Nick Folk steht an einem weiteren Wendepunkt seiner langen NFL-Karriere. Nach zwei starken Jahren in Tennessee ist der erfahrene Kicker aktuell auf dem Markt und bereit für das nächste Kapitel. Folk hat sich zurückgekämpft, Verletzungen überwunden und NFL-Teams mit einem neuen Video seine Bereitschaft signalisiert. Wieder einmal – wie so oft in seiner Laufbahn – will der Veteran beweisen, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört.
Die Geschichte von Nick Folk ist mehr als eine klassische NFL-Karriere. Sie ist ein Beispiel dafür, wie ein Spezialist immer wieder aufsteht, wenn andere längst abgeschrieben wären. Seine Reise durch verschiedene Teams, Ligen und Verletzungen zeigt: Im Football zählt nicht nur Talent. Es geht um den Willen, nach Rückschlägen wieder anzugreifen und sich immer wieder neu zu beweisen. Genau das macht Folk zum Musterbeispiel für Ausdauer in der NFL.
Doch wie kommt es, dass ein Kicker mit mehr als 400 erfolgreichen Field Goals, Liga-Rekorden und Pro Bowl-Meriten erneut um einen Platz kämpfen muss? Die Antwort liegt im besonderen Weg, den Folk gegangen ist – und in den Herausforderungen, die seine Position mit sich bringt.
Der Veteran sucht das nächste Kapitel
Im Sommer steht Folk ohne Team da. Sein Vertrag in Tennessee ist ausgelaufen, die Bauchmuskelverletzung, die ihn zuletzt ausgebremst hat, ist auskuriert. Folk ist wieder fit, das zeigen die Trainingsvideos, die er an verschiedene NFL-Teams geschickt hat. Sein Ziel ist klar: Auch nach fast zwei Jahrzehnten in der Liga will er weiter kicken – am liebsten als zuverlässiger Starter, nicht als Notlösung.
Für viele Teams ist Folk gerade deshalb interessant, weil er Stabilität garantiert. In den letzten Jahren führte er die Liga in Field-Goal-Quote an, verwandelte 64 Versuche in Folge unter 50 Yards – ein NFL-Rekord. Seine Erfahrung in engen Spielen, seine Nervenstärke und seine Routine sind in einer Liga, in der Spiele oft durch Kleinigkeiten entschieden werden, ein echtes Pfund. Trotzdem ist der Konkurrenzkampf unter den Kickern gnadenlos. Jeder Fehler kann das Ende bedeuten, junge Talente drängen nach. Warum also setzt Folk alles auf eine weitere Chance?
Die Antwort findet sich in seiner Karriere: Folk hat nie den einfachen Weg gewählt. Immer dann, wenn andere an ihm zweifelten, fand er zurück – und wurde besser als zuvor.
Vom Pro Bowl-Rookie zum Journeyman
Der Grundstein für Folks Karriere wurde schon früh gelegt. In Los Angeles geboren, wuchs er in einer sportlichen Familie auf. Schon in der High School zeigte sich sein Talent als Kicker und Punter. An der University of Arizona wurde er zum First-Team All-Pac-10 gewählt – ein erster Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.
Im Draft wurde Folk in der sechsten Runde von Dallas ausgewählt. Gleich in seiner ersten Saison wurde er zum Pro Bowler. Für einen Kicker ein Ritterschlag – und der Beginn einer Karriere, die immer wieder von neuen Herausforderungen geprägt war. Nach zwei starken Jahren folgte ein Rückschlag: Eine Leistenverletzung, eine Formkrise, die Entlassung. Viele hätten an diesem Punkt aufgegeben. Nicht Folk.
Stattdessen wagte er einen Neustart bei den New York Jets. In sieben Jahren sammelte er mehr Punkte als fast jeder andere Kicker in der Teamgeschichte. Er verwandelte wichtige Kicks, wurde zum zweitbesten Scorer der Jets und war lange Zeit gesetzt. Doch auch hier kam es wieder anders als geplant. Nach einer weiteren schwächeren Phase und einer Verletzung musste er erneut gehen.
Der nächste Versuch bei den Buccaneers endete schnell. Nach einigen Fehlschüssen war auch hier Schluss. Es folgte, was viele als Ende einer NFL-Karriere sehen: Der Gang in eine alternative Liga.
Die Kunst, sich immer wieder neu zu erfinden
Was macht einen NFL-Kicker wie Folk aus? Es ist die Fähigkeit, nach Rückschlägen nicht aufzugeben, sondern sich neu zu erfinden. Genau das gelang ihm 2019 bei den Arizona Hotshots in der AAF. In einer Liga, die eigentlich als Sprungbrett für gescheiterte Profis gilt, zeigte Folk, dass er mehr kann als nur mithalten. Er nutzte die Chance, arbeitete an seiner Technik – und wurde von den New England Patriots zurück in die NFL geholt.
Dieser Wechsel zu New England war der Beginn einer zweiten Karriere. In Foxborough wurde Folk zum Muster an Zuverlässigkeit. 2021 führte er die Liga in erzielten Punkten an, verwandelte Kicks aus allen Lagen und stellte einen Rekord für die meisten aufeinanderfolgenden Field Goals unter 50 Yards auf. Plötzlich war er wieder einer der gefragtesten Spezialisten – weil er sich weiterentwickelt hatte, weil er auf die Details achtete und weil er unter Druck ablieferte.
Nach drei Jahren in New England folgte der Wechsel zu den Tennessee Titans. Auch hier zeigte Folk, dass er noch lange nicht am Ende war. In beiden Saisons traf er mehr Field Goals prozentual als jeder andere Kicker der Liga. Wieder war er der Fels in der Brandung – bis eine Bauchmuskelverletzung ihn am Ende der zweiten Saison stoppte. Doch Folk hat sich davon erholt. Heute ist er fit und bereit für das nächste Team.
Station | Field Goals | Erfolgsquote (%) | Längstes FG (Yards) | Erreichte Punkte |
---|---|---|---|---|
Dallas Cowboys | 64/81 | 79,0 | 53 | 294 |
New York Jets | 175/213 | 82,2 | 56 | 729 |
Tampa Bay Buccaneers | 6/11 | 54,5 | 50 | 27 |
New England Patriots | 108/121 | 89,3 | 54 | 458 |
Tennessee Titans | 50/52 | 96,2 | 53 | 219 |
Die Zahlen zeigen, wie Folk sich über die Jahre gesteigert hat. Nach jedem Rückschlag kam er stärker zurück. Besonders bemerkenswert: In den letzten Jahren verbesserte er nicht nur seine Quote, sondern wurde auch bei langen Versuchen sicherer. Seine Karriere ist ein Lehrstück für Anpassungsfähigkeit – und für die Kunst, sich immer wieder neu zu motivieren.
Was Nick Folk ausmacht – mehr als nur Zahlen
Folk ist mehr als ein Zahlenmensch. Seine Karriere lebt von Rekorden, aber auch von kleinen Geschichten. Sein Bruder Greg war Fußballer an der UCLA, die sportliche Ader zieht sich durch die Familie. Im College war Folk nicht nur Kicker, sondern auch Punter. In der NFL hat er sich immer wieder an neue Umgebungen gewöhnt, mit unterschiedlichen Coaches gearbeitet und sich auf verschiedene Holder und Snapper eingestellt. Diese Vielseitigkeit macht ihn für Teams so wertvoll.
Mit 1,85 Metern und 102 Kilogramm bringt er die physische Präsenz mit, die gerade bei schwierigen Wetterbedingungen zählt. Noch wichtiger ist aber sein Kopf: Folk bleibt ruhig, auch wenn alles auf dem Spiel steht. In engen Spielen, bei Wind oder unter Flutlicht – Folk liefert. Das hat er in Dallas, New York, New England und Tennessee bewiesen.
Sein finanzieller Wert spiegelt seine Leistung wider. Über 27 Millionen Dollar hat er in seiner Karriere verdient, sein letzter Vertrag in Tennessee war einer der besten für einen Kicker. Aber Folk geht es längst nicht mehr nur ums Geld. Er will zeigen, dass Erfahrung und Routine auch in einer jungen Liga wie der NFL gefragt sind.
Seine wichtigsten Auszeichnungen und Rekorde zeigen, wie konstant er über viele Jahre war:
- Pro Bowl als Rookie
- NFL-Rekord: 64 Field Goals in Folge unter 50 Yards
- Scoring-Leader bei den Patriots
- Beste Field-Goal-Quote der Liga in zwei aufeinanderfolgenden Jahren
Was bleibt also von Folk? Die Fähigkeit, sich nie mit dem Status quo zufrieden zu geben – und immer wieder zurückzukommen.
Ausblick: Die nächste Chance wartet
Nick Folk steht erneut am Scheideweg. Nach seiner Genesung ist er bereit für das nächste NFL-Abenteuer. Die Konkurrenz ist groß, doch Folk bringt etwas mit, das vielen jungen Kickern fehlt: Erfahrung in entscheidenden Momenten, die Fähigkeit, Fehler schnell abzuhaken, und die Nerven, wenn es darauf ankommt.
Viele Teams suchen nach genau dieser Mischung aus Routine und Leistung. Folk kann sofort helfen – ob als Starter oder Mentor für einen jungen Kicker. Gerade für Mannschaften mit Playoff-Ambitionen ist ein sicherer Kicker Gold wert. Seine Karriere zeigt: Wer sich immer wieder durchbeißt, wird belohnt. Folk ist kein Star im Rampenlicht, aber einer, dem Coaches und Mitspieler vertrauen, wenn es darauf ankommt.
Für junge Kicker ist Folk ein Vorbild. Er zeigt, dass es nicht darauf ankommt, immer oben zu bleiben – sondern darauf, nach jedem Rückschlag wieder aufzustehen. Seine Geschichte ist ein Beleg dafür, dass im Football nicht nur das Talent, sondern vor allem der Wille entscheidet.
Ob Folk noch einmal einen festen Platz in der NFL bekommt, ist offen. Eines aber ist sicher: Seine Karriere ist ein Lehrstück für Ausdauer, Selbstvertrauen und die große Kunst des Comebacks. Wer einmal gefallen ist und trotzdem wieder aufsteht, kann auch in einer Liga voller junger Talente immer noch den Unterschied machen. Nick Folk weiß das besser als die meisten.
Tournament Stage | Team | GP | M | Att | Lng | XPM | XPAtt | Pts | 1-19 | 20-29 | 30-39 | 40-49 | 50- |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
TEN
|
3 | 1 | 2 | 39 | 4 | 4 | 7 | 0 | 2 | 3 | 1 | 1 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
TEN
|
14 | 21 | 22 | 56 | 25 | 25 | 88 | 0 | 5 | 2 | 8 | 6 |
Totals | 17 | 22 | 24 | 56 | 29 | 29 | 95 | 0 | 7 | 5 | 9 | 7 |
Datum | VS | FG | Lng | XPM | XPA | Pts |
---|---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | SF | 0/1 | 0 | 2 | 2 | 2 |
18 Aug. 2024 | SEA | 0/0 | 0 | 1 | 1 | 1 |
25 Aug. 2024 | NO | 1/1 | 39 | 1 | 1 | 4 |
8 Sep. 2024 | CHI | 1/1 | 40 | 2 | 2 | 5 |
15 Sep. 2024 | NYJ | 1/1 | 41 | 2 | 2 | 5 |
22 Sep. 2024 | GB | 0/0 | 0 | 2 | 2 | 2 |
1 Okt. 2024 | MIA | 5/5 | 53 | 2 | 2 | 17 |
13 Okt. 2024 | IND | 1/1 | 44 | 2 | 2 | 5 |
20 Okt. 2024 | BUF | 1/1 | 25 | 1 | 1 | 4 |
27 Okt. 2024 | DET | 0/0 | 0 | 2 | 2 | 2 |
3 Nov. 2024 | NE | 2/2 | 25 | 2 | 2 | 8 |
10 Nov. 2024 | LAC | 1/2 | 27 | 2 | 2 | 5 |
17 Nov. 2024 | MIN | 2/2 | 43 | 1 | 1 | 7 |
24 Nov. 2024 | HOU | 3/3 | 56 | 3 | 3 | 12 |
1 Dez. 2024 | WAS | 2/2 | 44 | 1 | 1 | 7 |
8 Dez. 2024 | JAX | 2/2 | 46 | 0 | 0 | 6 |
15 Dez. 2024 | CIN | 0/0 | 0 | 3 | 3 | 3 |
Datum | VS | FG | Lng | XPM | XPA | Pts |