Kylen Granson

Kylen Granson ist seit seinem Wechsel zu den Philadelphia Eagles ein Name, den man in der NFL wieder stärker auf dem Zettel haben sollte. Der Tight End bringt nicht nur Erfahrung aus vier Jahren bei den Indianapolis Colts mit, sondern auch eine besondere Eigenschaft, die ihn von vielen Konkurrenten unterscheidet: Er hat sich immer wieder neu erfunden. Gerade diese Vielseitigkeit macht ihn für die Eagles interessant – und könnte 2025 zum Schlüssel für seinen nächsten Karriereschritt werden.

Nach zuverlässigen, aber unspektakulären Jahren in Indianapolis sucht Granson in Philadelphia eine neue Rolle. Noch ist offen, wie groß sein Anteil am Offense-Plan der Eagles sein wird. Klar ist aber: Wer so oft wie Granson seine Position und sein Spiel anpassen musste, weiß mit Chancen umzugehen. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass ein einstiger Wide Receiver heute als Tight End in der NFL auf dem Sprung steht, endlich mehr als nur ein Rollenspieler zu sein?

Der unterschätzte Alleskönner

Granson gilt als Typ, der in keiner Schlagzeile auftaucht, aber im Hintergrund solide Arbeit leistet. Schon während seiner Zeit bei den Colts war er selten der Star, aber immer ein verlässlicher Faktor. In 62 Spielen sammelte er 86 Receptions für 958 Yards – keine Zahlen, die Fantasy-Spieler zum Jubeln bringen, aber für einen Tight End im Schatten anderer Playmaker durchaus beachtlich. Nur ein Touchdown in vier Jahren zeigt allerdings auch: Granson wurde nie die Hauptwaffe im Passspiel.

Diese Rolle als „Hidden Gem“ hat zwei Seiten. Einerseits war Granson für die Colts ein sicherer Passempfänger, der selten Fehler machte. Andererseits fehlte ihm die Bühne, um sich als echte Größe zu etablieren. Die ständigen Veränderungen im Kader, neue Quarterbacks und wechselnde Spielsysteme machten es ihm nicht leicht, eine feste Rolle zu finden. Genau deshalb ist sein Wechsel nach Philadelphia mehr als nur ein Tapetenwechsel – es ist die Chance, sich als vielseitiger Tight End neu zu beweisen.

Doch diese Vielseitigkeit kommt nicht von ungefähr. Der Grundstein dafür wurde schon früh gelegt – und zwar nicht erst in der NFL, sondern viel früher auf den Footballfeldern von Texas.

Vom Receiver zum Tight End – und zurück ins Rampenlicht

Die ersten Football-Schritte machte Kylen Granson in Austin, Texas. In der Westlake High School war er noch als Wide Receiver unterwegs, einer von vielen talentierten Spielern, die von einer großen Karriere träumten. Doch der Weg in die NFL ist selten gerade – und das zeigte sich früh.

Nach der High School führte Gransons Weg zunächst an die Rice University. Dort spielte er weiter als Receiver, doch der große Durchbruch blieb aus. Wenig Spielzeit, ein System, das nicht zu seinen Stärken passte – es drohte, ein kurzer Ausflug ins College Football zu werden. Doch genau hier zeigte sich erstmals Gransons Bereitschaft, Dinge zu verändern. Nach zwei Jahren wechselte er zu Southern Methodist University (SMU), und mit dem neuen Umfeld kam auch eine neue Position: Aus dem Receiver wurde ein Tight End.

Dieser Wechsel war mehr als nur ein taktischer Kniff. Granson brachte die Beweglichkeit eines Receivers mit, aber auch die nötige Physis, um als Tight End zu bestehen. Bei SMU blühte er auf: In zwei Saisons fing er 78 Pässe für 1.257 Yards und sorgte mit 14 Touchdowns in einer Saison für einen neuen Schulrekord. Plötzlich war er nicht mehr der Mitläufer, sondern ein Spieler, der Spiele entscheiden konnte.

Mit diesen Zahlen im Gepäck schaffte Granson den Sprung in den NFL Draft. Die Colts griffen in der vierten Runde zu – ein klares Zeichen, dass sie in seiner Vielseitigkeit und Entwicklungspotenzial mehr sahen als in den nackten Zahlen seiner ersten College-Jahre. Doch auch in der NFL sollte sein Weg alles andere als einfach werden.

Anpassung als Karriere-Motor

In Indianapolis musste Granson erneut beweisen, dass er sich auf neue Situationen einstellen kann. Verschiedene Quarterbacks, wechselnde Offensivsysteme und ein ständiger Konkurrenzkampf auf der Tight-End-Position sorgten dafür, dass er nie der unangefochtene Starter war. Trotzdem blieb er ein verlässlicher Passempfänger, der selten Fehler machte und sich in unterschiedlichen Rollen bewährte – mal als zusätzlicher Blocker, mal als Anspielstation bei dritten Versuchen.

Seine Statistiken in vier NFL-Jahren sprechen eine klare Sprache: 86 Receptions, 958 Yards, ein Touchdown – solide Werte, die zeigen, dass Granson weiß, wie man sich in der NFL behauptet. Doch genauso wichtig wie die Zahlen ist sein Ruf als Teamplayer. Wer in verschiedenen Systemen bestehen will, muss flexibel bleiben und sich immer wieder beweisen. Das hat Granson getan.

Neben dem Platz setzt er ebenfalls Akzente. Mit seiner Stiftung „KG’s Kids“ engagiert er sich für Bildungsinitiativen und zeigt, dass Leadership für ihn mehr bedeutet als Blocks und Receptions. Dieses Engagement kommt auch im Team an: Wer sich außerhalb des Platzes einbringt, wird im Locker Room geschätzt.

Heute profitiert Granson von diesen Erfahrungen – und bringt genau das mit, was die Eagles gesucht haben: einen Spieler, der sich nicht zu schade ist, in verschiedenen Rollen zu glänzen. Doch was genau erwartet ihn in Philadelphia?

Neue Chance bei den Eagles – wie viel steckt noch in Granson?

Mit seinem Wechsel zu den Eagles beginnt für Granson ein neues Kapitel. Der Einjahresvertrag zeigt: Philadelphia will sich nicht langfristig festlegen, gibt ihm aber die Chance, sich zu beweisen. Noch ist offen, ob er als Starter, Nummer zwei oder situativer Spezialist eingeplant wird. Klar ist: Seine Vielseitigkeit macht ihn für die Coaches interessant.

Die Konkurrenz im Tight-End-Room ist groß, doch Granson bringt eine Mischung aus Erfahrung und Beweglichkeit mit, die gerade bei Verletzungen oder taktischen Umstellungen gefragt sein könnte. Für die Eagles zählt jeder zuverlässige Passempfänger – und Granson hat bewiesen, dass er auch im Schatten der Stars abliefern kann.

Die Tabelle zeigt Gransons bisherigen Weg: solide Zahlen, ein verlässlicher Spieler, der in der NFL angekommen ist. Die Frage bleibt: Kann er in Philadelphia den nächsten Schritt machen und sich als mehr als nur ein Rollenspieler präsentieren?

Seine Voraussetzungen stimmen: Mit einer Größe von 1,91 Metern und knapp 110 Kilogramm bringt er das nötige Format für einen modernen Tight End mit. Seine College-Zeit hat gezeigt, dass er im richtigen System Touchdowns liefern kann. Jetzt liegt es an ihm, diese Fähigkeiten in Philadelphia aufs Feld zu bringen. Die Eagles setzen auf seine Erfahrung – und auf die Fähigkeit, sich immer wieder zu beweisen.

Vom Außenseiter zum wichtigen Baustein?

Kylen Gransons Karriere dreht sich um ein zentrales Thema: die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. Vom Receiver im College zum Tight End, vom Rollenspieler bei den Colts zum Hoffnungsträger in Philadelphia – sein Weg war nie einfach, aber immer geprägt von der Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen.

2025 bietet Granson die Chance, mehr als nur ein weiteres Jahr in der NFL zu absolvieren. Mit seiner Vielseitigkeit und seiner Erfahrung aus verschiedenen Systemen könnte er für die Eagles zu einem echten Baustein werden – vor allem dann, wenn Verletzungen oder taktische Änderungen Flexibilität verlangen. Seine Geschichte zeigt: Wer sich nicht zu schade ist, neue Wege zu gehen, bekommt irgendwann die Chance, sich zu beweisen.

Ob Granson in Philadelphia den endgültigen Durchbruch schafft, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Er hat sich jede Chance verdient – und wenn jemand weiß, wie man aus einer neuen Situation das Beste macht, dann er. Die Eagles setzen auf einen Spieler, der im Schatten gereift ist und jetzt bereit ist, ins Rampenlicht zu treten.