Zaven Collins ist heute mehr als nur ein Name im Kader der Arizona Cardinals. Als startender Outside Linebacker mit frischem Vertrag bis zur Saison 2026 hat sich Collins in der NFL einen festen Platz erarbeitet. Seine Geschichte ist die eines Spielers, der sich immer wieder neu erfand – und dessen Vielseitigkeit längst zum Markenzeichen geworden ist. Nach Jahren des Suchens und Lernens ist Collins heute der Anker der Cardinals-Defense. Doch der Weg dahin war alles andere als vorgezeichnet.
Was macht Zaven Collins so besonders? Es ist nicht allein seine imposante Statur – 1,96 Meter groß, 118 Kilogramm schwer – sondern vor allem seine Fähigkeit, sich jeder neuen Herausforderung zu stellen. Ob als Inside Linebacker oder nach dem Positionswechsel als Pass Rusher außen: Collins hat sich in jedem System angepasst und durchgesetzt. Seine Karriere steht für Wandel, Geduld und den Glauben an die eigene Entwicklung.
Wie wurde aus dem Alleskönner aus Oklahoma ein Führungsspieler in Arizona? Diese Frage führt direkt zum entscheidenden Abschnitt seiner Laufbahn – dem Jahr, in dem aus dem Talent ein Playmaker wurde.
Der Weg zur Verlässlichkeit: 2024 – Der Durchbruch als Playmaker
In seiner vierten NFL-Saison gelang Collins der große Sprung. Nach einem Jahr des Umbruchs, in dem die Cardinals die Option auf ein fünftes Vertragsjahr nicht zogen, stand er plötzlich unter Druck. Viele sahen in ihm nur einen soliden Starter, keinen Difference Maker. Doch Collins nutzte die Chance – und lieferte. Mit 57 Tackles und 5 Sacks zeigte er, dass er als Edge-Verteidiger mehr als nur Lückenfüller sein kann.
Der Positionswechsel zum Outside Linebacker wurde zur Bühne für sein Allround-Talent. Collins überzeugte nicht nur als Tackler, sondern auch als Pass Rusher. Besonders auffällig: Immer wieder gelang es ihm, in entscheidenden Momenten Akzente zu setzen – ob mit Druck auf den Quarterback oder in der Laufverteidigung.
Dass die Cardinals nach dieser Entwicklung eine zweijährige Vertragsverlängerung anboten, hatte Gründe. Collins hatte seine Kritiker widerlegt und sich als feste Größe in der Defense präsentiert. Die Skepsis war verflogen, die Belohnung folgte prompt: ein neuer Vertrag mit 11,25 Millionen Dollar garantiert.
Doch diese Leistung kam nicht von ungefähr. Der Grundstein wurde schon früh gelegt – an einem Ort, der mit NFL-Glanz wenig zu tun hat.
Vier Jahre Anlauf: Vom kleinen Ort zur NFL – Der lange Aufbau
Zaven Collins stammt aus Hominy, einem kleinen Ort im US-Bundesstaat Oklahoma. Schon an der örtlichen High School fiel er durch seine Vielseitigkeit auf – spielte auf beiden Seiten des Balls, sammelte Touchdowns als Quarterback, Tackle-Statistiken als Verteidiger. Es war weniger das große Rampenlicht als vielmehr der tägliche Kampf um Aufmerksamkeit, der Collins prägte.
Nach dem Abschluss in Hominy entschied sich Collins für die University of Tulsa. Auch dort dauerte es nicht lange, bis die Coaches sein Potenzial erkannten. Jahr für Jahr steigerte er seine Leistungen: 85 Tackles und 1,5 Sacks als Sophomore, 97 Tackles und 2 Sacks im darauffolgenden Jahr. Doch es war seine letzte Saison am College, die ihn landesweit bekannt machte. Mit 53 Tackles, 4 Sacks und 4 Interceptions sammelte Collins nicht nur Zahlen, sondern auch Auszeichnungen in Serie – darunter die Bronko Nagurski Trophy, den Chuck Bednarik Award und den Lombardi Award.
Der Sprung in die NFL folgte auf dem Fuß. Im Draft wurde Collins als 16. Pick in der ersten Runde von den Cardinals ausgewählt. Die Erwartungen waren hoch – doch der Start verlief holprig. In seiner ersten Saison kam er meist als Rotationsspieler zum Einsatz, sammelte 25 Tackles und 3 Passverteidigungen. Die Rolle als Führungsspieler war noch weit entfernt.
Erst in seiner zweiten und dritten Saison deutete Collins an, wohin der Weg führen könnte. 100 Tackles und eine Interception im zweiten Jahr, dazu erste Einsätze als Starter. Doch bis zum endgültigen Durchbruch vergingen noch weitere Monate voller Arbeit und Anpassung.
Wie kam es also zu diesem Umschwung? Die Antwort liegt im wohl wichtigsten Schritt seiner bisherigen Karriere.
Der entscheidende Schritt: Positionswechsel und neue Verantwortung
Mit Beginn seiner dritten NFL-Saison stand Collins vor einer neuen Aufgabe. Die Cardinals-Defense suchte nach mehr Flexibilität – und Collins wurde vom Inside auf die Außenbahn geschoben. Für viele Spieler wäre das ein Rückschritt gewesen. Für Collins war es die nächste Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen.
Der Wechsel zum Outside Linebacker brachte neue Aufgaben: Mehr Verantwortung im Pass Rush, mehr Eins-gegen-Eins-Duelle mit Offensive Tackles, mehr Spielraum für eigene Entscheidungen. Collins musste sich schnell anpassen, sowohl technisch als auch mental. Die Konkurrenz war groß, die Fehlerquote durfte nicht steigen.
Doch genau hier zeigte Collins, warum er für Arizona so wertvoll ist. Seine Stärken – Spielintelligenz, Reichweite, Kraft – passten perfekt zur neuen Rolle. Die Statistiken spiegelten das wider: 3,5 Sacks und eine Interception in seiner ersten Saison als OLB, dazu immer wieder auffällige Aktionen im Backfield.
Saison | Spiele | Tackles | Sacks | Interceptions |
---|---|---|---|---|
Rookie | 17 | 25 | 0 | 0 |
2. Jahr | 16 | 100 | 2 | 1 |
3. Jahr | 17 | 41 | 3,5 | 1 |
4. Jahr | 17 | 57 | 5 | 0 |
Die Zahlen zeigen: Mit jeder Saison wurde Collins wertvoller für die Cardinals. Die Entwicklung blieb auch dem Management nicht verborgen. Nach der Entscheidung, die Option auf ein fünftes Vertragsjahr nicht zu ziehen, folgte der neue Vertrag – ein Vertrauensbeweis und ein Zeichen dafür, dass Collins als Führungsspieler eingeplant ist.
Heute profitiert er von diesen Erfahrungen. Die Frage ist: Welche Rolle kann Collins in der Zukunft noch einnehmen?
Gegenwart und Ausblick: Eckpfeiler für die Cardinals-Zukunft?
Aktuell zählt Collins zu den wichtigsten Verteidigern im Team. Als Starter auf der Außenbahn dirigiert er nicht nur die Defense auf dem Feld, sondern gibt auch in der Kabine den Ton an. Jüngere Spieler profitieren von seiner Erfahrung, Coaches schätzen seine Vielseitigkeit.
Physisch bringt Collins alles mit, was ein moderner Linebacker braucht: Größe, Reichweite, Athletik. Doch mindestens genauso entscheidend ist sein Football-IQ. Er liest Spielzüge früh, erkennt Schwachstellen beim Gegner und trifft die richtigen Entscheidungen – Qualitäten, die nicht jeder Pass Rusher in der Liga mitbringt.
Die Vertragsverlängerung bis zur Saison 2026 gibt beiden Seiten Planungssicherheit. Für die Cardinals ist Collins mehr als nur ein Starter – er ist ein Spieler, auf dem sich eine Defense aufbauen lässt. Auch wenn der ganz große Durchbruch in Form von Pro Bowl-Nominierungen oder All-Pro-Auszeichnungen bisher ausblieb, ist das Potenzial klar erkennbar.
Was bringt die Zukunft? Collins hat gezeigt, dass er sich immer wieder neuen Aufgaben stellen kann. Mit seiner Entwicklung zum Leistungsträger ist der nächste Schritt möglich – vielleicht als Pro Bowler, vielleicht sogar als Gesicht der Defense.
Abseits des Platzes ist Collins bodenständig geblieben. Die Wurzeln in Oklahoma, die Zeit an der University of Tulsa – all das prägt seinen Charakter bis heute. Im Rampenlicht der NFL wirkt er nie abgehoben, sondern bleibt der Spieler, der sich über harte Arbeit definiert.
Zahlen, Fakten, Besonderheiten
Draft | 1. Runde, Pick 16 |
---|---|
Größe | 1,96 m |
Gewicht | 118 kg |
Gesamttackles (NFL) | 223 |
Sacks (NFL) | 10,5 |
Interceptions (NFL) | 2 |
College-Auszeichnungen | Bronko Nagurski Trophy, Chuck Bednarik Award, Lombardi Award, All-American |
Verträge | Rookie: 14 Mio. USD / 4 Jahre; Verlängerung: 14 Mio. USD / 2 Jahre (davon 11,25 Mio. garantiert) |
Diese Übersicht zeigt: Collins hat sich seinen Weg nach oben erarbeitet – mit jeder Saison, mit jedem Positionswechsel, mit jedem neuen Auftrag.
Fazit: Zaven Collins – Die Geschichte eines Spielers, der sich immer neu erfand
Zaven Collins steht für Wandel und Entwicklung wie kaum ein anderer Verteidiger seiner Generation. Vom kleinen Ort in Oklahoma bis zum Führungsspieler der Cardinals – seine Karriere zeigt, wie weit man mit Vielseitigkeit, Ehrgeiz und Lernbereitschaft kommen kann.
Für junge Spieler ist Collins ein Vorbild: Nicht jeder wird sofort zum Star. Wer bereit ist, neue Wege zu gehen, auf Herausforderungen zu reagieren und sich immer wieder neu zu beweisen, kann in der NFL bestehen.
Die kommenden Jahre werden zeigen, wohin der Weg von Collins noch führt. Die Basis ist gelegt – als Anführer der Defense und als Spieler, der nie aufhört, sich weiterzuentwickeln.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Regular Season |
ARI
|
16 | 57 | 33 | 5 |
Totals | 16 | 57 | 33 | 5 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
8 Sep. 2024 | BUF | 9 | 5 | 0 |
15 Sep. 2024 | LA | 2 | 1 | 1 |
22 Sep. 2024 | DET | 4 | 3 | 0 |
29 Sep. 2024 | WAS | 2 | 2 | 0 |
6 Okt. 2024 | SF | 5 | 4 | 0 |
13 Okt. 2024 | GB | 6 | 3 | 0 |
22 Okt. 2024 | LAC | 3 | 2 | 0 |
3 Nov. 2024 | CHI | 6 | 2 | 2 |
10 Nov. 2024 | NYJ | 3 | 3 | 0 |
24 Nov. 2024 | SEA | 3 | 3 | 1 |
1 Dez. 2024 | MIN | 2 | 1 | 0 |
8 Dez. 2024 | SEA | 1 | 0 | 0 |
15 Dez. 2024 | NE | 3 | 0 | 0 |
22 Dez. 2024 | CAR | 2 | 1 | 0 |
29 Dez. 2024 | LA | 3 | 0 | 0 |
5 Jan. 2025 | SF | 3 | 3 | 1 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |