das Team setzte auf ihn, die Coaches lobten seine Übersicht und seine Fähigkeit, das Spiel zu lesen. Besonders auffällig: Curl war nie der lauteste oder auffälligste Spieler auf dem Feld, aber einer, auf den sich die Defense verlassen konnte – sei es im offenen Feld, in der Box gegen den Lauf oder in der Passverteidigung.
Mit diesen Leistungen empfahl sich Curl nicht nur für die Starting-Rolle, sondern auch für eine größere Aufgabe. Nach vier Jahren in Washington stand er vor der Entscheidung: Bleiben – oder den nächsten Schritt wagen? Die Antwort folgte schnell, als mehrere Teams ihr Interesse anmeldeten.
Saison | Team | Spiele (Starts) | Tackles | Interceptions | Sacks | Pass Breakups | Forced Fumbles |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Rookie-Jahr | Washington | 16 | 88 | 3 | 2 | 5 | 1 |
Dritte Saison | Washington | 17 | 115 | 0 | 0 | 8 | 1 |
Erstes Jahr Rams | Los Angeles | 17 | 79 | 0 | 0 | 9 | 2 |
Die Zahlen zeigen: Curl hat sich über die Jahre zu einem vielseitigen und produktiven Safety entwickelt. Nach seinem Wechsel zu den Rams folgte der nächste große Schritt.
Neues Kapitel bei den Rams: Der Durchbruch als Starter
Mit dem Wechsel nach Los Angeles begann für Curl ein neues Kapitel. Der Zweijahresvertrag über 9 Millionen Dollar war nicht nur finanziell ein Sprung, sondern auch eine späte Anerkennung seiner Leistungen. Die Rams suchten einen erfahrenen Safety, der nicht nur das Spiel versteht, sondern auch junge Spieler anleiten kann. Curl bekam die Chance – und nutzte sie sofort.
In seiner ersten Saison im neuen Jersey übernahm er Verantwortung, führte die Secondary und war einer der konstantesten Tackler des Teams. 79 Tackles, neun abgewehrte Pässe, zwei erzwungene Fumbles und ein Fumble-Return-Touchdown über 33 Yards – Curl bewies, dass er nicht nur solide, sondern auch spielentscheidend agieren kann. Besonders sein Touchdown nach einem Fumble-Return in Woche 7 bleibt im Gedächtnis – ein Sinnbild für seinen Instinkt und seine Spielintelligenz.
Die Integration in das Rams-System gelang reibungslos. Curl überzeugte als flexibler Safety, der sowohl in der Tiefe als auch nahe an der Line of Scrimmage agieren kann. Seine Erfahrung aus den Jahren in Washington half ihm, sich schnell zurechtzufinden und die Defense zu organisieren. Für das Trainerteam war klar: Der späte Pick aus Arkansas ist mehr als nur ein Rollenspieler – er ist ein Anker im Backfield.
Gegenwart und Ausblick: Stabilisator mit Zukunft
Heute ist Kamren Curl in der Rams-Defense gesetzt. Er bringt Ruhe und Stabilität ins Backfield, ist bei Pässen und gegen den Lauf gleichermaßen gefragt. Seine Rolle geht längst über das eigene Spiel hinaus: Curl dient als Vorbild für jüngere Teamkollegen, erklärt Spielzüge, gibt Tipps und übernimmt Verantwortung. Im zweiten Jahr seines Vertrags ist er einer der wichtigsten Bausteine im Kader – sowohl sportlich als auch in der Kabine.
Die Frage ist: Was kommt als Nächstes? Curl hat sich in der NFL einen Namen gemacht, seine Leistungen lassen auf eine weitere Vertragsverlängerung hoffen. Die Rams setzen auf Kontinuität in der Secondary, und Curl bringt alles mit, was ein moderner Safety braucht: Athletik, Spielverständnis, Zuverlässigkeit. Für die kommende Saison gibt es hohe Erwartungen – nicht nur vom Trainerstab, sondern auch von den Fans.
Sein Weg ist ein Beispiel dafür, dass Draft-Status nicht alles ist. Curl hat sich aus einer Underdog-Position nach oben gearbeitet, Rückschläge in Chancen verwandelt und nie aufgegeben. Wer heute auf die Rams-Defense schaut, sieht in ihm einen Stabilisator, der sich jede Minute auf dem Feld hart erarbeitet hat.
Fakten zu Kamren Curl | Daten |
---|---|
Größe | 1,88 m |
Gewicht | 93 kg |
College | University of Arkansas |
NFL-Draft | 7. Runde, Pick 216 |
Teams | Washington, Los Angeles Rams |
Vertrag Rams | 2 Jahre, 9 Mio. US-Dollar |
Bestwert Tackles | 115 (Washington) |
Fumble-Return-TD | 33 Yards (Rams) |
Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick: Curl ist groß, kräftig und bringt NFL-Erfahrung auf höchstem Niveau mit. Seine besten Stats stammen aus seiner Zeit in Washington, doch auch bei den Rams hat er eindrucksvolle Akzente gesetzt – darunter der spektakuläre Fumble-Return-Touchdown.
Der Mensch hinter dem Spieler: Charakter, Herkunft, Perspektive
Abseits des Feldes bleibt Curl bodenständig. Er hat seinen Abschluss an der University of Arkansas gemacht und ist eng mit seiner Heimat in Oklahoma verbunden. Öffentliche Informationen über seine Familie gibt es kaum – Curl hält Privates zurück, konzentriert sich auf Football und Team. Teamkollegen beschreiben ihn als ruhig, hilfsbereit und zielstrebig. Eigenschaften, die seiner Karriere den Weg geebnet haben.
Sein Weg zeigt: Auch ohne große Schlagzeilen, ohne Star-Bonus und ohne laute Auftritte kann man es in der NFL weit bringen. Curl ist ein Beispiel für Beharrlichkeit und die Fähigkeit, aus jeder Situation das Beste zu machen. Wer ihn heute im Rams-Trikot sieht, erkennt einen Spieler, der sich alles selbst erarbeitet hat. Und: Dessen Geschichte noch lange nicht zu Ende ist.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Regular Season |
LA
|
16 | 79 | 49 | 1 |
NFL 2024-2025 Postseason |
LA
|
2 | 8 | 5 | 0 |
Totals | 18 | 87 | 54 | 1 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
9 Sep. 2024 | DET | 5 | 4 | 0 |
15 Sep. 2024 | ARI | 8 | 4 | 0 |
22 Sep. 2024 | SF | 7 | 5 | 0 |
29 Sep. 2024 | CHI | 4 | 3 | 0 |
6 Okt. 2024 | GB | 8 | 4 | 0 |
20 Okt. 2024 | LV | 7 | 7 | 0 |
25 Okt. 2024 | MIN | 2 | 1 | 0 |
3 Nov. 2024 | SEA | 3 | 3 | 0 |
12 Nov. 2024 | MIA | 2 | 1 | 0 |
17 Nov. 2024 | NE | 4 | 3 | 0 |
25 Nov. 2024 | PHI | 7 | 3 | 0 |
1 Dez. 2024 | NO | 3 | 2 | 0 |
8 Dez. 2024 | BUF | 4 | 3 | 0 |
13 Dez. 2024 | SF | 0 | 0 | 0 |
22 Dez. 2024 | NYJ | 5 | 1 | 1 |
29 Dez. 2024 | ARI | 10 | 5 | 0 |
14 Jan. 2025 | MIN | 4 | 3 | 0 |
19 Jan. 2025 | PHI | 4 | 2 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |