Bryce Baringer ist heute der Starting Punter der New England Patriots. Mit seinen präzisen, weiten Punts sorgt er Woche für Woche dafür, dass sein Team auf dem Feld einen Vorteil hat. Doch bis Baringer diesen Stammplatz in der NFL erreicht hat, musste er viele Hürden nehmen – und oft schien es, als würde aus ihm nie ein Profi werden. Seine Karriere ist ein Lehrstück für Geduld, Beharrlichkeit und die Kraft, nach Rückschlägen wieder aufzustehen.
In seiner zweiten NFL-Saison hat Baringer bewiesen, dass er zu den besten jungen Puntern der Liga gehört. Mit einem Schnitt von 49,8 Yards pro Punt und insgesamt 3.486 Yards auf 70 Versuchen verschafft er den Patriots regelmäßig eine komfortable Feldposition. Die Coaches schätzen seine Zuverlässigkeit, Fans und Experten loben seine Entwicklung. Doch diese Leistung kommt nicht von ungefähr – sie ist das Ergebnis eines langen, steinigen Weges, der alles andere als vorgezeichnet war.
Wer heute auf Baringers NFL-Statistiken blickt, sieht einen Spezialisten, der scheinbar mühelos abliefert. Doch der Grundstein für diesen Erfolg wurde schon früh gelegt, lange bevor er im Patriots-Trikot auflief. Die eigentliche Geschichte beginnt in Michigan, weit entfernt vom Glanz der NFL-Stadien.
Vier Jahre Anlauf – Der lange Weg nach oben
Baringer wuchs in Waterford, Michigan auf und besuchte dort die Notre Dame Preparatory School. Schon in der High School zeigte sich sein Talent als Kicker, doch einen Platz in der Football-Elite bekam er damit nicht geschenkt. Nach dem Abschluss ging es für ihn an die University of Illinois. Dort wurde er zwar ins Team aufgenommen, verbrachte aber die komplette Saison als Redshirt auf der Bank. Kein Einsatz, keine Perspektive – für viele wäre das das Ende der Football-Träume gewesen.
Doch Baringer wollte mehr. Er wechselte zurück in seine Heimat Michigan, diesmal an die Michigan State University. Auch dort lief es zunächst nicht wie erhofft: Er schaffte es nicht ins Team, war ein Jahr lang nur Zuschauer. Erst als sich im Kader mehrere Punter verletzten, bekam er 2018 eine Chance – und nutzte sie. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten: Nach der Saison wurde er wieder aus dem Team gestrichen. Es war der Tiefpunkt seiner jungen Karriere.
Viele hätten an dieser Stelle aufgegeben. Nicht so Baringer. Er blieb an der Uni, trainierte weiter auf eigene Faust und wartete auf eine neue Gelegenheit. Die kam 2020: Michigan State suchte wieder einen Punter, und Baringer meldete sich zurück. Diesmal konnte er überzeugen. In den folgenden beiden Jahren entwickelte er sich zum Leistungsträger, wurde 2021 ins Second-Team All-Big Ten gewählt und 2022 sogar zum Consensus All-American. Mit einem Schnitt von 48,4 Yards pro Punt stellte er einen neuen Michigan State Rekord auf. Seine Auszeichnungen und Zahlen machten ihn plötzlich zum NFL-Kandidaten – und das, obwohl ihn drei Jahre zuvor kaum jemand auf dem Zettel hatte.
Jahr | College | Punts | Yards gesamt | Durchschnitt (Yards) | Auszeichnungen |
---|---|---|---|---|---|
2021 | Michigan State | 59 | 2.709 | 45,9 | Second-Team All-Big Ten |
2022 | Michigan State | 50 | 2.420 | 48,4 | Consensus All-American, Big Ten Punter of the Year |
Diese College-Erfolge öffneten ihm die Tür zur NFL. Doch auch dort war der Weg alles andere als einfach…
Draft, Zweifel und der erste Schritt in die NFL
Im NFL Draft wurde Baringer in der sechsten Runde von den New England Patriots ausgewählt – ein später Pick, der zeigt, wie wenig Aufmerksamkeit Punter im Draft-Prozess oft bekommen. Mit einem Vierjahresvertrag und einem vergleichsweise kleinen Signing Bonus startete er in sein Abenteuer NFL. Die Erwartungen waren überschaubar, doch Baringer wollte zeigen, dass er mehr ist als ein Notnagel.
In seiner ersten Saison kam er sofort zum Einsatz. 98 Punts für 4.598 Yards, ein Schnitt von 46,9 Yards – solide Werte für einen Rookie. Die Patriots setzten auf ihn, auch wenn nicht jeder Punt perfekt saß. Gerade im ersten Jahr ist die Umstellung auf das Tempo und die Präzision der NFL für viele Spezialisten eine Herausforderung. Baringer zeigte, dass er bereit ist, zu lernen und sich zu steigern. Seine Arbeitsmoral und sein Fokus machten Eindruck – nicht nur bei den Coaches, sondern auch bei den Teamkollegen.
Schon in seiner zweiten Saison machte sich der Fortschritt deutlich bemerkbar. Weniger Punts, dafür mehr Yards pro Versuch, bessere Platzierung des Balls, weniger Touchbacks. In den Special Teams der Patriots wurde Baringer zu einer festen Größe. Seine Entwicklung ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis harter Arbeit, aber auch einer besonderen Mentalität.
„Ich habe gelernt, dass man Rückschläge nicht als Niederlage sehen darf. Sie sind nur ein Teil des Weges.“ – Bryce Baringer
Diese Einstellung hat ihn vom College-Reservisten zum NFL-Starter gebracht. Im Team gilt er als jemand, der immer an sich glaubt und nie aufgibt – Qualitäten, die im Profi-Football den Unterschied machen können.
Heute: Spezialist, Teamplayer und Vorbild
Mittlerweile ist Baringer der unumstrittene Punter der Patriots. Verletzungen? Fehlanzeige. Seine Zuverlässigkeit gibt den Special Teams Stabilität und macht ihn für das Trainerteam unverzichtbar. In einer Liga, in der kleine Fehler oft große Spiele entscheiden, ist das Gold wert. Die Patriots wissen, was sie an ihm haben – und Baringer weiß, wie schnell sich das Blatt im Profi-Football wenden kann.
Abseits des Feldes ist Baringer bodenständig geblieben. Enge Freundschaften, wie die mit Golfprofi James Piot, zeigen, dass er trotz NFL-Erfolg geerdet bleibt. Er lebt weiterhin die Werte, die ihn schon auf dem College ausgezeichnet haben: Geduld, Disziplin und den Glauben an die eigene Chance.
NFL-Saison | Punts | Yards gesamt | Durchschnitt (Yards) | Vertrag bis |
---|---|---|---|---|
2023 | 98 | 4.598 | 46,9 | 2027 |
2024 | 70 | 3.486 | 49,8 | 2027 |
In der NFL zählt nur das Hier und Jetzt – und hier ist Baringer längst angekommen. Mit einem Vertrag bis einschließlich seiner vierten Saison und weiter steigenden Leistungen hat er sich aus dem Schatten der Spätstarter zum Leistungsträger entwickelt. Für die Patriots ist er einer der Schlüsselspieler in den Special Teams, für junge Footballer ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, nie aufzugeben.
Baringers Geschichte zeigt: Es braucht nicht immer den geraden Weg, um ganz oben anzukommen. Manchmal reicht ein einziger Moment, eine neue Chance – und die Bereitschaft, sie zu nutzen. Bryce Baringer hat sie genutzt. Heute ist er da, wo viele ihn nie erwartet hätten: Als NFL-Starter, der sich seinen Platz mit Geduld, harter Arbeit und einer klaren Vision erkämpft hat.
Tournament Stage | Team | GP | Punts | Yds | TB | in20 | Lng |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
NE
|
3 | 20 | 980 | 4 | 6 | 63 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
NE
|
17 | 70 | 3486 | 8 | 31 | 75 |
Totals | 20 | 90 | 4466 | 12 | 37 | 75 |
Datum | VS | No | Yds | TB | in20 | Lng |
---|---|---|---|---|---|---|
9 Aug. 2024 | CAR | 8 | 385 | 1 | 3 | 56 |
16 Aug. 2024 | PHI | 6 | 303 | 1 | 1 | 63 |
26 Aug. 2024 | WAS | 6 | 292 | 2 | 2 | 60 |
8 Sep. 2024 | CIN | 5 | 250 | 0 | 3 | 56 |
15 Sep. 2024 | SEA | 6 | 342 | 1 | 3 | 67 |
20 Sep. 2024 | NYJ | 5 | 245 | 0 | 3 | 57 |
29 Sep. 2024 | SF | 4 | 196 | 0 | 4 | 61 |
6 Okt. 2024 | MIA | 6 | 310 | 3 | 1 | 69 |
13 Okt. 2024 | HOU | 6 | 299 | 0 | 2 | 58 |
20 Okt. 2024 | JAX | 4 | 209 | 0 | 3 | 66 |
27 Okt. 2024 | NYJ | 5 | 236 | 0 | 1 | 55 |
3 Nov. 2024 | TEN | 4 | 169 | 0 | 1 | 60 |
10 Nov. 2024 | CHI | 5 | 285 | 2 | 1 | 75 |
17 Nov. 2024 | LA | 2 | 74 | 1 | 1 | 42 |
24 Nov. 2024 | MIA | 5 | 259 | 1 | 2 | 69 |
1 Dez. 2024 | IND | 1 | 38 | 0 | 0 | 38 |
15 Dez. 2024 | ARI | 2 | 110 | 0 | 1 | 57 |
22 Dez. 2024 | BUF | 3 | 133 | 0 | 1 | 46 |
28 Dez. 2024 | LAC | 4 | 220 | 0 | 2 | 64 |
5 Jan. 2025 | BUF | 3 | 111 | 0 | 2 | 39 |
Datum | VS | No | Yds | TB | in20 | Lng |